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Stefan Bradl: HRC-Vertrag für 2014 besiegelt

Von Günther Wiesinger
Alles geregelt für 2014: Stefan Bradl mit HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto

Alles geregelt für 2014: Stefan Bradl mit HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto

Der LCR-Honda-Pilot ist der erste MotoGP-Fahrer seit Marco Simoncelli, der in einem Kundenteam direkt vom Werk bezahlt wird. Der Deal wurde in Indianapolis offiziell bekannt gegeben.

Nach den Vorstellungen auf dem Sachsenring (Freitag-Bestzeit, im Rennen sechs Runden in Führung) und Laguna Seca (zweitbeste Zeit am Freitag, Pole-Position am Samstag, Warm-Up-Bestzeit am Sonntag, im Rennen 18 von 32 Runden geführt, dann mit Platz 2 der erste MotoGP-Podestplatz) war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Honda Racing Corporation mit LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello über die Fahrerfrage für 2014 einig wurde.

Natürlich gab es Kontakt zwischen Cal-Crutchlow-Manager Bob Moore und den HRC-Managern Shuhei Nakamoto und Livio Suppo. «Aber unsere oberste Priorität war immer, so rasch als möglich mit Stefan Bradl einig zu werden», erklärte Livio Suppo.

Da Crutchlow mit bald 28 Jahren endlich richtig Geld verdienen will, passte er von Anfang an nicht ins Gehaltsschema von LCR-Honda. Inzwischen ist durchgesickert, dass Crutchlow bei HRC fünf Millionen Euro für zwei Jahre verlangt hat.

Gleichzeitig stellte Teamchef Cecchinello klar, dass er kein grosses Interesse an Crutchlow hatte, er wolle sein Projekt mit Bradl zu Ende führen. Seine Sponsoren seien mit dem 23-jährigen Deutschen sehr zufrieden, liess er in Laguna duchblicken.

HRC liess erste Option verstreichen

Doch die Honda Racing Corporation hat ein deutliches Mitspracherecht bei den Fahrern für die Kundenteams Gresini und LCR. Und HRC hatte mit Bradl bereits im November 2012 eine Vereinbarung mit Bradl unterschrieben, die ihn für die kommende Saison direkt ans Werk bindet. Die Option war auf 15. Juli befristet und wurde vorerst nicht eingelöst. HRC erbat sich eine Bedenkzeit bis 1. September 2013.

Doch beim Laguna-Seca-GP wurde klar, dass Crutchlow 2014 und 2015 bei Ducati Corse fahren wird. Die HRC-Manager Nakamoto und Suppo verhandelten in Kalifornien mit Bradl und signalisierten sehr deutlich, dass der Vertrag voraussichtlich beim Indy-GP schriftlich besiegelt wird.

Honda, LCR-Honda-Chef Cecchinello und Bradl waren sich am Sonntagabend in Laguna Seca einig geworden, die Zusammenarbeit 2014 fortzusetzen. «Ich bin danach beruhigt in die Sommerpause gegangen und war froh, dass ich mit bei den letzten neun Rennen in diesem Jahr kein Kopfzerbrechen für das nächste Jahr mehr machen muss», erklärte Bradl. «Als es im vergangenen Frühjahr nicht besonders gut lief, hatte ich immer im Hinterkopf, dass ich unbedingt ins Ziel kommen muss.»

Grosse Steigerung nach Sturzserie

Doch seit Le Mans hat sich Bradl vom elften auf den sechsten WM-Rang verbessert. Er hat jetzt sechsmal hintereinander gepunktet –mit steigender Tendenz. Bei den letzten fünf Rennen war er zweimal Vierter, einmal Zweiter, einmal Fünfter, einmal Sechster. «Seit Assen sind auch Stefans Rückstände auf den Sieger im Rennen deutlich geringer geworden», stellte Livio Suppo fest. «Er hat nach den Stürzen sein Selbstvertrauen wieder gefunden.»

«Wir haben eigentlich schon früher mit Podestplätzen von Stefan gerechnet», erklärte HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto. «Aber er hat sich seit Assen enorm gesteigert. Wir freuen usn jetzt auf weitere Podestplätze.» Stefan Bradl wird 2014 der erste Fahrer aus einem Honda-Kundenteam seit Marco Simoncelli 2011 sein, der direkt bei HRC unter Vertrag ist. und auch vom Werk bezahlt wird.

«Wir haben mit keinem anderen Team verhandelt», verrät Bradl. «Ich war immer überzeugt, dass ich mich bei LCR für ein weiteres Jahr empfehlen werde. Und ich weiss, dass ich bei Honda das bestmögliche Material bekomme, das man momentan in der MotoGP haben kann. Eigentlich war ich schon Mitte Juni sicher, dass Honda die Option auf mich einlösen wird. Denn sonst hätten sie mich beim Aragón-Test nicht mit dem 2014-Prototyp fahren lassen.»

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