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Ducati: «Cal Crutchlow ist schwer zu kontrollieren»

Von Ivo Schützbach
Erst als klar war, dass er Ducati verlässt, zeigte Cal Crutchlow in der MotoGP-WM 2014 Leistung. Ab 2016 wäre für ihn im Ducati-Werksteam ohnehin kein Platz gewesen, räumte Sportdirektor Paolo Ciabatti jetzt ein.

Gegen Saisonende dieses Jahres blühte Cal Crutchlow im Ducati-Werksteam auf, wurde Dritter in Aragón und Fünfter in Valencia, auf Phillip Island lag vor seinem Sturz Rang 2 in Griffweite.

Am 31. Juli kündige Crutchlow seinen Zwei-Jahres-Vertrag bei Ducati, um bei LCR-Honda den von Stefan Bradl preisgegebenen Platz zu übernehmen. Der richtige Schritt, jetzt wo die Ducati immer besser wird? Und mit der Aussicht auf eine starke GP15, die während der Sepang-Tests im Februar erstmals zum Einsatz kommen wird?

«Ich hoffe, dass es bei LCR gut für ihn läuft», sagte Ducatis Sportdirektor Paolo Ciabatti zu SPEEDWEEK.com. «Es tut uns leid für Cal, dass es nicht so lief, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir hatten alle Hoffnungen, dass wir lange zusammenarbeiten. Als er uns sagte, dass er zu LCR wechseln will, ließen wir ihn gehen.»

«Wir hoffen, dass wir ihn bei LCR schlagen können», grinste der Italiener. «Das versuchen wir bei jedem Gegner. Cal hat uns ihm Guten verlassen, ihn als Menschen mögen wir nach wie vor. Mit seinem neuen Team wünschen wir ihm das Beste – aber wir wollen ihn schlagen.»

Ducati musste sich während der Saison 2014 viel Kritik von Crutchlow anhören und gefallen lassen. Der Supersport-Weltmeister von 2009 bemängelte ab dem ersten Test, dass er das Motorrad nicht spüren kann.

«Cal ist Cal, das wussten wir aus seiner Zeit in der Supersport- und Superbike-WM», so Ciabatti. «Das ist aber auch einer der Gründe, weshalb ihn die Leute mögen. Manchmal ist er schwierig zu kontrollieren, weil er twittert oder der Presse gewisse Sachen erzählt. Oder weil seine Redensart sehr blumig ist. Die Situation mit ihm war nicht einfach, ich glaube aber, dass wir alle ganz gut damit umgegangen sind.»

Ab 2016 kein Platz für Cal Crutchlow

«Unglücklicherweise hat es in seinem Kopf erst klick gemacht, als es zu spät war», meinte der Ducati-Manager zu seinen guten Leistungen gegen Saisonende. «In den letzten Rennen fuhr er so gut wie die anderen Ducati-Piloten, hatte aber etwas Pech. Den zweiten Platz auf Phillip Island hätte er verdient gehabt. Auch ohne den Sturz von Márquez wäre er Dritter geworden, alle anderen lagen hinter ihm. Was soll ich sagen? Manchmal läuft es nicht so, wie man das gerne möchte – obwohl jeder alles gegeben hat. So ist das Leben. Besser als Freunde auseinander gehen, als als Feinde zusammen zu bleiben.»

Seine guten Leistungen vor Augen: Ist es ein Fehler, dass Ducati Crutchlow gehen ließ? «Wenn ein Fahrer gehen will, ist es nie ein Fehler, wenn man ihn gehen lässt», ist Ciabatti überzeugt. «Wir haben nie einen Fahrer gepusht bei uns zu bleiben. Er hatte einen Zwei-Jahres-Vertrag. Hätte er bleiben wollen, wäre das die einzige Möglichkeit für uns gewesen, wir hätten nach Plan zusammen weitergemacht. Als wir Dovizioso und Iannone für zwei weitere Jahre unter Vertrag nahmen war klar, dass es 2016 keinen Platz für Crutchlow gibt. Diese Sorge von ihm haben wir verstanden, Honda bot ihm eine gute Möglichkeit für seine Karriere.»

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