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Kampfansage und Fabelzeit von KTM-Ass Acosta

Von Thomas Kuttruf
Auch am Nachmittag war die Rennstrecke von Misano gut genutzt. Während die meisten Piloten als Testarbeiter unterwegs waren, sprang KTM-Youngster mit einer überragenden Bestzeit an die Spitze. Aprilia wieder stark.

Rund zwanzig Minuten waren seit dem Start des zweiten Testanschnitts um 14 Uhr vergangen, als die ersten Piloten wieder auf den Misano World Circuit zurücksteuerten. Dabei auch ein Pilot, der am Vormittag nicht aktiv war – Takaaki Nakagami. Der offizielle Honda-Testpilot nutzte den Nachmittag auch als Vorbereitung auf den kommenden Wildcard-Auftritt in Motegi. «Taka» war schon mit Luca Marini am Vormittag mit einer weiteren Aerodynamik-Variante der RC213V aktiv.

Für Sensationen sorgte der Japaner nicht. Aber nach bescheidenen 22 Runden stand Nakagami immerhin auf Rang 20.

Insgesamt ging es auf dem GP-Kurs an der Adria am Nachmittag ruhiger zu, was auch an dem stark aufgeheizten Asphalt unter italienischer Sonne lag. Eifrigster Tester war Aprilia-Held, der es auf 40 Runden brachte.

Während der Großteil der MotoGP weniger neue Bestzeiten im Auge hatte, sondern sich auf ein sicheres Abspulen des Testauftrags konzentrierte, gab es drei Athleten, die sich nicht von einer Attacke abhalten ließen.

Kurz nach 15 Uhr ließ es Pedro Acosta gewaltig krachen. Der KTM-Werksfahrer prügelte seine KTM in 1:30,374 min um den Kurs und war damit sechs Zehntel schneller als der erste Verfolger Marquez – und vier Zehntel fixer als Bruder Alex auf der kombinierten Zeitenliste. Damit fuhr Pedro Acosta auch schneller als im Q2 vor zwei Arbeitstagen.

Lange schien der Zeitenmonitor wie eingefroren. Dann drehte VR46-Pilot Franky Morbidelli auf, der Römer fand fast eine halbe Sekunde und sprang in der kombinierten Zeitenliste bis auf Platz 3 vor. Im Schlepptau auch Boxennachbar Fabio Di Giannantonio, der sich auf der GP25 nun auch unter die 1:31er-Marke schieben konnte.

Erfreulich aus Ducati-Sicht: Pecco Bagnaia. Nach seinem desaströsen Rennwochenende drehte der Vize-Champion weitere 32 Runden und bestätigte die Verbesserungen. Mit Blick aufs Renntempo fand Bagnaia eine Sekunde und war nachmittags auch 0,017 sec schneller als Marc Marquez.

Schwer beeindruckend auch die Rundenzeiten von Trackhouse-Pilot Raul Fernandez. Während Ai Ogura verletzt zusehen musste, drückte der Madrilene eine 1:30,761 min ab.  Damit war die Kunden-Aprilia nur einen Wimpernschlag langsamer als Misano-Held Bezzecchi.

Alle weiteren Versuche, den KTM-Frontmann und WM-Fünften Pedro Acosta vom Testzeiten-Thron zu stoßen, scheiterten. Auf der kombinierten Zeitenliste beendete Acosta das Event über 0,3 sec vor Alex Marquez, Marco Bezzecchi, Raul Fernandez und Franco Morbidelli. Bemerkenswert: Pedro Acosta hängte dem zweitschnellsten KTM-Piloten Enea Bastianini knapp 0,7 sec um.

WM-Dominator Marc Marquez ließ sich nicht vor seinem WM-Matchball beim nächsten GP in Japan nicht provozieren. «MM93» absolvierte wie Bagnaia 32 Runden und war dabei nur minimal langsamer als am Vormittag.

Weder Honda- noch Yamaha-Vertreter traten bei den Rundenzeiten ins Rampenlicht. Luca Marini blieb schnellster RC213V-Pilot, Fabio Quartararo bestätigte seine Erstkontakt mit der neuen V4-Yamaha und 1,2 sec Rückstand auf die Bestzeit.

Ergebnisse MotoGP Misano, Test (15. September):

1. Pedro Acosta (E), KTM, 1:30,374 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +0,340 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 0,353
4. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,387
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,392
6. Marc Marquez (E), Ducati, +0,497
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,548
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,559
9. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,571
10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,572
11. Luca Marini (I), Honda, +0,609
12. Enea Bastianini (I), KTM, +0,674
13. Maverick Vinales (E), KTM, +0,843
14. Brad Binder (ZA), KTM, +0,943
15. Johann Zarco (F), Honda, +1,100
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,136
17. Alex Rins (E), Yamaha, 1,197
18. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,224
19. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,286
20. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,620
21. Dani Pedrosa (E), KTM, +1,857
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,116
23. Michele Pirro (I), Ducati, +2,239

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