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Honda-Entwicklungschef Albesiano zum Crash-Phänomen

Von Thomas Kuttruf
Durchaus kurios: Honda-Pilot Johann führt die Crash-Statistik der MotoGP an – Honda-Kollege Luca Marini steht ganz am anderen Ende. Wie erklärt sich Technik-Chef Romano Albesiano das Sturz-Phänomen rund um die RC213V?

Tragischer Sturz-Held der Saison 2025 ist bis dahin mit Johann Zarco ausgerechnet der Senior der Königsklasse. Der Pilot der Kunden-Honda aus der Mannschaft von Lucio Cecchinello flog bis zum Malaysia-GP 28-mal von seinem Arbeitsgerät. Zum Vergleich: Pedro Acosta, Sturzkönig 2024, kam insgesamt (bei nur 20 Events) ebenfalls auf 28 Stürze mit der KTM RC16.

Weiter vorne in der unrühmlichen Auswertung – Joan Mir. Der Honda-Werksfahrer stieg 21-mal aus und ist damit hinter Aussie Jack Miller (24) und Vize-Champ Alex Marquez (22) Vierter der Auswertung. Bis zum Malaysia-GP dagegen mit komplett reiner Wester präsentierte sich Teamkollege Luca Marini. Wie ist diese krasse Schere im Umgang mit der Honda RC213V zu erklären?

Diese Frage ging in Malaysia exklusiv an Honda-Entwicklungschef Romano Albesiano. Im Gespräch mit SPEEDEEEK.com stellte der Italiener direkt klar: «Normale Stürze sind allein abhängig von dem jeweiligen Stil der Fahrer und davon, wie viel Risiko sie bereit sind, in gewissen Situationen einzugehen.»

Albesiano differenziert: «Man muss sich die Piloten im Detail ansehen. Joan Mir ist ein Extrem. Er ist außergewöhnlich aggressiv unterwegs auf der Bremse und in der Eingangsphase. Er hat da enormen Speed und nimmt genau dann auch gelegentlich zu viel Risiko. Johann Zarco startete phantastisch und mit viel Gefühl für das Bike in die Saison und das hat er zwischenzeitlich verloren. Plus – die Piloten um ihn herum haben sich in diesem Punkt verbessert.»

Der entscheidende Punkt: «Die Stürze haben nichts mit dem Motorrad – sondern mit dem Stil des Piloten zu tun, der, wenn er versucht, Zeit gutzumachen, immer da angreift, wo er sowieso seine größten Stärken hat – und nicht da nachlegt, wo er nicht so stark ist. Und das führt dann meist durch zu viel Risiko zu einem Crash. Luca ist, das wissen wir, ein sehr kompletter Pilot», so der seit Ende 2024 für die MotoGP-Entwicklung bei Honda zuständige Albesiano.

Um allen Statistiken zu widersprechen, fand in Sepang das Gegenteil statt. Luca Marini produzierte am Sprint-Samstag seinen ersten Crash mit der RC213V in 2025. Rossis Halbbruder gestand, er habe die Rennsituation mit Pol Espargaro falsch eingeschätzt und zu verhalten überholt. Johann Zarco hingegen überstand Runde 20 in Sepang ohne einen Abflug und verbesserte damit seinen Schnitt.

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