Joan Mir über Alex’ fehlenden Mumm: «Sehr gewundert!»
In der WM-Wertung ist Joan Mir derzeit von allen Honda-Fahrern nur die Nummer 3, auf Stallgefährte Luca Marini fehlen ihm sechs Punkte. Trotz dessen Verletzungspause seit dem Wochenende in Aragon. Kurzum: Für den Fahrer mit der Nummer 36 könnte es wahrlich besser laufen.
Auch in Assen ist kein Aufwärtstrend in Sicht: Dem Aus im Q1, das den Spanier in der Startaufstellung auf Rang 13 brachte, folgte am Samstag ein Sprintrennen, das schon nach wenigen Metern im Kiesbett endete. Mir: «Der Start war chaotisch für mich. Ich hatte mehrere Kontakte mit anderen Fahrern und musste dadurch in Kurve 3 eine weitere Linie wählen. Dadurch kam ich in den Schmutz neben der Ideallinie und mir ist das Vorderrad weggerutscht.»
Er sei zwar optimistisch, da man den Einzug ins Q2 nur um Haaresbreite verpasst hätte – Mir fehlten 0,004 sec auf Raul Fernandez, der seine Trackhouse-Aprilia als Zweitplatzierter des Q1 in den zweiten Abschnitt der Qualifikation beförderte. Dennoch: «Auch, wenn wir uns im Vergleich zum Freitag verbessert haben, stehen wir längst nicht da, wo wir hinwollen.»
Stattdessen war der Mallorquiner den Großteil des Sprintrennens Zaungast. Als solcher fragte er sich das Gleiche, was MotoGP-Fans in dieser Saison immer wieder umtreibt und auch in Assen zum Thema wurde: Weshalb Alex Marquez gegen Bruder Marc vorsichtiger zu Werke geht als gegen andere Piloten. Im Sprintrennen auf dem TT-Circuit folgte Alex Marquez dem WM-Leader, setzte jedoch nie zum Überholmanöver an. Auch Mir war irritiert: «Das müsst ihr Alex unbedingt fragen, denn ich habe mich sehr darüber gewundert.»
Der jüngere der Marquez-Brüder habe dem HRC-Piloten zufolge in mehreren Kurven einen ausreichenden Vorteil für einen Angriff gehabt: «Alex war im Sprintrennen unheimlich stark! Er hatte im dritten und vierten Streckensektor mehr im Köcher als Marc. Besonders in Kurve 12 und 13 war er sehr nahe dran. Danach konnte Marc immer wieder davonziehen.» Bei Rennende sei es aber zu spät gewesen für ein siegbringendes Manöver des Gresini-Fahrers. «In der letzten Runde wäre es zu riskant gewesen. Wenn die Reifen heruntergefahren sind und die Motorräder mehr rutschen als sonst, das sind die Situationen, in denen Marc besser ist als andere.»
Doch zuvor hätte sich für den WM-Zweiten, Joan Mir zufolge, mehrmals die Möglichkeit geboten, die Führung zu übernehmen und so den Sprintsieg einzufahren: «Ich habe keine Ahnung, ob Alex die Punkte, die er auf Pecco Bagnaia gewonnen hat, schon ausgereicht haben. Er hätte Marc im Linksknick vor der letzten Schikane überholen können. Vielleicht war ihm der zweite Platz genug.»
Ergebnisse MotoGP Assen, Sprint (28. Juni):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 20:02,150 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +0,351 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,247
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +2,269
5. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,686
6. Maverick Vinales (E), KTM, +4,074
7. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +9,064
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,159
9. Pedro Acosta (E), KTM, +8,069*
10. Brad Binder (ZA), KTM, +11,143
11. Johann Zarco (F), Honda, +11,327
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +12,147
13. Enea Bastianini (I), KTM, +15,290
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +15,899
15. Alex Rins (E), Yamaha, +15,900
16. Ai Ogura (J), Aprilia, + 17,554
17. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +24,707**
18. Aleix Espargaro , (E), Honda, +27,287
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +32,441
– Fabio Quartararo (F), Yamaha
– Raul Fernandez (E), Aprilia
– Joan Mir (E), Honda
* 3-Sekunden-Strafe
** 8-Sekunden-Strafe wegen Luftdruck
WM-Stand nach 19 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 282 Punkte. 2. A. Marquez 239. 3. Bagnaia 165. 4. Morbidelli 130. 5. Di Giannantonio 126. 6. Bezzecchi 101. 7. Zarco 97. 8. Acosta 85. 9. Aldeguer 81. 10. Quartararo 61. 11. Vinales 58. 12. Ogura 49. 13. Binder 42. 14. Marini 38. 15. R. Fernandez 36. 16. Bastianini 35. 17. Mir 32. 18. Rins 32. 19. Miller 31. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 331 Punkte. 2. Aprilia 25. 3. Honda 124. 4. KTM 124. 5. Yamaha 92.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 447 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 320. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 256. 4. Red Bull KTM Factory Racing 127. 5. Aprilia Racing 109. 6. LCR Honda 97. 7. Monster Energy Yamaha 93. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 93. 9. Trackhouse MotoGP Team 85. 10. Honda HRC Castrol Team 70. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 40.