Unwiderstehlich: Valentino Rossi «testete» V4-Yamaha
Die Präsentation der komplett neu entwickelten MotoGP-V4-Yamaha hatte für großes Interesse in und außerhalb des Grand-Prix-Fahrerlagers gesorgt. Yamaha hatte sich für eine Offensiv-Strategie entschieden, die Maschine zum Wildcard-Einsatz mit Augusto Fernandez angemeldet und das «Plan V» getaufte Projekt in einem großzügigen Event für die Medien inszeniert. Auch wenn sämtliche Werksfahrer- und Testfahrer noch keine klaren Ansagen machen konnten – oder durften – die V4-Yamaha war der blaue Hingucker des Misano-GP.
Das Einsatzgerät von Yamaha-Test und Ersatzfahrer, der anlässlich der Präsentation mit einer Vertragsverlängerung bis einschließlich 2027 beglückt wurde, zog dann auch den inoffiziellen Hausherrn von Misano an. Valentino Rossi, der auch als Eigner eines Ducati-MotoGP-Teams freien Zugang zu allen Boxen hat – und davon auch Gebrauch macht –, marschierte in die Box der Yamaha-Testmannschaft.
Rossi, der unfassbare 16 Jahre für Yamaha in der Königsklasse aktiv war und mit der Vierzylinder-Reihenmotor-M1 vier WM-Titel einfuhr, ließ sich die V4 von Augusto Fernandez beschreiben. Auch eine Sitzprobe inklusive Topspeed-Test im Stand (und ohne Hinterrad) ließ sich der 46-Jährige nach dem Motto einmal «Racer immer Racer» nicht entgehen.
Die sportliche Premiere der V4-Yamaha unter Augusto Fernandez verlief unterm Strich mehr als respektabel. Auch wenn die Neuheit das FP1 nicht überstand, schaffte es der Yamaha-Tester in beiden Rennen ins Ziel. Dank der vielen Ausfälle am Sonntag holte die V4 mit Platz 14 bei ihrem ersten GP WM-Punkte. Gut 1,2 sec Rückstand auf die schnellsten Zeiten deuten auf eine gesunde V4-Basis hin, die mit Rossi-Karma schon jetzt eine Berühmtheit ist.