Max Biaggi über Stoner-Comeback und Melandri-Versagen
Zweimal Sechster in Misano, das Superbike-Comeback von Max Biaggi nach zweieinhalb Jahren Rennpause kann sich sehen lassen. «Rennen kann ich keine mehr gewinnen», ist sich der inzwischen 44-jährige Römer bewusst. «Aber im zweiten Rennen verlor ich nicht einmal 6 sec auf den Sieger, ein Podestplatz war vom Speed her möglich.»
Biaggi hat Ende 2012 nach seinem zweiten Superbike-WM-Titel den Rücktritt erklärt, seither arbeitet er für das italienische Fernsehen als Superbike-Experte und für Aprilia als Testfahrer. Auch die Grand-Prix-Szene verfolgt er aufmerksam, zwischen 1998 und 2005 beendete er die MotoGP-WM (bis 2001 mit 500 ccm) nie schlechter als auf Rang 5, dreimal wurde er Vizeweltmeister, außerdem viermal Champion in der 250er-Klasse.
SPEEDWEEK.com sprach mit Max Biaggi über seine ehemaligen Konkurrenten Casey Stoner und Marco Melandri.
Kannst du verstehen, dass Casey Stoner über ein Comeback nachdenkt? Er ist 15 Jahre jünger als du.
Zu gern würde ich ihn zurück sehen.
Du siehst ihn auf dem gleichen Level wie Rossi, Márquez oder Lorenzo?
Er könnte viele Leute überraschen.
Wie beurteilst du die Leistungen von Marco Melandri im Aprilia-MotoGP-Team?
Ich verstehe, dass es im ersten Jahr dieses Projekts sehr schwierig ist. Das ist keine richtige MotoGP-Maschine, es ist ein halbes Superbike. Das wusste Marco aber vor der Saison.
Außerdem ist Bautista sehr schnell, 1 bis 2 sec schneller als Melandri. Von einem professionellen Standpunkt aus habe ich das nicht erwartet. Aber ich kann nicht in seinen Kopf schauen, kann also auch nicht über ihn urteilen.
Du glaubst, dass er ein mentales Problem hat?
Das kommt darauf an, was er erwartet. Bautista wird Zehnter, Zwölfter. Warum soll Melandri das nicht auch können? Er liegt aber so weit hinten, dass er ein Problem haben muss.