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Stefan Bradl: «Top-Speed nicht im Vordergrund»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl beim Motegi-GP

Stefan Bradl beim Motegi-GP

Aprilia-Werksfahrer Stefan Bradl hofft, dass er auf der flüssigen, schnellen Strecke auf Phillip Island einen guten Rhythmus findet und er von Anfang an überrascht.

Beim siebten Rennen im Aprilia-Werksteam unternimmt Stefan Bradl wieder eine Fahrt ins Ungewisse. Vor dem ersten freien Training am Freitag (Beginn 1.55 MESZ) kann der Moto2-Weltmeister von 2011 schwer einschätzen, wie konkurrenzfähig die Aprilia RS-GP am Wochenende sein wird. Bradl kommt mit der Strecke auf Phillip Island jedoch gut zurecht: Er war hier 2008 Zweiter in der 125-ccm-Klasse und 2011 Zweiter mit der Moto2. «Damals habe ich in der letzten Runde gegen De Angelis den Sieg verschenkt», erinnert sich Bradl.

«Ich habe vor dem Motegi-GP nicht gedacht, dass wir auf dieser Stop-and-Go-Piste trotz unserer Gewichtsnachteile so gut dabei sind, dass ich im Qualifying auf Platz 13 fahren kann und wir dort im Trockenen so konkurrenzfähig sind», sagt Bradl weiter. «Da die Piste hier auf Phillip Island schnell und flüssig ist und ich bei diesem Motorrad ein gutes Vertrauen zum Vorderrad habe, erwarte ich mir hier einen guten Rhythmus. Ich glaube, dass wir vom Speed her gut dabei sein können, weil bei der Aprilia die Motorleistung okay ist und die schnellen Kurven mit der Aprilia mir bisher keine so grossen Probleme bereitet haben. Aber warten wir ab, wie es am Freitag ist, das Wetter soll um einiges kühler werden.»

Für Freitag ist jetzt sogar Regen vorausgesagt!

«Beim Technical Briefing am heutigen Donnerstag haben wir uns die Referenzen aus den Vorjahren angeschaut. Daraus lässt sich erkennen, dass die Wahl des Vorderreifens wichtig sein wird, weil er hier erstens asymmetrisch ist und zweitens beginnt das Rennen erst um 16 Uhr Ortszeit», weiss der Zahlinger. «Da kann es vom Wind her ziemlich kühl werden. Man hat letztes Jahr hier gesehen, dass einige Fahrer ganz zum Schluss noch gestürzt sind, Crutchlow in der letzten Runde auf Platz 2 zum Beispiel, ohne Gefahr von hinten.»

«Die Reifenwahl wird hier sehr entscheidend sein, ein bisserl mehr als vielleicht sonst, und es wird viel aufs Wetter drauf ankommen.  Wir werden sehen, ob wir beim Top-Speed hier grosse Nachteil haben. Ich denke, das wird überschaubar bleiben. Aber die Aprilia ist in den schnellen Kurven recht gut fahrbar. Ich hoffe, dass ich diesen Vorteil auch in Rundenzeiten umsetzen kann. Den Rest werden wir sehen. Diese Piste unterscheidet sich sowieso stark von allen anderen; deshalb komme ich so gerne hierher, weil die Piste superschnell ist und so schnelle Kurven im ganzem Jahreskalender nur einzeln vorkommen.»

«Der Top-Speed ist nicht immer so entscheidend. Man kann ruhig mal 10 km/h verlieren, wenn man dafür ein Motorrad hat, das gescheit einlenkt und zu dem man Vertrauen hat. Dadurch kann man viel mehr Zeit verlieren oder gewinnen», meint Bradl der erneut auf einen Startplatz unter den Top-15 hofft. «Ich rechne mir aus, dass die Aprilia in den schnellen Kurven gut liegt und gut fahrbar ist.»

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