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Stefan Bradl (10.): Warum er über Barbera schimpfte

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Alvaró Bautista hat Stefan Bradl überholt

Im Rennen: Alvaró Bautista hat Stefan Bradl überholt

Aprilia-Werkspilot Stefan Bradl überstand das Sturzfestival beim Le-Mans-GP und kassierte sechs unerwartete Punkte. «Aber der verfluchte Barbera hat mein Rennen ruiniert», wetterte er.

Stefan Bradl eroberte beim fünften Saisonrennen 2016 den dritten Top-Ten-Platz nach Platz 7 in Las Termas und Platz 10 in Austin, er überstand das Sturzfestival, bei dem die Gegner reihgenweise vom Motorrad fielen: Redding, Hernandez, Crutchlow, Rabat, Iannone, Dovizioso, Márquez, Miller und Smith hiessen die Sturzopfer.

Der einzige Schönheitsfehler: Bradl, der im Quali-Duell gegen Bautista mit 4 zu 1 führt, musste sich zum zweiten Mal in diesem Jahr im Rennen vom Aprilia-Teamkollegen besiegen lassen.

Bradl blieb in der Auslaufrunde ohne Sprit liegen (wie Márquez in Jerez) und seufzte nach der Rückkehr (ohne Motorrad) an die Box: «Zum Glück sind wir keine zusätzliche Besichtigungsrunde gefahren. Sonst wäre es im Rennen eng geworden mit dem Sprit.»

«Das Motorrad war im Rennen in vielen Bereichen schwer zu handhaben», schilderte der Aprilia-Werksfahrer. «Besonders beim Bremsen war es mühsam. Aber im Grunde hat mit der verfuchte Barbera das Rennen ruiniert. Er hat mich in Turn 3 überholt, aber er ist dann viel zu weit rausgetragen worden. Ich bin also wieder innen reingefahren. Er hat mich gesehen, aber absichtlich von der Strecke befördert... Dabei hat er meinen Bremshebel berührt und verbogen. Ich musste ihn dann zurechtbiegen, dadurch habe ich kostbare Zeit verloren. Eine Runde später musste ich den Bremshebel noch einmal adjustieren.»

«In der Anfangsphase ist es gut gelaufen, da konnte ich pushen», ergänzte Bradl, der jetzt mit 23 Punkten WM-Zwölfter ist – vor Bautista, Smith und Redding. «Da hatte ich vorne noch ein besseres Gefühl, obwohl es die ganze Zeit schwierig war, das Bike abzubremsen. Als dann die Spritladung weniger wurde, bekam ich beim Reinfahren in die Kurven immer mehr Mühe. Ich konnte den Vorderreifen überhaupt nicht spüren. In Turn 9 war ich deswegen fast jede Runde in Sturzgefahr. Ich musste dort immer Angst haben, dass ich das Vorderrad ausser Kontrolle verliere. Ich habe zwar immer gebremst wie ein Idiot, aber das Fahrverhalten war wirklich mühsam.»

Romano Albesiano war angesichts der Ränge 9 und 10 von Bautista und Bradl froh, bei diesem Rennen mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. «Wir hatten hier in Le Mans mit unserem Motorrad Mühe. Die Ursachen müssen wir analysieren. Wir waren erstmals mit dem neuen Bike auf einer Piste, auf der dauernd in maximaler Schräglage Gangwechsel vorgenommen werden müssen, was viel Unruhe ins Fahrwerk brachte. Dafür haben wir keine geeigneten Lösungen gefunden.»

Ein kleiner Trost: Die schnellen Ducati-Werksfahrer Andrea Iannone (25 Punkte) und Andrea Dovizoso (23) liegen in der WM-Tabelle jetzt unmttelbar vor Bradl, Dovizioso sogar punktegleich...

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