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Jorge Lorenzo: Seine Reise mit Yamaha geht zu Ende

Von Frank Aday
Noch 15 Rennen – Dann wechselt Jorge Lorenzo von nach neun Jahren bei Yamaha in das Ducati-Werksteam. Kann er seine erfolgreiche Zeit bei Yamaha mit einem weiteren Titelgewinn abschließen?

Am Montag, dem 18. April 2016, haben sich Ducati und Jorge Lorenzo auf eine Zusammenarbeit in der MotoGP-Weltmeisterschaft für 2017 und 2018 geeinigt. Der Spanier wird im nächsten Jahr die Ducati Desmosedici GP des Ducati-Teams fahren. Neun Jahre und bisher drei WM-Titel hat Lorenzo mit Yamaha verbracht und gefeiert. Jetzt versucht der Mallorquiner in die Fußstapfen von Fahrern wie Valentino Rossi, Eddie Lawson, Casey Stoner oder Giacomo Agostini zu treten, die in der Königsklasse WM-Titel für zwei unterschiedliche Hersteller gefeiert haben.

Lorenzo kam 2008 in die Königsklasse und beeindruckte bei seinem ersten Rennen sofort mit der Pole-Position und Platz zwei. In jener Saison musste er allerdings auch einige schwere und heftige Stürze wegstecken, trotzdem war sofort klar, wie große sein Potenzial ist. Er wurde «Rookie of the Year» und griff in den Folgejahren in den Titelkampf ein.

2010 schaffte Lorenzo den großen Durchbruch: Er holte sechs Siege und kam nie schlechter als auf Platz 2 ins Ziel. Seine Konstanz ist mittlerweile das Markenzeichen des Mallorquiners. In jenem Jahr holte er den Titel mit unglaublichen 383 Punkten. Seither hat kein MotoGP-Weltmeister mehr Punkte gesammelt. Ob Lorenzo auf Ducati diesen Rekord brechen kann?

2011 wurde eine schwierige Saison und Lorenzo musste die letzten drei Rennen des Jahres wegen einer Fingerverletzung auslassen. Trotzdem konnte er mit der Yamaha noch den Vizeweltmeistertitel feiern. 2012 kam er neu erstarkt zurück und hielt sich im WM-Kampf Dani Pedrosa und Casey Stoner vom Leib, er feierte seinen zweiten MotoGP-Titel mit Yamaha. Er holte fünf Siege und sah erneut die Zielflagge nie schlechter als auf Rang 2. Lorenzo zwang seine Gegner, ihre Strategien umzustellen, denn normalerweise schnappte er sich früh die Führung und suchte sein Heil in der Flucht.

2013 holte Lorenzo acht Siege und kämpfte einmal mehr gegen einen Repsol-Honda-Piloten um die Krone, dieses Mal aber es Rookie Marc Márquez. Der Titel sollte erst im letzten Rennen des Jahres vergeben werden, Lorenzo gewann, doch der Titel ging um vier Punkte an den jungen Spanier Márquez, der im Gegensatz zu Lorenzo verletzungsfrei blieb. In Assen hatte Lorenzo sein Kämpferherz bewiesen, als er nur 35 Stunden nach einer Schlüsselbein-OP Fünfter wurde. Im Folgejahr 2014 hatte niemand ein Rezept gegen die Überlegenheit von Marc Márquez und Honda. Lorenzo sammelte sich neu und kam 2015 noch stärker zurück.

Im letzten Jahr erlebte die Rivalität zwischen Jorge Lorenzo und Valentino Rossi eine Renaissance. Sie kämpften Kopf an Kopf um den WM-Titel, der ebenfalls erst beim letzten Rennen vergeben wurde. Lorenzo zeigte einmal mehr eine starke Form und triumphierte in Valencia mit seinem siebten Sieg des Jahres. Er wurde zum dritten Mal MotoGP-Weltmeister.

Nachdem dritten Rennen 2016 haben Lorenzo und Yamaha zusammen 99 Podeste erkämpft – die gleiche Zahl, welche die meiste Zeit seiner Königsklasse-Karriere als Startnummer auf seiner Yamaha geprangte.

Vor dem Jerez GP wurde nun bekannt gegeben, dass Lorenzo 2017 und 2018 für Ducati fahren wird. Lorenzo und Luigi Dall’Igna werden daher einmal mehr zusammenarbeiten. Dall’Igna war als Aprilia-Renndirektor an den beiden 250-ccm-Weltmeister-Titeln Lorenzos auf Aprilia maßgeblich beteiligt.

Ducati hofft, mit Lorenzo den ersten WM-Titel seit Casey Stoner 2007 zu erreichen und mit dem Spanier regelmäßig um Siege zu kämpfen. Seit Dall’Igna General Manager des Werks aus Bologna ist, wurde Ducati stärker und stärker. Hatten sie vor ein paar Jahren noch Probleme, konstant in die Top-5 zu kommen, sind sie jetzt regelmäßig auf dem Podest zu finden.

Für Lorenzo ist der Wechsel zu Ducati ein großes Abenteuer, denn in der MotoGP-Klasse fuhr er noch nie ein anderes Motorrad als die Yamaha M1.

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