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Andrea Iannone: Läuft er bald zu Suzuki über?

Von Günther Wiesinger
Andrea Iannone: Suzuki bietet ihm den Platz von Vinales an

Andrea Iannone: Suzuki bietet ihm den Platz von Vinales an

Wechselt Andrea Iannone von Ducati zu Suzuki? Das ist ein vorstellbares Szenario, falls Vinales das Yamaha-Angebot annimmt.

Schon beim Jerez-GP vom 23./24. April liess Iannone-Manager Carlo Pernat durchblicken, er werde nicht ewig auf die Entscheidung von Ducati warten, sondern sich notfalls kurzfristig mit Suzuki einigen.

Denn schon damals zeichnete sich ab, dass Maverick Vinales zu Movistar-Yamaha wechseln werde.

Die Ducati-Manager Gigi Dall'Igna und Paolo Ciabatti wollten aber mit der Bekanntgabe des zweiten Fahrers neben Lorenzo bis zum Barcelona-GP warten.

Iannone oder Dovizioso, diese Entscheidung fällt den Ducati-Chefs sichtlich schwer.

Denn Andrea Dovizioso hat in den Jahren 2013, 2014, 2015 und 2016 einen erheblichen Beitrag zur verbesserten Konkurrenzfähigkeit der Desmosedici geliefert.

«Dovi» hat sich vor allem in den ersten leidvollen Jahren nie lautstark über das Motorrad beschwert, er hat nie seine Motivation verloren. Und er hat bei den ersten drei Rennen 2015 auf beispielhafte Weise zugeschlagen – er fuhr in Doha, Austin und Las Termas jeweils auf Platz 2.

Dann riss seine Erfolgsserie, es kam zu Stürzen und technischen Defekten, Iannone blühte auf, Dovi fiel in der WM-Tabelle auf den siebten Rang zurück.

Andrea «The Maniac» Iannone hingegen steigerte sich 2015, er wurde WM-Fünfter. Er galt bei Ducati unbestritten als Mann mit Zukunft.

Aber Iannone schrieb bei den letzten vier Rennen 2015 drei Nuller, dazwischen lag Platz 3 in Australien. Und in Argentinien 2016 machte «The Maniac» seinem Künstlernamen alle Ehre, als er seinen Teamkollegen Dovizioso in der vorletzten Kurve der letzten Kurve und sich selbst bei einem missglückten Überholmanöver zu Boden riss.

Fazit: Iannone hat bei den letzten neun Rennen saisonübergreifend sechs Nuller verbucht, er ist aktuell nur WM-Zehnter.

Deshalb schwanken die Ducati-Chefs immer noch zwischen den beiden Andreas. Der Le Mans-GP brachte keine wirklich zielführenden Aufschlüsse oder Erkenntnisse: Iannone stürzte in Runde 7 an zweiter Position, Dovi purzelte in Runde 16 an dritter Position.

Fakt ist: Iannones Argentinien-Manöver hat ihn bei Ducati viel Goodwill gekostet, er hat damit viel von jenem Kredit verspielt, den er sich in den ersten drei Jahren bei den Roten (2013 und 2014 bei Pramac) erarbeitet hat.

Deshalb schiessen jetzt in Italien die Spekulationen ins Kraut.

Andrea Iannone wird ins Suzuki-Team geschrieben, zumal Maverick Vinales immer stärker mit Movistar-Yamaha in Zusammenhang gebracht wird und alles darauf hindeutet, der er dort Jorge Lorenzo ersetzen wird.

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti hat vor Pfingsten erklärt, man suche jenen der beiden Andreas, der besser zu Jorge Lorenzo passe.

Das scheint ein versteckter, dezenter Hinweis zugunsten von Andrea Dovizioso zu sein, der zu den fairsten und saubersten Piloten der MotoGP-Klasse zählt und bisher nicht durch handfeste Krachs mit Teamgefährten aufgefallen ist...

Aber endgültig entschieden ist noch nichts, auch wenn Andrea Iannone bei Suzuki ein vielversprechender Ersatz für Vinales wäre.

Wird Andrea Iannone also bald bei Suzuki landen? Sein Manager Carlo Pernat gibt sich zugeknöpft. «Das ist möglich», bemerkte er heute kurz und bündig.

Klar, eine endgültige Entscheidung kann erst fallen, wenn Vinales seinen Rückzug bei Suzuki verkündet hat. Oder sobald sich Ducati gegen Iannone entschieden hat... Beide Entscheidungen in diesem Vertragspoker könnten noch vor dem Mugello-Weekend passieren.

Bei Suzuki steht neben Iannone auch Moto2-WM-Leader Alex Rins auf der Kandidatenliste. Teammanager Davide Brivio könnte sich eine Paarung Iannone/Rins vorstellen. Aber bisher spielt auch Aleix Espargaró in den Suzuki-Überlegungen noch eine Rolle.

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