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Ben Spies: «Das ist eine positive Überraschung»

Von Henny-Ray Abrams
Ben Spies

Ben Spies

Der Texaner Ben Spies liegt nach zwei Tagen in Sepang nur auf Platz 13. Trotzdem ist der Ducati-Pilot zuversichtlich.

Ehrlich gesagt, ich habe mich am zweiten Tag deutlich besser gefühlt», gestand Pramac-Ducati-Pilot Ben Spies (28) nach dem Mittwoch-Test in Sepang. Er hatte sich vom 16. auf den 13. Platz verbessert, der Rückstand war inzwischen mit 2.4 Sekunden auch überschaubar.

«Meine seit dem Sepang-GP lädierte rechte Schulter tat zwar nach dem ersten Tag weh, denn es gibt ja viele Muskeln in der Schulter, die nur beim Fahren richtig beansprucht werden. Langsam gewöhnen sie sich aber an diese unübliche Belastung. Also habe ich mich besser gefühlt. Und wenn ich berücksichtige, dass ich momentan noch nicht viel riskiere und am Motorrad wenig umbaue, sind diese 0,6 sec Rückstand auf die Werks-Ducati akzeptabel. Das ist eine positive Überraschung. Ich riskiere noch nicht, ich will mich langsam steigern und noch keine Barrieren niederreissen. Es läuft alles nach Plan bei diesem ersten Test. Ich bin bisher etwas schneller als erwartet.»

«Wir haben uns vorgenommen, täglich nicht mehr als 40 Runden abzuspulen», ergänzte der Superbike-Weltmeister von 2009. «Denn ich wollte auch für den letzten Tag noch Energie übrig haben. Am Mittwoch kam ich nur auf 27 Runden. Ich wollte mich nicht so verausgaben, dass ich nach diesem Test vier Tage lang völlig kaputt bin. Ich muss meine Kondition schrittweise wieder aufbauen. Ich will meinen Genesungsprozess nicht gefährden.»

Ben Spies kann nicht einschätzen, ob die Beschwerden in der Schulter am ersten Tag von einen Sehnenentzündung herrührten. «Es gab ein paar seltsame Geräusche. Mein Physiotherapeut meinte, nach der langen Pause sei es einfach eine starke Belastung, wenn du beim Bremsen 3 bis 4 g ertragen musst. Ich habe ja den rechten Arm wochenlang schonen müssen, deshalb hat er dieser extremen Belastung nicht standgehalten. Am zweiten Tag waren die Beschwerden schon deutlich geringer.»

Spies erzählte, er sei am ersten Tag so langsam gewesen, dass er keine ernsthaftes Urteil über die Qualität der Ducati GP13 abgeben konnte. «Am Mittwoch habe ich einen ersten Eindruck vermittelt bekommen. Ich bringe erst 75 bis 80 Prozent meiner Leistung, also brauche ich mich auch nicht um Set-up-Details kümmern. Wir haben nur Kleinigkeiten gemacht, zum Beispiel haben wir ein dickeres Sitzkissen montiert. So kann ich mich beim Beschleunigen besser abstützen. Ausserdem haben wir die Lenkerstummel tiefer gesetzt. Momentan bin ich nur dabei, meine Runden zu drehen.»

Stimmt Ben Spies den allgemeinen Klagen über das Ducati-Vorderteil zu? Hat er ein gutes Gefühl für den Vorderreifen? Spies: «Ich kann es noch nicht wirklich einschätzen, weil ich zu weit von der Spitze weg bin. Aber es ist nicht so schlimm, wie ich gelesen habe. Und ich weiss nicht, wie es sich anfühlt, wenn ich schneller fahre. Es kann dann besser oder schlechter werden. Momentan bringt mich das Bike nicht zur Verzweiflung. Aber ich spüre vorne etwas Chattering. Über das wahre Potenzial der GP13 kann ich erst beim zweiten oder dritten Test Auskunft geben.»

Für den abschliessenden Donnerstag hat sich Ben Spies keine Wunderdinge vorgenommen. «Ich will einfach weitere Runden drehen, wir werden die Kennfelder der Zündung umstellen, das Mapping ändern», schildert der Texaner. «Wir haben das Motorrad schon gut auf meinen Geschmack umgestellt. Jetzt muss ich meinen Körper noch trimmen. Nach dieser schweren Verletzung muss ich geduldig sein. Selbst wenn ich die Motorradmarke nicht gewechselt hätte, müsste ich mich jetzt langsam wieder aufbauen. Erst beim zweiten Sepang-Test werde ich mich näher mit Abstimmungsarbeit am Motorrad befassen.»

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