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Andrea Dovizioso (4.): «Von Suzuki etwas überrascht»

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso macht sich grundlegende Sorgen. «Wir haben für Strecken wie Barcelona, wo wenig Grip herrscht und lange Bodenwellen vorkommen, zuviel Motorleistung», klagte der WM-Dritte.

Platz 9 im ersten freien MotoGP-Training auf dem Circuit de Catalunya mit einer Zeit von 1:42,945 min, dann viertbeste Zeit im FP2 mit 141,823 min, das ergab in der Tageswertung Rang 4 für Ducati-Star Andrea Dovizioso.

Der Rückstand von 0,665 Sekunden auf die Suzuki von Aleix Espargaró machte «Desmo Dovi» etwas Kopfzerbrechen.

«Der Grip ist hier sehr gering, deshalb ist es hier schwierig, die Bewegungen im Fahrwerk und die Power des Motors zu kontrollieren», schilderte der Italiener. «Denn wir haben es hier mit argen Bodenwellen zu tun, sehr langen Bodenwellen, die von den Autos hervorgerufen werden. Diese 'bumps' erzeugen für uns riesige Probleme. Denn die MotoGP-Maschinen haben zu viel Leistung, das lässt sich bei diesen langen Bodenwellen hier kaum beherrschen. Wir müssen am Set-up arbeiten, aber auch an der Traction Control. Wir können bei diesen Bedingungen nicht viel Power nützen. Besonders am Nachmittag, wenn es heiss wird und der Grip nachlässt. Wir müssen diese Problematik heute Abend aber auch bei der Safety Commission zur Sprache bringen. Wenn wenig Grip herrscht, wird unsere Aufgabe momentan extrem mühselig.»

«Unsere Rundenzeit ist nicht so übel gewesen, auch die Pace fürs Rennen ist gut», ergänzte Dovizioso. «Aber wir haben noch viel Arbeit, um das Motorrad sanfter über die Bodenwellen befördern zu können. Heute hat es sich zu stark bewegt, die Suspensions hat sich aufgepumpt, so kann man kein Rennen fahren.»

Wie stark war Dovi von der Leistung von Aleix Espargaró und Suzuki überrascht, zumal Maverick Vinales noch auf Platz 5 vorpreschte?
Dovizioso: «Ja, ich bin etwas überrascht, aber nicht sehr. Denn Espargaró ist ein sehr schneller Fahrer, besonders im Training und auf dieser Piste, er war hier schon 2014 sehr konkurrenzfähig. Der heutige Erfolg von Suzuki ist ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren. Du kannst auf dieser Piste nur einen Teil deiner maximalen Power nützen. Suzuki hat ja bekanntlich kein Übermass an PS. Dafür sieht es von aussen so aus, als hätten sie ein ausgezeichnetes Chassis. Ausserdem ist auf dieser Piste das Gefühl für den Vorderreifen sehr wichtig. Also: Ich bin überrascht, ich bin aber auch happy für Aleix. Für die Meisterschaft ist es ja gut, wenn zwei weitere Fahrer vorne mitmischen. Das freut mich für Suzuki und für ihre beiden Fahrer. Aber ich denke, sie werden im Rennen mehr Mühe haben als im Training. Eine einzelne Runde ist leichter als 25 konstant schnelle Runden am Sonntag. Das Rennen startet um 14 Uhr, da wird es sehr heiss sein, deshalb rechne ich damit, dass alle im Rennen mehr Mühe haben werden als heute. Der Samstag wird wichtig für uns alle. Wir müssen uns alle anstrengen, um näher an die Suzuki und Aleix ranzukommen.»

In Barcelona existieren sehr hohe Bordsteine, deshalb macht sich Dovizioso Sorgen um die seitlichen Flügel an der Ducati-Verkleidung. «Bisher haben sie noch nicht auf den Kerbs gestreift. Aber wir müssen aufpassen», meint er.

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