MotoGP-Test: Acosta gibt Gas, mit neuer Kettenführung
Nach zwei Stunden führt Pedro Acosta die Zeitenliste beim offiziellen MotoGP-Testtag in Misano an. Der junge Spanier, der als einziger Pilot in der Früh eine 1:30er-Runde fuhr und sich sicher auch ein Stück weit den Frust von der Seele fährt, war der tragische Held des Großen Preises von San Marino. Von Startplatz 9 hatte Acosta bereits eine kurze, aber erfolgreiche Aufholjagd hinter sich. Binnen sechs Runden hatte sich der RC16-Pilot Bagnaia, Di Giannantonio, Morbidelli, Marini und Quartararo geholt. Mit Blick auf Alex Marquez flog der erfolgshungrigen Nummer 37 nach einem Viertel der Distanz die Kette davon.
Nach dem Fiasko hatte KTM-Racing-Boss Pit Beirer nicht nach Ausreden gesucht. «Es gibt nichts zu diskutieren. So etwas darf nicht passieren – alleine deshalb, weil so ein Problem mit der Kette auch ein hohes Risiko für die Piloten darstellt», so Beirer. Auch hatte sich der oberste Motorsport-Manager der Österreicher offiziell bei Pedro Acosta entschuldigt.
Gegenüber SPEEDWEEK.com beschrieb Pit Beirer die besonderen Umstände und Herausforderungen zum Thema Antriebskette. Durchaus tragisch – auch wenn sämtliche Misano-Tests bislang ohne Probleme im Bereich der Kette über die Bühne gingen, hatte die KTM-Entwicklung zum heute stattfindenden Testtag eine neue Kettenführung mitgebracht. Das Bauteil soll das Überspringen der Kette bei Volllast verhindern.
Jene Führung ist nun im Einsatz. An mehreren RC16 war die Modifikation von Beginn des Testgeschehens angebracht. Wie für alle Hersteller auch hat der Test eine große Bedeutung. Neben Acosta, Binder, Vinales und Bastianini ist auch das jüngste Mitglied der MotoGP-Hall-of-Fame, Test-Ass Dani Pedrosa, für die Österreicher im Einsatz. Der 39-Jährige büßt mit einer 1:32,5 rund 1,6 sec auf Youngster Acosta ein.