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MotoGP: Bridgestone reagiert auf Kritik der Fahrer

Von Günther Wiesinger
Thomas Scholz von Bridgestone

Thomas Scholz von Bridgestone

Dreimal geriet Einheitsreifen-Lieferant Bridgestone 2013 bereits in die Kritik. Jetzt wurde als erster Schritt die Flexibiltät erhöht.

Bridgestone, seit 2009 Einheitsreifenlieferant in der MotoGP-Klasse, geriet in dieser Saison schon mehrmals in die Kritik der Fahrer. Beim Jerez-Test Ende März wären die Regenreifen für eine Renndistanz nicht hart genug gewesen. Dann waren beim Jerez-GP die harten Vorderreifen für den Geschmack der Fahrer zu weich. Und in Mugello wunderten sich die Teams, weil der zweite Hinterreifentyp von keinem Fahrer auch nur einen Runde lang gefahren wurde.

«Als noch der Reifenkrieg zwischen Michelin und Bridgestone im Gange war», stellte Valentino Rossi fest, «waren die Bridgestone-Reifen besser als heute.»

Diese Behauptung will Bridgestone nicht auf sich sitzen lassen. Deshalb wird jetzt gehandelt.

Und das nicht zum ersten Mal. «Wir haben auch für den Jerez-GP in kurzer Zeit härtere Regenreifen angefertigt und eingeflogen», betnt Thomas Scholz, Chief Coordinator von Bridgestone Motorsport. «Aber dann hatte es drei Tage lang Sonne und 30 Grad, sie wurden nicht gebraucht.»

«Bei uns ist schon während der ersten drei Rennen intern die Diskussion losgegangen, was können wir machen», ergänzt Scholz. «Wie können wir reagieren, damit die Situation für die Fahrer ein bisschen besser wird. Als ersten Schritt haben wir versucht, in unsere ganze Logistik mehr Flexibilität reinzubringen. Damit wird den Fahrern auch deutlich geholfen. Das fängt damit an, dass wir jetzt zu jedem Rennen drei statt zwei verschiedene Vorderreifen-Typen mitbringen. Wir wählen dann durch die Erfahrung von Jerez erst am Mittwoch vor dem Training aus, welche zwei Vorderreifen-Typen wir nehmen und den Teams in die Allocation geben.»

Drei statt zwei Mischungen für vorne

Schon beim Mugello-GP hatte Bridgestone drei verschiedene Vorderradreifen-Typen im Gepäck, zwei wurden den Teams dann zugeteilt. «Wir waren in Italien auch für ‹härter› vorbereitet, um das Dilemma von Jerez zu vermeiden. Diesmal war es in Mugello am Freitag saukalt. Wir sind jetzt flexibler, welche Reifen wir bei den Rennen einsetzen, das haben wir in Jerez gelernt.»

In Spanien hatte Bridgestone nur jene Reifen dabei, die sich 2011 und 2012 dort bewährt hatten, als es 15 Grad kühler war. Deshalb urteilten die Teams in Jerez einhellig: Der harte Vorderreifen-Typ ist zu weich.

Scholz: «Aus der Bandbreite an Vorderradreifen, die wir zur Verfügung haben, haben wir in Jerez den Soft und Medium dabei gehabt, wie wir ursprünglich geplant hatten. Wir haben nicht damit gerechnet, dass es Anfang Mai so extrem warm wird. Wir hätten eigentlich den harten Vorderradreifen dabei haben sollen... Dann hätten wir am Mittwoch eine relativ zuverlässige Wetterprognose gehabt und hätten noch reagieren können. Aber die Vorhersagen ändern sich oft kurzfristig. In Mugello hiess es am Mittwoch noch, es werde das ganze Wochenende kühl, es war dann aber Samstag und Sonntag angenehm warm. Manchmal sind nicht einmal Vier-Tage-Prognosen zuverlässig.»

1400 Reifen in Barcelona

Jetzt hat Bridgestone die Logistik geändert: Es werden in den vier Lkw-Sattelschleppern in Europa drei Vorderreifen-Typen mitgenommen, obwohl die Fahrer nur zwei verschiedene Typen erhalten. Scholz: «Und welche Reifen wir am Wochenende fahren wollen, legen wir erst Mittwochmittag fest. Für Barcelona hatten wir geplant, für vorne Soft und Medium zu nehmen. Wir haben Mittwochmittag die Allocation umgeschmissen und sind vorne auf Medium und Hard gegangen. Denn wir haben gesehen, wir haben jeden Tag 30 bis 33 Grad.»

Bridgestone muss wegen dieser neuen Methode für die 24 Fahrer je sechs zusätzliche Vorderreifen mitbringen, also 144. «Dazu ein paar extra noch, also 160 Reifen», schildert Scholz. «Da hier noch am Montag getestet wird, haben wir total 1400 Reifen mit. Die vier Lkw-Züge sind voll bis unters Dach.»

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