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Stefan Bradl: «Ich will Richtung Top-Five»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Stefan Bradl hat seit Mitte Juni (Platz 5 in Barcelona) keine richtiges Erfolgserlebnis mehr gehabt. Beim Aragón-GP will er unter die ersten fünf oder sechs fahren.

Stefan Bradl kommt als WM-Neunter nach Aragón, zum vierten MotoGP-Rennen in diesem Jahr.

Seine persönlichen Ansprüche, jene von HRC und LCR-Honda waren höher. Die Zielsetzung war es, um den fünften WM-Rang zu fighten.

Bradl kam bisher in der MotoGP-Klasse in Aragón immer gut zurecht. Er war hier im Vorjahr Fünfter, 2012 stürzte er beim Kampf um den dritten Platz.

«Letztes Jahr habe ich hier mit Rossi und Bautista um einen Podestplatz gestritten, Pedrosa war nach der Kollision mit Márquez gestürzt», blendet der 24-jährige Bayer zurück. «In der letzten Runde habe ich mich mit Bautista in der ersten Kurve duelliert, der Fight hat sich dann einige Kurven hingezogen. Dadurch hat sich Rossi abgesetzt, ich bin Fünfter geworden.»

«Wenn man Misano als Yamaha-Strecke bezeichnen darf, kann man Aragón als Honda-Piste bezeichnen», meint Bradl. «Das ist eher ein Hacker-Kurs, enge Kurven, viele Stop-and-Go-Abschnitte.»

Bradl hat in diesem Jahr in Texas einen vierten Platz erzielt, in Las Termas und Barcelona war er Fünfter. Doch seit dem Catalunya-GP hat er kein wirklich zufriedenstellendes Rennen mehr erlebt.

«Barcelona war das letzte Rennergebnis, was zufriedenstellend war», stimmt der Moto2-Weltmeister von 2011 zu. «Platz 7 in Brünn und Silverstone, das war okay... Aber unsere Ziele sind in Richtung Top-5. Ducati ist eben mit Dovizioso extrem stark geworden. Dazu hat sich Iannone gesteigert. Daher wissen wir, dass Top-5-Plätze nicht mehr ganz einfach sind.»

Bradl hielt in Misano am Freitag gut mit, doch dann stürzte er am Samstag, musste ins Qualifying 1, schaffte nur den zehnten Startplatz – und stürzte im Rennen nach sieben Runden an achter Position.

«Ich habe im Rennen von Misano in den Rechtskurven das Gefühl gehabt, dass ich aufpassen muss», schildert Bradl. «Weil ich in den ersten Runden extrem gepusht habe, um zu den Fahrern vor mir ranzukommen. Das ist mir gelungen. Dass die rechte Reifenseite sehr stark beansprucht wird, habe ich gewusst. Aber ich habe wirklich nicht gedacht, dass mir in dieser Passage, in der ich das ganze Wochenende nie Probleme hatte, das Vorderrad weggerutscht. Das war noch dazu eine Passage, wo du nicht auf der Bremse bist, du tippst sie nur leicht an. Trotzdem ist mir in maximaler Schräglage das Vorderrad weggerutscht.»

Bradl will bei den letzten fünf Rennen bei LCR-Honda unbedingt noch ein paar fünfte oder sechste Plätze erzielen. «Mit Sicherheit kann es nicht mehr viel schlechter werden als in Misano», seufzte Bradl. «Dort waren wir schon im Qualifying weit hinten. Ich rechne mir für Aragón mehr aus... Ich denke, dass mir diese Strecke entgegen kommt und dass sie der Honda besser taugt. Deshalb möchte ich Richtung Top-6 oder Top-5 kommen.»

Bradl hat trotz der zermürbenden letzten Wochen seinen Humor nicht verloren. «Die Devise für Aragón muss lauten: Er kam, sah und siegte», schmunzelte er beim Eintreffen im Paddock nach 15 Uhr.

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