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Cal Crutchlow (LCR/6.): «Wir haben keine Munition»

Von Günther Wiesinger
Mitten im Getümmel: Cal Crutchlow (35)

Mitten im Getümmel: Cal Crutchlow (35)

LCR-Honda-Pilot gelang mit Platz 6 das beste Saisonergebnis. Aber er bedauert, dass das Repsol-Honda-Team technisch auf einem besseren Stand ist. Er klagt über Top-Speed-Mangel.

Drei Honda in den Top-6 bei einem MotoGP-Rennen, das hat es seit fast zwei Jahren nicht gegeben, doch beim Catalunya-GP sausten Márquez, Pedrosa und Crutchlow auf die Ränge 2,3 und 6. Jack Miller rundete den Erfolg mit Platz 10 ab.

Es war das beste Saisonergebnis für LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow, sein erstes Top-Ten-Resultat in der Saison 2016, er liegt jetzt in der WM mit 20 Punkten an 16. Stelle.

«Ich bin nicht happy, denn ich bin nur Sechster geworden. Aber wir wussten, wir müssen das Rennen beenden und ein paar Punkte sammeln. Das ist uns zum Glück gelungen. Es ist eine gute Idee, zwei Rennen en suite zu beenden. Es war ein Rennen, bei dem es ums Überleben ging», fuhr Cal fort. «Wenn sich ein Fahrer mit 1:43er-Zeiten qualifiziert und dann gegen Rennende 1:49er-Zeiten oder hohe 1:48er-Zeiten fährt, dann begreift jeder, dass etwas dramatisch falsch gelaufen ist bei den Reifen. Eine seltsame Situation. Ich habe keinen Top-Speed, aber ich hatte einige Zeit lang einen grossartigen Hinterreifen. In den ersten zehn Runden hatte ich wirklich keinen Top-Speed, das habe ich deutlich gesehen beim Kampf gegen ein Rudel Ducati und Yamaha.»

«Die Repsol-Honda waren zu Beginn der Saison auf den Geraden in Katar, Texas und Argentinien chancenlos gegen Yamaha, Ducati und sogar Suzuki», erinnert sich Cal. «Maverick Viñales hat Marc und Dani im Frühjahr in Las Termas auf den Geraden manchmal überholt, als würden sie stillstehen. Jetzt sind heute zwei Werks-Honda aufs Podest gefahren. Das Honda-Werksteam hat sich also deutlich verbessert. Das sind zehn Sekunden im Rennen, die da gefunden worden sind. Das Repsol-Team hat jetzt mehr Top-Speed auf den Geraden. Sie haben bei der Elektronik was rausgefunden, und es gibt neue Teile, sie haben sich verbessert. Wir müssen als Kundenteam noch auf diese Updates warten. Jetzt sind zumindest mal die beiden Repsol-Bikes konkurrenzfähig. Ich muss geduldig bleiben. Wenn wir diese Teile bekommen, fahren wir im Rennen auch zehn Sekunden schneller. Dann werde ich nicht mehr 36,2 Sekunden auf den Sieger einbüssen. Dann können wir weiter nach vorne kommen.»

«Dani ist heute mit der Spitze weggekommen und konnte dann in dieser Position bis ins Ziel fahren», ergänzte Cal. «Er hatte einen guten Hinterreifen und häufig einen Windschatten. Bei mir sah die Situation anders aus. Ich wusste, dass ich Pol nicht erwische. Ich bin mehrmals neben die Piste geraten, weil ich immer versuchen musste, beim Bremsen Zeit zu gewinnen. Ich habe hinter Dovi mehrmals Zeit verloren, denn sein Bike war so schnell, ich machte Fehler, da ich bei jeder Ecke verdammt spät gebremst habe... Aber wir können jetzt nichts ändern, wir müssen uns mit dem Material abmühen, das wir haben. Ich bin wegen der abgenützten Reifen zehn Runden lang quasi spazieren gefahren.»

«Also sagen wir, wir haben zehn Sekunden verloren, weil wir nicht das gleiche Material wie Repsol haben und zehn Sekunden wegen der Reifen», fasste Crutchlow zusammen. «So erklärte sich ein grosser Teil unseres Rückstands. Aber klar, dieser Abstand nach vorne ist zu gross. Ich bin trotzdem froh, dass wir zehn Punkte geholt haben, auch wenn uns Lorenzo und Iannone ein paar Punkte geschenkt haben. Ich habe zweimal einen falschen Knopf gedrückt im Rennen, dadurch habe ich auch viel Zeit verloren. Aber es war gut, dass wir ein Rennen beendet haben, so haben wir Daten gesammelt und etwas gelernt. Wir sind im Rennen sogar näher an Lorenzo rangerückt, das fühlte sich gut an. Schade ist, dass ich in diesem Jahr immer alleine unterwegs bin, ich bevorzuge in den Rennen gute, spannende Fights. Anderseits haben wir momentan keine Munition, die wir bei solchen Kämpfen abfeuern könnten...»

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