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Stefan Bradl: Jetzt hofft er auf einen Podestplatz

Von Günther Wiesinger
Wieder gemeinsam auf dem Podest: Márquez (mit Fingerbruch) und Bradl

Wieder gemeinsam auf dem Podest: Márquez (mit Fingerbruch) und Bradl

Stefan Bradl will sich im Rennen «vorne anhängen», er ist sich aber bewusst: «Es wird nicht einfach.» Und was sagt er zu Lorenzo?

Stefan Bradl war nur ganz vorübergehend enttäuscht, als ihm zuerst Márquez und danach Crutchlow noch die Pole-Position für den MotoGP-WM-Lauf in Assen/NL entrissen.

«Ich bin über die Ziellinie gefahren und habe gewusst, ich bin Esrter. Natürlich habe ich, gehofft, dass keiner mehr kommt... Aber ich habe gewusst, dass noch schnelle Fahrer unterwegs sind und Márquez noch eine starke Zeit zustande bringt. Dann ist der Crutchlow auch noch gekommen... Aber die erste Reihe war auf jeden Fall einmal wichtig.»

Die deutschen Bradl-Fans warten jetzt auf den ersten Podestplatz des Moto2-Weltmeisters von 2011. Seit Dieter Braun in Spa-Francorchmaps 1974 hat es kein deutsche Fahrer in der Königsklasse bei einem regulären Rennen unter die ersten drei geschafft. Braun war damals Dritter. Der Bayer Michi Rudroff erkämpfte 1989 in Misano ebenfalls einen dritten Rang – aber die Werksfahrer streikten mit Ausnahme von Lokalmatador Franky Chili – weil der Belag im Nassen zu rutschig war.

«Ja, ich warte auch auf einen Podestplatz», seufzte Stefan. «Aber es wird nicht einfach. Wir haben heute ein bisschen Glück gehabt. Pedrosa ist gestürzt. Er wird sicher morgen vorne reinfahren. Aber ich schaue, dass ich mich vorne anhänge. Dann werden wir sehen, was dabei rauskommt. Auch Top 5 ist für uns sehr gut. Das weisst du selber.»

Und was kann Jorge Lorenzo im Rennen erreichen, wenn er sich zwei Tage nach dem Schlüsselbeinbruch nach dem Warm-up zur Rennteilnahme entscheidet? Bradl: «Werden wir sehen. Es wird sicher nicht einfach, wegen der Schmerzen. Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich traue ihm natürlich wieder einiges zu, denn er ist einer der besten Fahrer, die es momentan gibt. Aber mit diesen Schmerzen, bei diesen vielen schnellen Richtungswechseln... Ich habe zum Glück noch nie einen Schlüsselbeinbruch gehabt. Und ich hoffe, dass es so bleibt. Ich weiss nicht, wie sich das anfühlt.»

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