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Ducati verrät, weshalb Cal Crutchlow zu langsam ist

Von Ivo Schützbach
Ducati-Werksfahrer Cal Crutchlow gibt am kommenden Wochenende im Jerez-GP sein Comeback. Auf Teamkollege Andrea Dovizioso hat der verletzte Engländer viel aufzuholen.

Für zahlreiche Experten lag in der Verpflichtung von Cal Crutchlow die Lösung vieler Ducati-Probleme. Bei Tech3 Yamaha zeigte der Engländer letztes Jahr teils verblüffende Leistungen, mit seinem aggressiven Fahrstil traute man ihm die Bändigung der zickigen Ducati GP14 zu. Doch die Realität sieht so aus, dass ihm Teamkollege Andrea Dovizioso bislang überwiegend die Show stahl.

Während Dovizioso als Dritter in Austin für den ersten Ducati-Podestplatz des Jahres sorgte und WM-Vierter ist, hat Crutchlow nur seinen sechsten Platz in Doha vorzuweisen, wo er 16 sec auf seinen Teamkollegen verlor. In Austin stürzte der ehemalige Supersport-Weltmeister, in Argentinien fehlte er wegen verletzter rechter Hand, vor Jerez ist er nur WM-15.

SPEEDWEEK.com erörtere im Gespräch mit Ducatis MotoGP-Manager Paolo Ciabatti, weshalb Crutchlow keine Bäume ausreißt.

Weißt du, wieso Dovizioso konstant bessere Leistungen bringt als Crutchlow?

Die Ducati ist ein anderes Motorrad als die Yamaha und Honda. Wir wissen, dass wir noch nicht so gut sind wie diese beiden Hersteller. Wenn du probierst mit der Ducati Ideallinie zu fahren, jene Linien, welche die Honda- und Yamaha-Piloten fahren, wirst du scheitern.

Unser Motorrad hat einen eigenen Charakter. Und es tendiert dazu, in Kurven nach außen zu ziehen. Das Bike kann schnell sein, das war schon letztes Jahr so. Wir sind in Le Mans und Mugello in die erste Startreihe gefahren.

Die GP14 ist ein besseres Motorrad, wir haben uns verbessert. Die Fahrer können jetzt später bremsen, das Bike lässt sich leichter einlenken. Beim Lernen, wie sich dieses Motorrad am Besten fahren lässt, wählt der Fahrer andere Linien als üblich.

Dovizioso und Iannone hatten ein Jahr zum Lernen. Sie haben verstanden, wie sie das Bike nützen müssen, um damit schnell zu sein. Das gilt so lange, bis wir Verbesserungen bringen. Crutchlow fährt das Motorrad so wie er denkt, dass er es fahren sollte. Das ist der harte Weg, er muss erst noch genau verstehen, wie sich das Bike verhält. Ich erwarte, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis er sich angepasst hat.

Viele Experten hielten Crutchlow für den perfekten Ducati-Piloten. Aber er hat die gleichen Probleme wie alle Fahrer vor ihm?

Ich will nicht sagen, dass ein Fahrer nichts Magisches vollbringen kann, Fahrer machen immer den Unterschied aus. Wenn sich ein Motorrad aber nicht einlenken lässt, lässt es sich nicht einlenken. Ein Fahrer kann es nicht dazu zwingen, in dem er zum Beispiel sehr aggressiv fährt. Das Problem ist vorhanden, wir arbeiten daran. Wir müssen es unseren Fahrern einfacher machen. Mit einem neuen Reifen über eine Runde schnell zu sein ist eine Sache. Über die Renndistanz schnell zu sein, mit nachlassenden Reifen und leerem Tank, ist eine andere Geschichte.

Wir sind mit unseren bisherigen Fortschritten zufrieden. Dovizioso fährt recht konstant vorne mit. Crutchlow unterstützen wir bestmöglich dabei, unser Motorrad zu verstehen.

Es ist nicht so, dass ich die Frage nicht beantworten will. Einige haben gedacht, dass ein wilder Pilot unser Bike zähmen kann. In der Realität verhält sich unser Motorrad aber anders als andere Motorräder. So lange wir das nicht ändern, müssen sich die Fahrer anpassen.

Stellenweise erzählen Dovizioso und Crutchlow das Gegenteil über die GP14.

Wie soll Cal glücklich sein, wenn er 1 sec hinter seinem Teamkollegen liegt? Ein Jahr weniger Erfahrung mit dem Motorrad ergeben auch einen Unterschied, wie ein Fahrer seine Maschine beurteilt.

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