Cal Crutchlow: Mit 2015er-Honda zum Sepang-Test
2016 wird Cal Crutchlow seine zweite Saison im LCR-Honda-Team von Lucio Cecchinello bestreiten. Doch bei den Testfahrten von 1. bis 3. Februar in Sepang und von 17. bis 19. Februar auf Phillip Island muss der Brite noch mit der 2015er-Honda Vorlieb nehmen. «Das ist natürlich ein bisschen enttäuschend, aber ich werde zumindest bei den ersten beiden Tests mit dem letztjährigen Bike fahren. Aber so ist es eben, ich muss das akzeptieren.»
«Ich weiß, dass Honda sehr hart arbeitet, um ein Paket zusammenzustellen, dass konkurrenzfähig sein wird. Honda muss zunächst natürlich ein Bike für Marc und Dani liefern und dann erst wird unser Bedarf gestillt.»
«Doch ich denke nicht, dass das notwendigerweise etwas Schlechtes ist. Ich bin beim ersten Test ohnehin meist sehr eingerostet. Im Winter fahre ich kaum Motorrad. Ich verbringe Zeit zuhause, fahre Rennrad und lasse die Motorräder hinter mir, bis wir wieder testen gehen», erklärte Crutchlow den Kollegen von «crash.net».
Die Honda RC213V von 2015 wurde jedoch noch für die Bridgestone-Reifen konstruiert, ab 2016 ist Michelin neuer Einheitsreifenlieferant. «Das wird in Sepang keine so große Rolle spielen. Sobald Honda entschieden hat, in welche Richtung sie gehen werden, bin ich sicher, dass sie uns das Material weitergeben. Was auch immer passiert, wir wissen, dass Honda sehr hart für unser Team arbeitet. Ich freue mich auf ein weiteres Jahr mit ihnen. Ich bin zuversichtlich», versichert Crutchlow, der bereits für Yamaha, Ducati und Honda in der Königsklasse antrat.
In der vergangenen Saison machte vor allem der zu aggressive Motor den Honda-Piloten Probleme. «Nach einigen Rennen änderten wir das Chassis, den Sitz und den Tank, aber die Motoren waren verplombt. Der Motor war aber das größere Problem. Sie versuchen nun, den neuen Motor, aber auch das Chassis, bestmöglich anzupassen, denn wenn der Motor versiegelt ist, bleibt er für die gesamte Saison unverändert. Ich habe volles Vertrauen in diesen Plan mit Marc und Dani sowie in das Testprogramm. 2015 war es nicht einfach für Honda. Das Bike war wirklich schwer zu fahren, denn Marc und Dani konnten nicht die Ergebnisse der letzten Jahre erreichen, das galt auch für Scott und mich. Scott setzte sich nun auf die Ducati und war sofort schnell.»
Wenn Honda ein starkes Paket liefert, sieht Crutchlow Dani Pedrosa als den Mann, den es zu schlagen gilt. «Wenn ich jemanden auswählen müsste, wäre Dani Pedrosa der Mann für den Titel, denn er belastet den Vorderreifen weniger. Zudem kennt er die Michelin-Reifen gut, er geht keine Risiken ein. Er kann die Maschine so schnell aufstellen und beschleunigen, dass er nicht unglaublich spät bremsen und ein Risiko mit dem Vorderreifen eingehen muss. Daher wäre Dani mein Favorit für den Titel, wenn er das entsprechende Paket hat. Doch es gibt sehr viele Fahrer, die in den Titelkampf eingreifen könnten. Iannone ist einer davon.»
Auch von Ducati-Testfahrer Casey Stoner erwartet Crutchlow, dass er dort weitermacht, wo er aufgehört hat. «Casey ist einer der schnellsten Fahrer der letzten 20 Jahre. Er ist ein phänomenaler Pilot. Ich denke, dass er rocken kann, wenn er das will und zumindest auf das Podest kommen würde.»