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Valentino Rossi lobt Reifen: «GP wird möglich sein»

Von Gerraint Thompson
Der Yamaha-Star hält nach drei Tagen auf Phillip Island das Ziel des Reifen-Tests für erfüllt. Der nächste Einsatz Rossis findet beim Saisonauftakt in Katar statt: «Ich fühle mich besser als 2013.»

Nun beginnt für Valentino Rossi die Zeit des Wartens. Der Italiener wird erst wieder im ersten freien Training beim Saisonauftakt in Katar auf seiner Yamaha sitzen, mit dem letzten Tag des Reifentests auf Phillip Island endete die Vorbereitung auf die MotoGP-Saison 2014 für den 35-Jährigen.

«Das war der beste Tag für mich», versicherte Rossi, der am Mittwoch 0,486 sec auf Teamkollege Jorge Lorenzo einbüsste. «Das Wetter hat gepasst, beim Grand Prix werden ziemlich ähnliche Bedingungen herrschen. Das war deshalb wichtig, das Motorrad war gut und ich war ziemlich schnell. Es war speziell gut, weil ich erneut eine halbe Rennsimulation machen konnte. Das war schon die dritte bei diesem Test! Diesmal wieder mit einem anderen Reifen, er hat sich gut angefühlt. Es war meine beste Simulation gewesen. Ich konnte sie mit guten Zeiten abschliessen, ich bin zufrieden.»

Am Vortag setzte Yamaha bei Lorenzo eine neue Verkleidung ein, die am Mittwoch nun auch beim neunfachen Weltmeister zum Einsatz kam. «Ich mag die neue Verkleidung. Speziell bei diesem Wind war es gut. Mit dieser Neuerung war es einfacher, das Motorrad zu fahren. Es hat gut funktioniert, aber ich weiss nicht, ob und wann wir sie einsetzen werden», gab sich Rossi ahnungslos.

Die grosse Frage nach dem dreitägigen Test in Australien lautet hingegen: Kann Einheitsreifenhersteller Bridgestone beim Grand Prix im Oktober ein erneutes Desaster mit schon nach wenigen Runden zerstörten Reifen verhindern? Die GP-Distanz beträgt 27 Runden. Rossi bejaht: «Für mich ist klar: Ein Rennen ist mit diesen Reifen möglich. Zunächst mal, wir konnten Bridgestone eine Menge Daten liefern. Viele Fahrer haben halbe Rennsimulationen gemacht. Jorge hat auch eine komplette Simulation gemacht, mit wieder anderen Reifen. Bridgestone schaute sich diesen Reifen genau an, um zu verstehen, was im Innern passierte. Aber sie haben schon selber gesagt, dass sie positiv sind für ein Rennen. Ich denke, sie haben gut gearbeitet. Als ich die Simulation beendet habe, war der Hinterreifen noch immer in einem guten Zustand.»

Im letzten Oktober war das Wochenende ein Desaster, im Rennen musste ein obligatorischer Motorradwechsel absolviert werden, weil die Reifen nach zehn Runden komplett verschlissen waren.

Rossi verglich: «Die Reifen haben sich beim Verhalten stark verbessert, denn beim Standardreifen von letztem Jahr hast du noch zwei Runden bemerkt, dass er sich zu verwinden begann. Und er wurde immer schlechter und schlechter. Deshalb denke ich, dass hier Bridgestone in eine gute Richtung gearbeitet hat. Für sie ist es sehr wichtig, dass sie dieses Problem lösen können. Diese Strecke ist sehr speziell. Ich denke, dass sie nun genug Daten haben, um zu verstehen, was vor sich geht. Bridgestone hat verschiedene Optionen, um zu arbeiten, um vielleicht im Juni nochmals mit Suzuki hier zu testen und nochmals andere Versionen zu prüfen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir im Oktober keine Probleme haben werden. Das Ziel des Tests wurde erreicht.»

Um ganz sicher zu gehen, fasste Bridgestone einen erneuten Test im Sommer – im australischen Winter – ins Auge, eventuell soll ihn mit Suzuki der MotoGP-Rückkehrer von 2015 absolvieren. Bridgestone brachte diesmal auch Reifen in anderen Dimensionen mit. «Mit dem grösseren Reifen habe ich mich gar nicht so schlecht gefühlt. Aber alle anderen Fahrer haben diese Option nicht gemocht. Wenn Bridgestone also taugliche Reifen in der gewohnten Grösse bauen kann, wird es auf jeden Fall für alle einfacher sein. Auch, was die Abstimmung des Motorrads betrifft», erklärte der Yamaha-Star.

Nach dem letzten Testauftritt in diesem Winter zog Rossi eine Bilanz: «Ich bin in einer besseren Verfassung. Diese Vorsaison lief besser als vor einem Jahr; viel besser. Ich war bei den beiden Tests in Sepang stärker. Und ich war auch hier besser, denn letztes Jahr habe ich viele Probleme gehabt. Ich fühle mich besser auf dem Motorrad, in der Box läuft es mit dem Team sehr gut. Mein Ziel ist klar, ich will konkurrenzfähiger als letztes Jahr sein. Ich weiss, dass es schwierig ist, denn das Niveau ist sehr hoch. Speziell, weil die ersten Drei sehr stark sind. Ich fühle mich besser dieses Jahr, weil ich schneller bin!»

Testzeiten Phillip Island, Mittwoch, 5. März, 17.30 Uhr

1. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:29,068
2. Dani Pedrosa, Honda, 1:29,458
3. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,554.
4. Cal Crutchlow, Ducati, 1:29,606.
5. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:30,101.

Moto2

1. Tito Rabat, Kalex, 1:32,194.
2. Jordi Torres, Suter, 1:32,998.
3. Mika Kallio, Kalex, 1:33,149.
4. Nico Terol, Suter, 1:34,443.

Zum Vergleich die Qualifying-Zeiten vom WM-Lauf 2013:
1. Lorenzo 1:27,899. – Ferner: 3. Rossi, 1:28,647. 5. Pedrosa 1:28,748. 6. Crutchlow (Yamaha), 1:28,809. 9. Dovizioso 1:29,660.

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