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Stefan Bradl: «Reifenprobleme schlimmer als je zuvor»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl beim Barcelona-GP 2016

Stefan Bradl beim Barcelona-GP 2016

Stefan Bradl nimmt den Catalunya-GP vom 18. Startplatz aus in Angriff. Im Warm-up musste er sich mit Platz 19 zufrieden geben. Er rechnet mit stark nachlassenden Reifen.

Der deutsche Aprilia-Werkspilot Stefan Bradl schaffte Sonntagvormittag im 20 Minuten langen Warm-up eine Zeit von 1:47,597 min, nachdem er im Qualifying 1:45,892 min vorgelegt hatte. Im Renntrimm im FP4 war der Bayer mit 1:47,106 min auf dem zwölften Platz gelandet.

«Wir haben im Warm-up ein Problem gehabt, weil wir den harten Hinterreifen montiert haben, mit dem ich im FP4 gestern schon rund 15 Runden abgespult habe. Wir haben festgestellt, dass die gebrauchten Reifen hier bei jedem Stopp durch das Abkühlen an Haftung und Qualität verlieren, besonders wenn noch eine Nacht dazwischen liegt, dann ist ganz Feierabend, dann geht gar nichts mehr. Ich habe im Warm-up nach eineinhalb Runden mit diesem Reifen gemerkt, das hat keinen Sinn, da kann ich gleich in der Box sitzen bleiben. Also bin ich an die Box gefahren, wir haben dann einen weniger gebrauchten Reifen vom Qualifying reingemacht, der hat ein bisschen besser funktioniert.»

Dass Bautista im Warm-up rund 0,5 Sekunden schneller war als Bradl, war für das Team keine Überraschung: Er fuhr hinten und vorne mit neuen Reifen.

«Wir überlegen jetzt, ob wir am Grid nach der Besichtigungsrunde noch einmal einen neuen Hinterreifen reinstecken, dass ich also die erste Sighting Lap mit einem alten Reifen fahre, um eine Runde zu sparen», schilderte Stefan. «Einen grossen Unterschied wird das nicht ausmachen. Aber es ist einen Versuch wert. Wir werden jetzt am Motorrad nichts mehr ändern. Wir wissen nicht, wie gross die Reifenprobleme bei den Gegnern sind... Es gilt einfach, diese 25 Runden im Rennen irgendwie durchzustehen und zu schauen, dass wir doch irgendwie ein Tempo kriegen.»

«Ich muss mir je nach Situation in der Anfangsphase überlegen, welche Strategie ich im Rennen beherzigen soll», ergänzte Bradl. «Entweder fahre ich in den ersten Runden etwas aggressiver und gehe das Risiko ein, dass der Reifen dann in den letzten zehn Runden völlig schlapp macht. Oder ich halte mich am Anfang etwas zurück und schaue, wie schlimm die Reifen abbauen. Ich kann auf der Geraden nicht attackieren... Und wenn ich auf der Bremse wie ein Tier angreife, ist das auch ein Schmarrn, weil das den Vorderreifen noch schneller ruiniert. Wir wissen, dass Reifensituation hier und heute so schlimm sein wird wie vorher nie in meinen viereinhalb MotoGP-Jahren. Im Rennen werden die Zeiten allmählich bis zu 1,5 Sekunden langsamer werden als am Beginn. Mit Bridgestone haben wir hier auch oft Probleme gehabt. Aber jetzt mit Michelin ist es noch deutlich schwieriger.»

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