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Stefan Bradl (Aprilia): «Druck heizt die Gemüter an»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Aprilia macht die Werksmaschinen von Rennen zu Rennen besser

Stefan Bradl: Aprilia macht die Werksmaschinen von Rennen zu Rennen besser

Aprilia-Werksfahrer Stefan Bradl spürt bei Aprilia den Druck, denn er muss seinen Teamkollegen Alvaró Bautista konstant in Schach halten. «Aber diesen Druck spüren fast alle», weiss er.

Stefan Bradl (26) profitierte in Las Termas und Texas von einigen Stürzen, in Jerez fiel im Rennen vor ihm nur Teamkollege Alvaró Bautista vom Motorrad. Aber er hat bei den letzten drei Rennen 17 Punkte gesammelt, genau so viele wie 2015 in der gesamten Saison. Nach einem 7., 10. und 14. Platz in Las Termas, Austin und Jerez ist er gespannt, wie schlagkräftig die Aprilia RS-GP 16 bei den nächsten Rennen sein wird.

«Es hat einige Zeit gedauert, bis wir Fahrer und auf die neue ECU und die Michelin-Reifen eingespielt hatten», sagt der Bayer. «Dazu kommt die Drucksituation bei den Fahrern, weil die meisten Verträge nach dieser Saison auslaufen. Fast in jedem Werksteam stellt sich die Frage, wer kommt und wer geht, das heizt die Gemüter zusätzlich an. Ich bin nicht der Einzige, der um einen Vertrag für nächstes Jahr fährt. Bei Ducati wetteifern jetzt zum Beispiel Iannone und Dovizioso um den zweiten Platz neben Lorenzo. Einige Entscheidungen sind schon gefallen, mit weiteren ist in absehbarer Zeit zu rechnen. Es ist zwar noch früh in der Saison, aber wenn es so viele offene Positionen bei den Teams gibt, will jeder möglichst bald Nägel mit Köpfen machen. Zuerst muss man abwarten, was bei Repsol, Yamaha und Ducati passiert, nachher werden die weiteren Plätze vergeben. Die meisten Teams werden bis Juni oder Juli warten. Vorher wird nicht dramatisch viel passieren.»

Stefan Bradl hat in den letzten drei Rennen einen ersten Grundstein für eine Vertragsverlängerung beim Aprilia Racing Team Gresini gelegt. Er will weiter nach diesem Rezept verfahren, also gegen Bautista gut aussehen und regelmässig punkten.

Bradl: «Es ist schwer zu beurteilen, wie konkurrenzfähig wir auf den verschiedenen Strecken in den nächsten Wochen sein werden. In Texas haben wir auch gedacht, dass wir auf dieser schnellen Piste erhebliche Schwierigkeiten haben werden. Aber das Motorrad hat dort ganz gut funktioniert. Platz 10, das war ein positives Erlebnis, man kann von einer Überraschung sprechen, denn ich habe grössere Schwierigkeiten erwartet. Auch in Jerez waren Punkte drin. Ich habe gehofft, dass wir dort aus eigener Kraft einiges erreichen können, denn vom Top-Speed her waren dort die Nachteile geringer. Das wird in Le Mans ähnlich sein. Aber die Zeitabstände liegen eng beisammen. Deshalb muss man sich an jedem Wochenende bemühen, ruhig zu bleiben. Es ist wichtig, dass ich wieder bessere Starts hinkriege, was in Jerez schon gut geklappt hat. Es ist sehr hilfreich, wenn man nach dem Start zwei, drei Plätze gut macht statt zwei oder drei zu verlieren wie in Argentinien und Texas. Ich war ja immer ein guter Starter. Und das Rennen kann sich ganz anders entwickeln, wenn man einen schnelleren Zug vor sich hat.»

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