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MotoGP: Deutsche Fachleute in allen Spitzenteams

Von Günther Wiesinger
In der MotoGP-Weltmeisterschaft arbeiten etliche deutsche Techniker in verantwortungsvollen Positionen. Aber die Herren Bucher, Buchner, Debus, Geissler und Petzold wirken im Hintergrund.

Auch nach dem Rückzug des Österreichers Mike Leitner als Crew-Chief bei Dani Pedrosa sind 2015 noch einige deutschsprachige Techniker in der Königsklasse aktiv.

Bei Stefan Bradls NGM Forward Yamaha finden wir zwei deutsche Techniker, die dort schon seit einigen Jahren tätig sind.

Zuerst einmal Dirk Debus, mit Reiner Diebold Gründer und Besitzer der renommierten Elektronikfirma 2D. Debus hat bei Forward bereits drei Jahre lang massgeblich an der Entwicklung der Einheits-ECU von Magneti Marelli mitgewirkt, was Stefan Bradl als überaus nützlich empfindet. Er kümmerte sich 2012 um die Suter-BMW von Colin Edwards, dann um die FTR-Kawa des Texaners und 2014 um die Open-Yamaha von Aleix Espargaró.

?Debus ist für die Einstellung der  elektronischen Systeme bei Forward zuständig – Traction Control, Wheelie Control und Launch Control. Er freut sich, mit Bradl einen vielversprechenden deutschen Fahrer im Team zu haben. «Stefan ist besser als er glaubt», stellte Debus nach dem Valencia-Test Ende November fest. «Er hat einen unglaublich runden Fahrstil, und dazu passt die Yamaha perfekt.»

Für das Data-Recording bei Forward ist in der Bradl-Box auch ein Deutscher zuständig, genauer gesagt – ein Bayer. Manfred «Tex» Geissler hat jetzt «Applications Manager» auf seiner Visitenkarte stehen.

Diese Funktion hat er nach dem Ende seiner 125-ccm-GP-Karriere schon im Kawasaki-Werksteam und im Suzuki-Werksteam (bis Ende 2011) ausgeübt, danach wechselte er zu Forward.

Selbst Pedrosa verzichtet auch in der kommenden Saison nicht auf deutsche Wertarbeit. Ex-Rennfahrer Emanuel Buchner ist auch 2015 wieder bei Repsol-Honda als Mechaniker für Pedrosa unter Vertrag.

Sein deutscher Landsmann Daniel Petzold (er werkte 2014 beim Moto2-Team Idemitsu Honda Asia mit den Piloten Nakagami und Shah), der seine Ausbildung und Diplomarbeit bei 2D machte, übernimmt bei Pedrosa anstelle von Ramon Aurin das Data-Recording, denn der Spanier tritt die Nachfolge von Leitner als Cheftechniker an.

Auch Weltmeister Marc Márquez vertraut auf einen deutschen Data-Recording-Techniker: Es handelt sich um Gerold Bucher, auch er wurde jahrelang mit und von 2D geschult. Bucher war schon 1993 bei Dirk Raudies tätig und hörte damals auf den Spitznamen «Ignaz». Später taufte ihn MotoGP-Teambesitzer Luis d'Antin der Einfachheit auf «Hugo» um. «Hugo ist für uns typisch deutsch und leichter auszusprechen als Gerold oder Ignaz», kommentierte der Teamchef damals.

Das Pseudnom «Hugo» blieb Bucher erhalten, unter diesem Decknamen arbeitet der fleissige Schwabe jetzt auch bei Márquez, für den er schon 2011 und 2012 in der Moto2-Klasse tätig war und 2014 in der MotoGP.

Zwischen den d'Antin-Jahren und Márquez kümmerte er sich Bucher jahrelang im Kawasaki-Werksteam von Harald Eckl um das Data-Recording. Als Marc Márquez 2013 neu in die MotoGP-WM kam, verordnete ihm HRC einige renommierte MotoGP-Techniker mit Honda-Erfahrung aus der Stoner-Ära. Aber ein Jahr später schleuste Marc für 2014 die Reste seiner bewährten Moto2-Crew ein – darunter befand sich auch Gerold Ignaz Hugo Bucher. Márquez-Manager Alzamora hatte ihn 2013 zwischendurch im Honda-Moto3-Team mit Alex Rins und Alex Márquez stationiert.

Nicht zu vergessen: Das Personal bei Reifenlieferant Bridgestone besteht grossteils aus deutschen Fachleuten. Ex-Rennfahrer Klaus Nöhles betreut und berät zum Beispiel bei Repsol-Honda die Stars Márquez und Pedrosa, Pit Baumgartner kümmert sich seit Jahren um das Yamaha-Werksteam. Für die gesamte Logistik ins Chief Coordinator Thomas Scholz zuständig.

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