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Stefan Bradl (Aprilia): «Es geht professionell zu»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl hat seinen ersten Arbeitstag bei Aprilia hinter sich. Zwischendurch musste er allerdings drei Stunden in den Forward-Frachtkisten rumstöbern.

Es ist deutlich zu spüren: Stefan Bradl fühlt sich an seinem neuen Arbeitsplatz im Aprilia Racing Team Gresini bereits sehr wohl.

«Alle sind sehr nett! Das ganze Team hat mich herzlich begrüsst. Es geht sehr professionell zu. Das gefällt mir», schilderte der 25-jährige Bayer, der in den ersten neun Rennen nur neun Punkte errungen hat und in der WM nur an 19. Stelle liegt.

Der neue Aprilia-Werksfahrer nahm am Mittwoch bereits ein paar Termine für das neue Team war. Seine wichtigste Aufgabe war jedoch, aus den Forward-Frachtkisten seine Arbeitskleidung für den Indy-GP zusammenzusuchen.

«Dafür habe ich insgesamt drei Stunden gebraucht. Zuerst musste ich mir bei IRTA-Chef Mike Trimby die Schlüssel für die Flight Cases von Forward besorgen und dann schauen, wie ich allen Kram rausbekomme.»

Bradls bisheriges Team hatte auf dem Sachsenring natürlich die X-Lite-Helme, Handschuhe, Rennstiefel, Protektoren, Red Bull-Trinkflaschen und seine Athiná-Lederkombis in die Kisten gesteckt.

Damals ahnte ja niemand, dass Teambesitzer Giovanni Cuzari tags darauf verhaftet ?und dadurch die Teilnahme am Indianapolis-GP abgesagt würde.

Heute bringt Dainese-Servicemann Stefano die drei neuen Aprilia-Leder mit nach Indy. «Ich wusste, dass bei Dainese am 1. August alle für einen Monat in die Betriebsferien gehen», erzählte Bradl. «Da sich die Einigung mit Aprilia bereits letzte Woche abzeichnete, habe ich die Lederkombis ein paar Tage vor der Vertragsunterzeichnung in Auftrag gegeben.»

Aufmerksamen Beobachtern fiel am Mittwoch in Indy auf: Über den Aprilia-Boxen steht noch «#70 Michael Laverty» beim Fahrernamen neben Bautista. Der Veranstalter und Streckenbetreiber hat den Teamwechsel von Bradl noch nicht mitgekriegt...

Für heute ist Stefan Bradl bei der offiziellen Pre-Event-Pressekonferenz der Dorna zu Gast. Neben ihm werden Rossi, Lorenzo, Iannone, Marc Márquez und Smith sitzen.

Gresini als Teambesitzer

Besitzer des Aprilia-Teams ist immer noch der zweifache 125-ccm-Weltmeister Fausto Gresini, der Aprilia vor einem Jahr seine beiden Teamplätze zur Verfügung gestellt hat.

Der Italiener brachte einen Grossteil der Techniker in dieses Joint Venture mit, darunter auch Bradls neuen Crew-Chief Diego Gubellini, der 2014 für die Open-Honda von Redding zuständig war.

Gresini gewann die 125-ccm-Weltmeisterschaft 1985 und 1987 und beendete seine 125er-WM-Karriere Ende 1994 als WM-Sechzehnter.

Danach gründete er sein eigenes GP-Team. «Ich hatte damals die Wahl, entweder ein alter GP-Fahrer zu sein oder ein junger Teambesitzer», sagt er.

Gresini gewann 2001 mit Daijiro Katoh die 250er-WM mit Honda. In der MotoGP-WM gelangen ihm mit Sete Gibernau und Marco Melandri (2005) zweite WM-Ränge, er liess damals sogar das Repsol-Honda-Team alt ausschauen. Auch Fahrer wie Barros, Katoh und Simoncelli sorgten für Gresini-Honda-Erfolge in der Königsklasse.

Als Gresini in Sepang 2011 mit Marco Simoncelli den zweiten Rennfahrer nach Katoh (Suzuka 2003) durch einen tödlichen Unfall verlor, dachte er zermürbt ans Aufhören.

Aber dann gewann sein Landsmann Michele Pirro das nächste (Moto2-)Rennen in Valencia für das Gresini-Team, der 21-fache Achtelliter-GP-Sieger machte weiter. Er engagierte für 2012 Alvaró Bautista und brachte ihn nach drei Honda-Jahren quasi ins Aprilia-Bündnis mit.

Das Moto3-Junior-Team betreibt Gresini 2015 immer noch (mit Honda), Enea Bastianini ist WM-Zweiter. Und sein Moto2-Schützling Xavier Siméon hat gerade den WM-Lauf auf dem Sachsenring gewonnen – auf Kalex.

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