Formel 1: Harsche Kritik an Regelhütern

Ducati GP24 oder GP25? Verwirrung im Fall Bagnaia

Von Thomas Kuttruf
Pecco Bagnaia beim letzten MotoGP-Test in Misano

Pecco Bagnaia beim letzten MotoGP-Test in Misano

Die Situation um MotoGP-Vizeweltmeister Pecco Bagnaia ist in Sachen Skurrilität nur noch schwer zu überbieten. Wie sensibel das Dilemma der Nummer 63 ist, zeigte eine nur scheinbar harmlose Info aus dem VR46-Lager.

Mit seiner überragenden Vorstellung beim Japan-Grand-Prix hatte sich der Vize-Champion der Königsklasse selbst in Erklärungsnot gebracht. Der unangefochtene Durchmarsch von der Pole-Position mit Sprint- und GP-Sieg warf die eine große Frage auf: Wie ist ein völlig ausgewechselt auffahrender Pecco Bagnaia zu erklären?

Die Antworten des Athleten und der Ducati-Werksmannschaft haben Hinweise, aber keine verbindlichen Aussagen geliefert, DIE eine Ursache, die Pecco Bagnaia vor dem Japan-GP daran hinderte, Marc Marquez das Leben auf der Piste schwer zu machen, die ist bis heute nicht ausgesprochen.

Noch außergewöhnlicher wurde der Fall mit dem Fortgang der sportlichen Geschichte in Indonesien. Denn während die Buchmacher bereits wieder voll auf den Italiener setzten, trat das Gegenteil ein. Der Mandalika-Sprint-Sieger von 2024 brach nur eine Woche nach dem Ducati-Festival in Japan komplett ein – und hatte keine Erklärung dafür. Der Schock über den eigenen Auftritt saß so tief, dass auch das persönliche Presse-Debrief ausfallen musste.

Im Verlauf des Indonesien-GP sorgte zudem eine beinahe beiläufig gefallene Aussage für eine teilweise Aufklärung des Bagnaia-Mysteriums – und zugleich für Verwirrung im Ducati-Lager. Denn während des FP1 sagte VR46-Teamboss Uccio Salucci auf dem offiziellen MotoGP-Kanal: «Ducati hat uns darum gebeten, also haben wir Pecco ein wenig geholfen. Er hat unser Motorrad, Morbidellis Motorrad, beim Test in Misano ausprobiert. Aber nach dem Montag kam das Motorrad zurück in unsere Box. Und danach weiß ich nicht, welches Motorrad er gefahren ist.»

Wenig überraschend hatte Salucci damit die Kommunikationsstrategie von Ducati Corse geschnitten. Was gelang, beim Misano-Test zu verbergen, war nun bekannt. Auch um den dauerfrustrierten Bagnaia zu unterstützen, war es zu einem direkten Vergleich der GP24 und GP25 gekommen.

Die Antwort von Ducati Corse ließ nicht lange auf sich warten. Teammanager Davide Tardozzi: «Wir haben die Möglichkeit, mehrere Änderungen am Motorrad vorzunehmen, daher ist es normal, dass wir bereits verwendete Teile einsetzen.»

Tardozzi ergänzte: «Ich war sehr überrascht über die Aussage. Derzeit gibt es zwar einige Unterschiede, aber wichtige Dinge wie Motor und Fahrwerk sind identisch. Jeder offizielle Fahrer hat die Möglichkeit, alle verfügbaren Teile am Motorrad zu verwenden. Der Pilot entscheidet selbst über die Kombination, um sein Vertrauen zu finden. Pecco, Marc und Fabio haben alle die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Teilen auszuwählen, die auf das Motorrad passen, und dann liegt es an ihnen, sie optimal zusammenzustellen.»

All das ändert aber nichts an den Resultaten auf der Rennstrecke. Für alle Betrachter des Sports spielt es keine Rolle, welche Spezifikation der zweifache MotoGP-Weltmeister Pecco Bagnaia um den Kurs treibt, entscheidend sind Rundenzeit und Position.

Mehrfach unterstrich der Werksfahrer und Teamkollege des überragenden Marc Marquez: «Ich bin nur der Fahrer, ich verlasse mich auf mein Team, wenn es um die Technik geht.»

Eine Sichtweise, die sich mit den Aussagen der Teamleitung beißt, wonach auch der Pilot die Verantwortung bei der Zusammenstellung der richtigen Spezifikationen trägt.

Da Ducati außerdem bestätigte, dass Pecco Bagnaia in Motegi und Mandalika mit der gleich spezifizierten GP25 unterwegs war, liegt der Ball beim Bediener der Desmosedici. Es läuft darauf hinaus, dass es der Japan-Sieger selbst richten muss.

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