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Stefan Bradl: «Ich gebe jetzt jeden Tag Vollgas»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl steht eine wichtige Rennsaison bevor. Für den Zahlinger geht es darum, den Aprilia-Werksvertrag zu rechtfertigen und sich für 2017 zu empfehlen.

Am 1. Februar setzt Aprilia-Werkspilot Stefan Bradl die Wintertests für die Saison 2016 in Sepang/Malaysia fort.

Bis dahin wird die neue RS-GP-Maschine startklar sein. Sie soll 10 kg weniger wiegen als das Laboratory-Bike von 2015, der Motor ist völlig neu, er verfügt erstmals üb er eine gegenläufige Kurbelwelle – wie die Yamaha und die Ducati.

Stefan, Aprilia hat grosse Ziele für die Saison 2016. Du sollst möglichst oft ins Qualiying 2 der besten 12 vorstossen und ausserdem um Top-Ten-Plätze fighten.

Die Ziele für die kommende Saison, das ist etwas, über das ich jetzt im Winter überhaupt nicht gerne rede. Denn man hat gesehen, 2014 und 2015 haben wir die Ziele dann klar verfehlt. Man hat gesehen, dass es meistens anders gekommen ist als man erwartet hat. Da hat auch mitgespielt, dass sich die Klasse von Jahr zu Jahr extrem verändert hat.
Ich bin mir aber bewusst, dass ich in der Saison 2013 die besten Ergebnisse erzielt habe. Und damals habe ich bei LCR am meisten von allen Jahren getestet. Das viele Motorradfahren hat also Früchte getragen.

Du bist 2015 noch mit einem Laboratory Bike gefahren, es war ein Zwitter zwischen Superbike und MotoGP. Aprilia wollte ja erst 2016 in die MotoGP-WM zurückkehren. Jetzt wartet ein ganz neues Rennmotorrad auf dich. Es wird von 1. bis 3. Februar in Sepang/Malaysia zur Verfügung stehen.

Ja, ich hoffe und gehe einmal davon aus, dass die Werks-Aprilia 2016 konkurrenzfähiger und besser sein wird als es im Vorjahr der Fall war. Dann möchte ich auf alle Fälle schauen, dass wir bei allen Rennen Punkte anpeilen und dann unter den ersten zwölf mitfahren – mit Aussicht auf die Top-Ten.
Ich habe ja schon 2015 ein Rennen in den Top-Ten beendet, Bautista zwei, dann sollte es in der kommenden Saison öfters der Fall sein.
Das Minimalziel ist, dass wir permanent in den Punkten sind, beide Fahrer. Und wenn's geht, in den Top-Ten, ja.

Für dich und deinen Teamkollegen Alvaró Bautista geht es 2016 auch um die Zukunft im Aprilia-Werksteam. Eure Verträge laufen aus, ein Platz für 2017 ist fix für Sam Lowes vorgesehen.

Ja, das ist eh klar. Dieser Kampf wird schon beim ersten Rennen losgehen, denn Lowes hat schon einen Vertrag. Mir ist bewusst, dass das Thema Vertrag logischerweise schon recht früh wieder anfangen wird.
Doha, Texas, Argentinien, dann das erste Europa-Rennen in Jerez, zu diesem Zeitpunkt werden die Diskussionen für die Saison 2017 schon losgehen. Das betrifft aber alle anderen Fahrer auch...
Ich habe bei Aprilia mit Bautista erstmals in meiner MotoGP-Karriere einen wirklich starken Teamkollegen; man kann also die Leistungen voll vergleichen. Aber das ist für mich motivierend; das ist ein Ansporn, den ich in dieser Form noch nie gehabt habe, auch nicht in den kleinen Klassen.
Lorenzo und Rossi haben 2015 einen sehenswerten internen Titelfight gehabt und sich auch gegenseitig dauernd zu neuen Höchstleistungen angespornt.
Ich trainiere seit rund sechs Jahren nach einem genau festgelegten Programm, das sehr vielseitig ist. Seit rund drei Jahren wird es von Bernd Thurner ausgearbeitet wird. Er ist Diplom-Sportlehrer für Prävention und Rehabilitation und arbeitet im Therapiezentrum Friedberg.
Ich gebe jetzt beim Training jeden Tag Vollgas.

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