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Lucio Cecchinello: «Habe immer mein Bestes gegeben»

Von Günther Wiesinger
Teamchef Lucio Cecchinello mit Neuzugang Cal Crutchlow

Teamchef Lucio Cecchinello mit Neuzugang Cal Crutchlow

Drei Jahre lang unterstützte Lucio Cecchinello mit seinem LCR-Honda-Team den Deutschen Stefan Bradl auf vorbildliche Weise. Jetzt beginnt für LCR eine neue Ära.

Das LCR-Team von Lucio Cecchinello feiert 2015 sein 20-jähriges Bestandsjubiläum; da passt die Aufwertung auf ein Zwei-Mann-Team mit Cal Crutchlow und Jack Miller ausgezeichnet ins Konzept.

Der neue Hauptsponsor CWM hat diesen Traum vom Team mit zwei Piloten für Ex-GP-Fahrer Cecchinello möglich gemacht, der griechische CWM-Chef Anthony Constantinou soll rund 6,3 Millionen Euro pro Saison bezahlen.

«Die 20 Jahre sind wie im Flug vergangen, ich kann gar nicht glauben, dass wir schon 20 Jahre dabei sind», sagt Cecchinello. «Wenn die Zeit so schnell vergeht, bedeutet das aber auch, dass du deine Aufgabe liebst und Freude daran hast. Ich habe erstaunlich gute Erinnerungen an unsere Anfangszeit. Wir haben gute Resultate erreicht. Klar, seit der globalen Finanzkrise 2008 gibt es grössere Schwierigkeiten als in der Vergangenheit beim Auftreiben der Jahresbudgets. Aber wir verfügen über langjährige, treue Partner von GIVI bis elf. Und wenn wir es nicht schaffen, unsere Ziele zu verwirklichen, dann bleibt uns nichts anderes übrig, als noch härter zu arbeiten und Opfer zu bringen.»

Cecchinello fuhr anfangs in seinem 125er-Team noch selbst, er engagierte aber auch starke Teamkollegen wie Nobby Ueda.

Und seit 2006 tritt LCR (das steht für Lucio Cecchinello Racing) in der MotoGP-Klasse an, und zwar anfangs mit Casey Stoner, den Lucio schon in der 250er-WM betreute. Später fuhren Carlos Checa, Randy de Puniet, Toni Elias und Stefan Bradl für LCR-Honda.

«Ich bin in der glücklichen Lage, immer sehr gute Techniker und starke Fahrer für unser Team gefunden zu haben», freut sich Lucio. «Dadurch wurde unser Rennstall immer populärer, wir haben kostbare Kooperationen mit unseren Partnern vereinbart. Und die Zusammenarbeit mit HRC ist in den drei Jahren mit Stefan Bradl so eng gewesen wie nie zuvor.»

Lucio Cecchinello ist froh, dass die Königsklasse seit 20012 mit Viertakter gefahren wird. «Der Schritt von den 500-ccm-Zweitaktern zu den Viertaktern hat eine neue Ära eingeleitet. Später wurden durch die Claiming-Rule-Bikes 2012 die Startfelder wieder voll; es fanden sich neue Teams für die Königsklasse. 2016 beginnt mit der Einheits-ECU und den Einheitsreifen von Michelin wieder ein neues Zeitalter. Ich bin sehr zuversichtlich, was die MotoGP-Zukunft betrifft.»

Lucio Cecchinello gewann die 125-ccm-EM 1995 vor Valentino Rossi, er feierte insgesamt sieben 125-ccm-GP-Siege. «Ich wäre auch gerne 125-ccm-Weltmeisterschaft gewonnen», räumt der leidenschaftliche Rennstallbesitzer ein. «Aber bei der Titeljagd hatte ich es mit sehr talentierten Fahrern zu tun. Aber ich habe keinen Groll, ich bedaure nichts, denn ich habe als Fahrer immer mein Bestes gegeben. Man sagt, wenn du deine eigenen Grenzen erkennst, ist das ein Zeichen von Weisheit. Ich blicke lieber in die Zukunft. Mit meiner Arbeit als Teamchef bin ich zufrieden.»

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