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Red Bull: Die MotoGP-Rückkehr mit einem Siegerteam

Von Günther Wiesinger
13 Jahre nach der Beendigung der Sponsorship mit dem WCM-Yamaha-500-Team kehrt Red Bull 2015 als Teamsponsor samt Werbung auf den Repsol-Honda in die Königsklasse zurück.

Der grösste Energy-Drink-Konzern der Welt verbündet sich mit dem erfolgreichsten MotoGP-Team der letzten 20 Jahre.

Red Bull wird 2015 und 2016 bei Weltmeister Marc Márquez und Dani Pedrosa Co-Sponsor im Repsol-Honda-Werksteam.

Dieser Rennstall hat seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit Repsol im Jahr 1995 zehn WM-Titel in der Königsklasse gewonnen: Mick Doohan (4), Crivillé (1), Rossi (2), Hayden (1), Stoner (1) und Márquez (1).

Dazu kommen insgesamt 133 MotoGP-Siege und 354 Podestplätze.

Red Bull sponsorte von 1997 bis 2002 das WCM-Yamaha-500-Team von Bob MacLean und Peter Clifford, das mit Fahrern wie Simon Crafar (1998 Sieg in Donington, Platz 3 in Assen und Platz 2 in Phillip Island) sowie später mit Garry McCoy und Régis Laconi das Yamaha-Werksteam mit Biaggi und Checa in Bedrängnis brachte. McCoy gewann im Jahr 2000 auf der Red-Bull-Yamaha die Grand Prix in Welkom, Estoril und Valencia, er wurde WM-Fünfter. Laconi siegte 1999 in Valencia, er sicherte sich damals den elften WM-Rang.

Danach bekam das WCM-Team für 2002 von Yamaha keine 990-ccm-Viertakter, Red Bull zog sich enttäuscht zurück.

Seither trat Red Bull nie mehr über eine ganze Saison hinweg bei einem MotoGP-Team als Sponsor auf den Motorrädern in Erscheinung.

Einzige Ausnahme: Seit 2012 wird LCR-Honda unterstützt, aber der Deal beschränkt sich auf Werbung an Bradls Lederkombi und auf One-Event-Werbung 2012 und 2013 beim Indy-GP.

So eine One-Off-Sponsorship gab es auch 2005 beim Suzuki-Werksteam – beim US-GP in Laguna-Seca-GP mit den Piloten Kenny Roberts Jr. und John Hopkins.

Zusammenarbeit seit 2006

Die Connection zwischen Red Bull, HRC und Repsol besteht schon seit 2006, weil seither immer wieder HRC-Stars Personal Sponsorship-Verträge für Helm und Trinkflasche hatten – Pedrosa, Hayden, Dovizioso, Stoner und Márquez.

Und der damalige HRC-Marketing-Mann Chris Herring wollte schon für 2008 (Fahrer: Pedrosa und Hayden) einen Red-Bull-Deal fürs Repsol-Team einfädeln. Er bot 30 Prozent der Werbefläche an, doch ein Vertrag kam nicht zustande.

Der heutige Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo (bis Ende 2009 bei Ducati) bemühte sich schon in seiner Ducati-Ära immer wieder um Deals mit den Österreichern. Einmal als Ersatz für den abgesprungenen Sponsor Sun Disk, später wollte er für 2008 gemeinsam mit Red Bull ein Ducati-Junior-Team mit Fahrern wie Mika Kallio gründen.

Doch eine Zusammenarbeit kam nie zustande.

Im vorletzten Winter wurde der damalige BMW-Motorrad-Geschäftsführer Hendrik von Kuenheim bei Red Bull vorstellig. Er wollte 10 Millionen Euro Sponsorgeld für ein noch gar nicht näher definiertes und vom Vorstand noch nicht abgesegnetes MotoGP-Projekt der Bayern – und blitzte ab.

Auch eine Anfrage des letztjährigen Ducati-Rennchefs Bernhard Gobmeier bei Red Bull im Sommer 2013 war nicht von Erfolg gekrönt. Damals ging es um die Frage, ob Red Bull 2014 nach dem Ausstieg etlicher Firmen wie Enel, Diesel und so weiter (nach dem Rossi-Debakel) als Co-Sponsor einsteigen würde.

Die Suche nach siegfähigen Konzepten

Red Bull ist nach vier Titelgewinnen mit Sebastian Vettel in der Formel 1 in erster Linie an siegfähigen Projekten interessiert.

Inzwischen werden in der MotoGP-Klasse zwei Yamaha-Teams von Monster sowie auch die Teams von Gresini (Go&Fun) und Jorge Martinez (Drive M7) von Energy-Drink-Firmen gesponsort.

Der Weltmarktführer aus Österreich wollte nicht die zweite Geige spielen und war nur an einem Team mit Siegchancen interessiert – da kam das Konzept mit dem ruhmreichen Repsol-Honda-Rennstall und HRC wie gerufen.

Die Marketing-Auftritte von Honda und Repsol wirken in der MotoGP-WM etwas altbacken. Hier könnte Red Bull mit coolen Events und regelmässigen Auftritten von Sportstars und Persönlichkeiten aus der Schauspielbranche für frischen Wind und mehr Pepp sorgen.

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