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Michelin: Phillip Island ist eine Herausforderung

Von Frank Aday
Für Michelin war der Sepang-Test sehr ereignisreich. Der Reifenplatzer von Loris Baz markierte den Tiefpunkt, die fabelhaften Zeiten von Jorge Lorenzo waren ein Highlight. Nun folgt Australien.

Nachdem der weiche Hinterreifen am letzten Tag des Sepang-Tests nicht mehr zur Verfügung stand, brannte Yamaha-Star Jorge Lorenzo mit dem harten Hinterreifen eine Zeit von 1:59,580 min in den Asphalt des Sepang International Circuit. Zum Vergleich: Die Pole-Zeit beim Malaysia-GP 2015 lag bei 1:59,053 min, die schnellste Rennrunde war eine 2:00,606 min.

Lorenzos Movistar-Yamaha-Teamkollege Valentino Rossi lag ganze 0,976 sec hinter dem Weltmeister. Auf Platz 3 reihte sich Repsol-Honda-Pilot Marc Márquez mit 1,303 sec Rückstand auf Lorenzo ein. «Ja, das hat Lorenzo geschafft. Zudem war er schon am zweiten Tag sehr nah an den 1:59er-Zeiten dran. Er konnte viele Runden in diesem Bereich fahren», berichtete Michelin-Rennchef Nicolas Goubert gegenüber «motogp.com».

Am zweiten Testtag überstand Ducati-Pilot Loris Baz einen Sturz bei 290 km/h fast unbeschadet. Sein weicher Hinterreifen war geplatzt. Bisher ist nicht klar, ob der Sturz durch einen fehlerhaften Reifen oder zu geringen Luftdruck verursacht wurde. «Was mit Loris passierte, kam ziemlich unerwartet, denn wir haben bereits sehr viele dieser weichen Hinterreifen eingesetzt. Plötzlich hatte Loris diesen Sturz. Wir untersuchen die Sache. Ob es wirklich am zu niedrigen Luftdruck oder am Reifen selbst lag, wissen wir noch nicht. Deshalb waren wir zurückhaltend, denn die Sicherheit geht vor.»

Michelin lieferte für den Sepang-Test verbesserte Vorderreifen, die von den Fahrern gelobt wurden. Die Reifen vermitteln nun ein besseres Gefühl für das Limit. «Wir sind mit den Resultaten sehr zufrieden, denn beim Test 2015 in Valencia gab es viele Beschwerden. Durch die Testfahrten mit den Testteams im Dezember und Januar konnten wir uns verbessern. Alle Fahrer fühlten sich nun mit den Reifen ziemlich wohl. Wir hatten eine weitere neue Ausführung des Vorderreifens dabei, die in Sepang getestet wurde. Bisher konnten wir auch damit sehr gute Resultate erzielen. Diese Vorderreifen werden aber nicht rechtzeitig bis zum Phillip Island-Test in ausreichender Stückzahl vorhanden sein, weil so wenig Zeit zwischen den Tests ist. Aber für den Katar-Test werden sie dann bereit sein.»

Der raue Asphalt von Phillip Island bereitete bereits dem bisherigen Einheitsreifenlieferant Bridgestone große Probleme. Beim Grand Prix 2013 hielten die Bridgestone-Reifen nur zehn Runden durch, es musste für das Rennen ein Boxenstopp vorgeschrieben werden, damit die Fahrer auf ihrer zweiten Maschine mit frischen Reifen wieder ausrücken konnten. Ein solches Desaster will Michelin vermeiden.

«Phillip Island ist die anspruchsvollste Strecke, was die Hinterreifen betrifft. Man muss daher spezielle Reifen liefern. Obwohl der Asphalt nun ein paar Jahre alt ist, wird es eine Herausforderung sein. Das ist es sicher in jedem Jahr», ist Goubert bewusst.

Der zweite offizielle MotoGP-Test 2016 wird von 17. bis 19. Februar auf Phillip Island in Australien stattfinden.

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