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Paukenschlag: Suzuki kommt erst 2015 zurück!

Von Günther Wiesinger
Motegi: Randy de Puniet bei seinem ersten Suzuki-Test

Motegi: Randy de Puniet bei seinem ersten Suzuki-Test

Wer auf eine MotoGP-Rückkehr von Suzuki für 2014 gehofft hat, wird enttäuscht: Die Japaner treten erst 2015 wieder an.

Knalleffekt im Fahrerlager des Circuit de Catalunya eine Stunde nach Beendigung des MotoGP-Rennen mit dem Sieg von Jorge Lorenzo vor Pedrosa und Márquez: Suzuki wird morgen offiziell die Verschiebung des MotoGP-Comebacks auf die Saison 2015 ankündigen.

Sehr verwunderlich ist diese Entscheidung nicht. Sie ist sogar einigermassen verständlich.

Erstens ist die neue 1000-ccm-Maschine mit dem Reihenvierzylinder noch nicht ausgereift. In Motegi schaffte Randy de Puniet vor drei Wochen nur Zeiten wie die besten Claiming-Rule-Teams beim WM-Lauf 2013.

Zweitens findet sich bei dieser Performance für 2014 kein Spitzenfahrer. Cal Crutchlow stand ganz oben auf der Wunschliste. Aber er wird entweder bei Tech3-Yamaha bleiben oder zu Ducati gehen (statt Hayden).

Drittens gab es ein Gerangel um Startplätze, das Suzuki-Werk hätte 2014 auf die Dorna-Zuschüsse von rund 2,5 Millionen für zwei Fahrer verzichten müssen.

Viertens kann Suzuki jetzt 2014 in aller Ruhe weiterentwickeln, einzelne Wildcard-Einsätze machen und die Konkurrenzfähigkeit verbessern.

Fünftens ist Suzuki-Projektleiter Shinichi Sahara mit den technischen Vorschriften nicht restlos einverstanden. Suzuki hätte gerne die eigene Mitsubishi-Elektronik eingesetzt statt der 2014 vorgeschrieben Hardware von Magneti-Marelli.

Sechstens löste bei Suzuki das neue Motorenkontingent (nur fünf statt sechs MotoGP-Triebwerke pro Saison) Kopfzerbrechen aus. Da Suzuki erst 2011 aus der WM ausgestiegen ist, dürften sie nicht mehr Motoren verwenden als Honda, Yamaha und Ducati.

Siebtens könnte Suzuki für 2015 bei der Fahrerverpflichtung auf eine grössere Auswahl zurückgreifen: Denn Ende 2014 laufen die Verträge von Pedrosa, Lorenzo, Márquez, Rossi, Bautista, Dovizioso, Bradl und Co. aus.

Diese Entscheidung von Suzuki löste im Paddock Betroffenheit aus. Die Rückkehr der Japaner nach zwei Jahren Pause wäre von den Teams, Fahrern und Gegnern willkommen geheissen worden. 

Aber Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta wusste, dass Suzuki für 2014 als Wackelkandidat zu betrachten war. «Ich sehe die Chancen für eine Rückkehr im nächsten Jahr bei fifty-fifty», meinte Ezpeleta beim Mugello-GP.

Die Suzuki-Entscheidung ist auch als Tiefschlag für den Italiener Davide Brivio zu betrachten, der sich bereits als neuer Teambesitzer wähnte, nachdem er von Yamaha vor ein paar Jahren ausgebootet worden war.

Traurig auch für Randy de Puniet: Der 32-jährige Suzuki-Testfahrer machte sich Hoffnungen auf einen Werksvertrag. Trotzdem wird der Franzose am  Montag in Barcelona testen und dann am Mittwoch und Donnerstag in Aragón, wo er auf Honda und Yamaha treffen wird.

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