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Jorge Lorenzo (2.): Hat er den Fahrstil geändert?

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo am ersten Trainingstag in Jerez

Jorge Lorenzo am ersten Trainingstag in Jerez

Vizeweltmeister Jorge Lorenzo braucht unbedingt wieder ein Spitzenresultat, er ist nur WM-Siebter. Und er verspricht: Er wird in der Zielkurve diesmal besser aufpassen.

Jorge Lorenzo, der am Sonntag 27 Jahre alt wird, schaffte im zweiten freien Training den fünften Platz, er lag 0,376 sec hinter WM-Leader Marc Márquéz und hauchdünne 0,008 sec hinter seinem Teamkollegen Rossi. Aber in der Gesamtwertung des ersten Tages ist er mit der Vormittagszeit von 1:39,714 min an zweiter Stelle hinter Aleix Espargaró.

Jorge, du bist bisher immer mit viel Schräglage gefahren, das erlauben aber die 2014-Reifen von Bridgestone nicht. Änderst du deswegen deinen Fahrstil ein bisschen?

Nein, ich habe nicht viel geändert im Vergleich zu 2013. Wir müssen mit den Yamaha beim reinfahren in die Kurven mehr Meter zurücklegen als die andern, aber beim Rausfahren sind wir auf derselben Linie wie Marc und Dani.
Wir müssen also den Kurveneingang verbessern. Mag sein, dass ich meine Fahrweise geringfügig angepasst habe. Eine dramatische Änderung gibt es nicht.

Kann Aleix Espargaró mit der Vorjahres-Yamaha im Rennen eventuell mit den weicheren Reifen auch im Rennen hier bestehen, trotz der Hitze? Kann er also eine ernsthafte Bedrohung werden?

Es ist möglich. Sein Motor hat weniger Leistung als unserer... Vielleicht kann er deshalb Reifen fahren, die eine Spur weicher sind. Im Moment ist nicht klar, welchen Reifen wir Factory-Piloten im Rennen verwenden werden. Ich weiss nicht, ob wir hinten den Extra-Hard nehmen müssen.

Du hast bisher keine guten Erfahrungen gemacht mit den 2ß14-Reifen. Oder sind die Probleme jetzt gelöst?

Am Gefühl hat sich nicht viel geändert. Es ist sehr ähnlich wie in Katar.

Bridgestone zieht sich Ende 2015 zurück. Was sagst du dazu?

Ich hatte immer ein gutes Gefühl für die Bridgestone, seit der Zeit, als ich von Michelin umgestiegen bin – also Ende 2008.
Besonders der Vorderreifen war unglaublich gut. Bridgestone hat gute Arbeit geleistet, als sie vor zwei Jahren die Aufwärmphase der Reifen verbessert haben. Die Reifen haben sich dann rascher erwärmt, das hat viel zur Sicherheit beigetragen. Ich habe mich jahrelang mit diesen Reifen sehr wohl gefühlt. Ich habe viele Rennen damit gewonnen.
Aber in diesem Jahr hat Bridgestone etwas Angst gezeigt. Sie haben diesen hitzebeständigen neuen Hinterreifen gebracht, der mir nicht behagt. Jetzt zögern sie, zu den Konstruktionen von 2013 zurückzukehren.

Letztes Jahr hat dich Marc Márquez hier in der letzten Runde in der Zielkurve ausgetrickst. Hast du dir schon Gedanken über die Zielkurve am Sonntag gemacht?

Ja, ja. Ich werde die letzte Kurve viel enger anfahren und die Lücke ganz zumachen. Vielleicht fahre ich eine ganz andere Linie. Hoffentlich überholt mich dann mein Widersacher nicht auf der Aussenspur.

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