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Stefan Bradl (16.): «Ich habe mich gesteigert»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl in Argentinien auf der Werks-Aprilia RS-GP 16

Stefan Bradl in Argentinien auf der Werks-Aprilia RS-GP 16

Stefan Bradl gelang am Samstag im FP4 und Q1 in Las Termas/Argentinien eine deutliche Steigerung. Der Aprilia-Pilot schildert die Probleme mit den Michelin-Reifen.

Aprilia-Werksfahrer Stefan Bradl schaffte im FP3 am Samstag auf dem Circuito Termas de Rio Hondo mit 1:41,909 min keine atemberaubende Zeit, doch im FP4 hielt er sich mit 1:41,957 min im Renntrimm wacker auf Platz 16, Teamkollege Alvaró Bautista landete auf Platz 20.

Auch im Qualifying 1 zog sich Bradl mit der neuen Werks-Aprilia RS-GP 16 recht anständig aus der Affäre: Er legte 1:40,897 min vor, das ergab den 16. Startplatz unter 21 Teilnehmern. Bautista kam auf 1:41,611 min – er fährt von Platz 20 los.

Stefan, du warst nach dem FP3 am Samstag nicht so happy. Du bist nur auf Platz 20 gelandet.

Ja, da haben wir einige Probleme gehabt mit dem Elektronik-Set-up.
Dadurch wurden wir schon gestern im FP2 ein bisschen aus der Bahn geworfen. Die Ingenieure haben mir gesagt, sie haben neue «tables» verwendet; die haben nicht perfekt gepasst. Es hat dann ziemlich lang gedauert, bis wir ein Setting gefunden haben, das es mir erlaubt hat, wieder konsequent am Kabel zu ziehen.
Das FP4 war dann mit Platz 16 schon ein deutlicher Schritt nach vorne. Wir haben fürs FP4 das Fahrwerk ein bisschen verändert und wegen der Reifen an die Situation angepasst.
Man hat ja gesehen, in Turn 1 sind einige Stürze passiert.
Der Vorderreifen vermittelt ein ziemlich weiches, teigiges Gefühl. Es ist nicht unbedingt zu empfehlen, dass man so was einmal auf einer Rennmaschine erlebt.
Aber so sind halt die Umstände...

Das FP4 wurde zweimal abgebrochen.

Ja, da gab es das Problem mit dem Hinterreifen von Scott Redding. Wir wissen bisher nicht, was da rauskommt. Michelin wird uns für den Sonntag sicher einige Einschränkungen nahelegen.
Wir wissen aber nicht genau, was bis zum Rennen oder Warm-up verordnet wird.

Gehst du nach dem Hinterreifenplatzer bei Redding davon aus, dass ihr den weichen Hinterreifen wie beim Sepang-Test nicht mehr verwenden dürft? Hättest du ihn im Rennen verwendet?

Doch, ja, ich hätte ihn schon verwendet. Mit Sicherheit würden ihn 70 oder 80 Prozent der Fahrer verwenden.
Wenn die Michelin-Leute jetzt sagen, wir müssen den harten Hinterreifen verwenden, dann ist das natürlich ein Problem, weil wir wie viele andere Kollegen mit diesem Reifen noch nicht viele Runden abgespult haben.
Aber es ist naheliegend, dass uns Michelin den harten Hinterreifen aufdrückt.
Aber wer weiss, vielleicht passiert etwas anderes. Vielleicht machen sie etwas Ähnliches wie Bridgestone 2013 in Phillip Island, als wir nach neun oder zehn Runden einen Boxenstopp mit Motorradwechsel machen mussten. Das fände ich nicht so toll.

Weil du im zweiten Motorrad einen müden Motor drin stecken hast?

Ja, das ist ein Grund. Das zweite Problem wäre die Sicherheit, denn die Boxengasse hier in Las Termas ist nicht sehr breit, da wären Boxenstopps nicht unbedingt zu empfehlen.
Vielleicht wird einfach die Rundenzahl gekappt. Aber das ist vorläufig nicht so wichtig. Jetzt war zuerst einmal gut, dass ich mich verbessert habe.
Auch das Qualifying ist gut gegangen. Wir haben zwei neue weiche Hinterreifen benützt. Das war in Ordnung. Wir haben uns anständig gesteigert. Ich fühle mich besser und besser auf dem Motorrad.
Der heutige Samstag hat uns schon ein Stück vorwärts gebracht.

Pol Espargaró hat hinten und vorne harte Reifen verwendet im Q1. Habt ihr euch das aus Sicherheitsgründen auch überlegt?

Nein, ich schätze, er hat das gemacht, damit er im Q2 noch weiche Reifen zur Verfügung hatte. Nein, das war bei uns keine Überlegung. Das war kein Thema.

Im Quali sind dir zwei gute Runs gelungen?

Ja, es waren eigentlich beide Runs ganz okay. Ich habe mich gesteigert. Mit dem Vorderrad ist es hier immer ein bisschen trickreich, da muss man extrem aufpassen. Ich habe sogar überlegt, ob ich im Q1 nicht sogar zwei neue Vorderreifen nehmen soll. Aber ich habe mich schliesslich für nur einen entschieden; das war eine gute Entscheidung. Ich bin zufrieden, wie es im FP4 und im Qualifying gelaufen ist.

Im Quali-Duell gegen Bautista steht es jetzt 1:1. Er kam nicht so richtig in Schwung.

Ja, ich weiss nicht, ob er Probleme gehabt hat. Im FP3 war sein Motorrad noch 4 km/h schneller als meines. Aber im Laufe des Tages ist bei mir der Top-Speed auch besser geworden. Im FP3 war ich noch komplett die rote Laterne – mit Abstand.

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