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Jonas Folger: Wird er KTM-Testfahrer für MotoGP-WM?

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger

Jonas Folger

Jonas Folger wird 2016 voraussichtlich noch einmal Jagd auf den Moto2-WM-Titel machen. Aber es winkt auch ein lukratives Angebot von KTM für die MotoGP-WM.

Erster, Dritter, Fünfter, jetzt Sechster – Jonas Folger hat seit seinem Sieg beim Moto2-Saisonauftakt in Doha/Katar in der WM-Tabelle einige Plätze eingebüsst.

Er liegt inzwischen aussichtslos zurück, er hat 75 Punkte auf dem Konto, WM-Leader Johann Zarco bereits 159, Rabat 114, Lowes 96.
Trotzdem ist der 21-jährige Bayer ein gefragter Mann. Er könnte für 2016 jederzeit bei seinem AGR-Team bleiben, auch bei Spitzenteams wie Marc VDS Racing und Dynavolt Intact GP steht Folger (als Teamkollege von Cortese) auf der Wunschliste.

Der hoch begabte Folger war schon vor einem Jahr für 2015 bei MotoGP-Teams wie Tech3-Yamaha im Gespräch.

In Assen betonten Folger und sein Manager Christian Llavero, es gäbe für die nächste Saison noch keine Angebote für die MotoGP-WM.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit.

Denn Folger gehört zu jenen schnellen Moto2-Piloten, die KTM-Rennchef Pit Beirer für die Aufgabe eines MotoGP-Testpiloten im Visier hat, für 2017 winkt dann ein KTM-Werksvertrag als Stammfahrer für die Weltmeisterschaft in der Königsklasse.

«Bevor wir nur einen MotoGP-Fahrer finden, der kein Gas mehr gibt und nichts riskiert, nehmen wir vielleicht lieber einen jungen Moto2-Fahrer, der sich richtig reinhängt», stellte Pit Beirer bei der Dutch-TT in Assen fest.

Und der ehemalige Motocross-Rennfahrer räumt ein, dass Jonas Folger zu seinen Kandidaten zählt. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden. «Ja, Jonas wäre eine Option», bestätigte Beirer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir müssen aber bei allen aktuellen Rennfahrern abwarten, welche neuen Verträge ihnen angeboten werden.»

Folger hat jedenfalls bereits eine KTM-Vergangenheit. Er fuhr in der «Red Bull MotoGP Academy» 2008 in der CEV eine KTM 125 und debütierte dann als Wildcard-Fahrer 2008 in Misano kurz nach dem 15. Geburtstag auf KTM in der WM. Er ersetzte damals auch Randy Krummenacher in Motegi im KTM-125-Werksteam und fuhr 2012 ab dem Indy-GP eine Kalex-KTM beim Mapfre-Aspar-Team, auch 2013. Dazu besteht bereits ein Vertrag mit dem mutmasslichen KTM-MotoGP-Sponsor Red Bull.

Einen brauchbaren und schnellen MotoGP-Testfahrer zu finden, ist nicht einfach. Honda verfügt über Hiroshi Aoyama, Yamaha über Colin Edwards und Katsuaki Nakasuga, Ducati über Michele Pirro, Suzuki über Randy de Puniet (er interessiert sich auch für den KTM-Job) und Nobuatsu Aoki, der bald 44 Jahre alt wird. Aprilia lässt meistens Michael Laverty ran, manchmal auch den 44jährigen Max Biaggi.

Yamaha musste kürzlich in Aragón sogar auf Broc Parkes zurückgreifen, als kurzfristig Michelin-Reifen getestet wurden.

Bei KTM wurde ein Auge auf Karel Abraham geworfen, auch Nicky Hayden könnte ein Thema werden.

«Das Roll-out im Herbst fährt Alex Hofmann, die ersten richtigen MotoGP-Tests finden voraussichtlich ab Dezember statt», sagt Pit Beirer. «Wir haben also noch ein paar Wochen oder Monate Zeit und können abwarten, wer sich als Testfahrer anbietet.»

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