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Druck in Sachsen: So brachte Bagnaia Martin zu Fall

Von Thomas Kuttruf
Die Asphalt-Achterbahn im Osten als zuverlässiger Schauplatz für außergewöhnlichen Rennsport: Vor einem Jahr erlebten die MotoGP-Fans am Sachsenring Weltmeister Francesco Bagnaia in Höchstform.

Als der MotoGP-Tross vor einem Jahr in Hohenstein-Ernstthal eintraf, war der solide Vorsprung von MotoGP-Herausforderer Jorge Martin auf Champion Pecco Bagnaia auf nur noch 10 Punkte zusammengeschmolzen. In Assen hatte Bagnaia die Konkurrenz zweimal in Grund und Boden gefahren.

Auf dem Sachsenring ein ähnliches Spiel, das der Ducati-Lenovo-Pilot in Deutschland allerdings mit anderen Mitteln umsetzte. In Training und Quali hatte die #1 realisiert, dass Martin minimal schneller unterwegs ist. Im kurzen Sprint hatte sich Martin damit behaupten können und sich gegen einen überraschenden Miguel Oliveira, der auch aus Reihe 1 losgefahren war, sowie Bagnaia durchgesetzt.

Im Großen Preis von Deutschland fuhren dann die besten Piloten der gesamten Saison ein eigenes Duell aus. Martin, aufgeputscht vom Sprint-Sieg, zog zunächst auf und davon. Doch Bagnaia legte sich seine Munition zurecht. Erst galt es, Pramac-Pilot Franco Morbidelli zu stellen. Zur Rennmitte lag die #1 an zweiter Position und rund 1,2 sec hinter Jorge Martin und der Tabellenführung.

Dann zog Bagnaia das Tempo so weit an, um Martin die Sicherheit zu nehmen. Die Mission Bagnaias unter dem Motto 'Wenn ich Martin vielleicht nicht überholen kann, dann hetze ich ihn in einen Fehler' ging auf. Nach einem Dutzend Runden hatten die besseren Nerven gesiegt. Eingang der vorletzten Runde entglitt dem «Martinator» die Kontrolle über den vorderen Michelin-Slick – Crash.

Pecco Bagnaia übernahm, siegte am Sachsenring und wurde mit der Tabellenführung reich beschenkt. Auch wenn es anders kommen sollte und der Weltmeister bald selbst von Fehler zu Fehler steuerte, als die Zielflagge in Sachsen geschwenkt wurde, hatte sich das Blatt in der WM zugunsten des Italieners gewendet.

Trotz Vorschusslorbeeren zündete das Feuerwerk Marc Marquez bei seiner Ducati-Premiere in Sachsen nicht. Doch «MM93» ging es vor zwölf Monaten nicht um den Sieg. Bei der Rückkehr an jenen Ort, der den schmerzhaften Tiefpunkt seiner Honda-Beziehung bedeutete – nach fünf (!) Abflügen fand der GP 2023 ohne den Sachsen-Seriensieger und sechsfachen MotoGP-Champion statt.

Der Sachsenring nahm das Friedensangebot des Spaniers an. Sechster im Sprint, Zweiter im GP – es waren zwei erfolgreiche Therapiesitzungen für den Gresini-Piloten.

Abgesehen vom dramatischen Führungswechsel im WM-Klassement und des einmalig entfesselten Aprilia-Piloten Miguel Oliveira sahen die Fans in Sachsen ein großes Ducati-Schaulaufen mit Alex Marquez auf dem Podest, Bastianini und Morbidelli auf 4 und 5.

Yamaha, 2024 nur mit zwei Bikes am Start, ging mit Quartararo und Remy Gardner (als Ersatz für den verletzten Alex Rins) genauso unter wie Honda – inklusive des tapferen Wildcard-Helden Stefan Bradl.

Achtbar zogen sich die Maschinen aus Österreich aus der Affäre. Rookie Pedro Acosta landete als schnellster RC16-Vertreter auf Rang 7, Brad Binder steuerte in Red-Bull-Farben ebenfalls in die Top-10.

Zurück in die Gegenwart: WM-Dominator Marc Marquez ist zu alter Stärke zurückgekehrt. Alles deutet auf einen Durchmarsch der #93 hin. So wie beim US-GP in Texas – den am Ende aber Pecco Bagnaia gewann. Die Saison 2025 hat in allen Farben aufgemalt, dass eine sichere MotoGP-Vorschau auch mit Marc Marquez auf Ducati nicht möglich ist. 

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