Nakagami ersetzt Chantra (Honda): «Etwas besorgt»

Takaaki Nakagami bei seinem letzten MotoGP-Einsatz in Mugello
Taka ist wieder da! Takaaki Nakagami ersetzt am Brünn-Wochenende den LCR-Honda-Piloten Somkiat Chantra. Der Thailänder hatte sich Anfang Juli bei einem Trainingssturz am Seitenband seines rechten Knies verletzt, wurde operiert und verpasst nach dem Sachsenring-Rennen nun auch den Tschechien-GP in Brünn. In der Vorwoche in Deutschland war Honda noch ohne Ersatzpiloten am Start – jetzt in Brünn springt Nakagami ein.
Das letzte Mal ist er in Mugello gefahren, damals als Ersatz für den verletzten Luca Marini. Mit zehn Punkten aus dem Wochenende steht Nakagami seitdem auf einem respektablen 20. Platz der WM-Wertung. Doch die Fahrpraxis fehlt dem Testfahrer selbstredend. Ein Motegi-Test war wegen der schlechten Wettervorhersage abgesagt worden. Nakagami: «Ich war also etwas besorgt, weil die anderen erst kürzlich am Sachsenring gefahren sind.» Der Japaner ist ein wenig aus der Übung.
Einblicke aus dem Team könnten helfen: Honda und Yamaha hatten bereits Anfang Juli zwei Testtage auf dem Kurs in Brünn, darunter auch Honda-Werkspilot Luca Marini. Die Piloten konnten da bereits Daten und wichtige Eindrücke vom frisch asphaltierten Kurs in Brünn gewinnen. Nakagami: «Ich habe mit Luca über den neuen Asphalt gesprochen. Er soll tollen Grip geben. Ich mag die Strecke sehr. Es ist schön, dass sich immerhin nicht das Layout verändert hat, sodass ich mich daran erinnere.» Denn so wird dem 33-jährigen Japaner die Spontan-Rückkehr vielleicht ein wenig erleichtert. Brünn ist nach 2020 dieses Jahr erstmals wieder im Kalender. Der Routinier-Bonus könnte Nakagami im Vergleich zu den jüngeren Piloten also helfen.
In seiner Funktion als Test- und Reservefahrer für Honda griff er dem inzwischen verletzten Chantra unter die Arme. Der Thai-Pilot kommt bislang nur auf einen Punkt, fährt in den Rennen meist hinterher. Nakagami: «Ich war in Assen, um Chantra zu helfen. Ihn fahren zu sehen und auch die Daten zu checken. Er ist schnell, aber in manchen Bereichen fährt er noch im Moto2-Style. Er muss noch ein bisschen besser verstehen, dass er seine Fahrweise auf die MotoGP anpassen muss. In manchen Bereichen ist das noch nicht passiert.»
Dabei geht es vor allem um Feinheiten in den Kurven, wie Nakagami verrät: «In kleinen Kurven mit den Richtungsänderungen ist sein Timing falsch. Er geht zu früh rein und verpasst dann den Kurvenausgang. Es ist in der MotoGP unglaublich wichtig, wie man das Bike wieder aus der Kurve rausführt und das Tempo aufbaut. Das ist eine Frage von zehn Metern. Die Richtungsänderungen sind ein bisschen verzögert. Das sind Bereiche, in denen er Nachholbedarf hat. Er hat Speed, aber er hat viele Kleinigkeiten, mit denen er die Rundenzeit aufbessern kann.»
WM-Stand nach 22 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 344 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 197. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 130. 7. Zarco 104. 8. Acosta 99. 9. Aldeguer 92. 10. Quartararo 87. 11. Vinales 69. 12. Binder 60. 13. Fernandez 51. 14. Ogura 49. 15. Marini 48. 16. Miller 46. 17. Bastianini 42. 18. Rins 41. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 393 Punkte. 2. Aprilia 161. 3. KTM 150. 4. Honda 141. 5. Yamaha 118.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 541 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 353. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 159. 5. Aprilia Racing 138. 6. Monster Energy Yamaha 128. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 8. LCR Honda 105. 9. Trackhouse MotoGP Team 100. 10. Honda HRC Castrol Team 80. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 55.