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Jack Miller (Honda): «Seit 3 Rennen stark verbessert»

Von Günther Wiesinger
Marc-VDS-Honda-Pilot Jack Miller hat mit dem MotoGP-Sieg in Assen für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt will der Moto2-WM-Zweite von 2014 konstant in den Top-Ten mitfahren. «Wir machen Fortschritte mit dem Motorrad», sagt er.

Jack Miller (21) hat für das belgische Estrella Galica 0,0 Marc VDS-Honda-Team den MotoGP-WM-Lauf in Assen gewonnen.

Die Wochen später sicherte er sich in Sachsenring den siebten Platz vor Valentino Rossi, er ist jetzt WM-Dreizehnter mit 43 Punkten und will in der zweiten Saisonhälfte mit seiner Honda RC213V auch im Trockenen glänzen

Jack, der Triumph gegen Marc Márquez in Assen hat dir viel Selbstvertrauen gegeben, kann ich mir vorstellen. Jetzt wird es das Ziel sein, auch im Trockenen konstant in die Top-Ten zu fahren?

Ganz sicher. Wir haben uns bei den letzten drei Rennen gesteigert, wir sind seit Barcelona viel stärker geworden. Dort habe ich mein erstes Top-Ten-Ergebnis sichergestellt.
Klar, die besten Ergebnisse haben wir im Nassen erzielt, aber wir sind auch im Trockenen besser geworden. Wir haben uns besser an das Motorrad gewöhnt. Das Feeling ist besser geworden.
Das ist richtig gut für mich, denn nach der schwierigen letzten Saison mit dem 19. WM-Rang und einem elften Platz als bestem Ergebnis, dann mit der Verletzung zu Beginn dieser Saison, damit ist es wirklich ein bisschen schwierig geworden.
Jetzt ist der Ball ins Rollen gekommen. Jetzt müssen wir diesen Schwung beibehalten, den wir gefunden haben, daran müssen wir arbeiten.

Du hast dich letztes Jahr bei LCR mit den Open-Honda abgemüht, die nicht konkurrenzfähig war. Das hat niemand berücksichtigt. Aber Márquez, Pedrosa und Crutchlow haben bei den Wintertests rasch gemerkt, wie mühsam das Fahren mit der Einheits-ECU von Magneti Marelli ist.

Ja, die Factory-Fahrer hatten ziemlich Mühe. Dabei war sie Software bereits besser als das, was wir im Vorjahr bei den Open-Bikes hatten. Die anderen Honda-Fahrer haben dann verstanden, wie viel Arbeit wir 2015 mit dieser ECU hatten.
Aber die ersten Rennen in diesem Jahr waren auch nicht einfach. Ich hatte erstens mit den Nachwirkungen meines Schien- und Wadenbeinbruchs vom Crossfahren im Januar zu kämpfen, außerdem hatten wir mit dem Bike-Set-up Mühe. Wir haben damit immer noch Schwierigkeiten, in erster Linie beim Rausfahren aus den Kurven.
Das hat sich zuletzt auch beim MotoGP-Test in Österreich gezeigt. Der Red Bull Ring ist eine Piste, auf der die Beschleunigung sehr entscheidend ist. Das macht die Aufgabe dort für uns sehr schwierig.

2015 hast du sogar einmal zu mir gesagt: Ohne diese Elektronik wäre ich schneller. Du hättest sie am liebsten abgebaut.

Naja, natürlich brauchst du bei einer MotoGP-Maschine etwas Unterstützung und Hilfe von der Elektronik. Du musst in gewissen Kurven und in gewissen Situationen die Power reduzieren. Aber manchmal kann die Motorsteuerung lästig sein. Im Regenrennen auf dem Sachsenring hat sich die Traction Control zum Beispiel zu stark eingemischt. Dadurch habe ich beim Rausfahren aus den Kurven so viel Zeit verloren. Ich musste die Zeit dann immer beim Bremsen wieder aufholen. Das wär extrem ärgerlich.

Marc Márquez sagte im Juni, die Honda-Ingenieure hätten die Open-ECU erst beim November-Test in Valencia zu sehen bekommen. Aber es gab vier Honda-Teams, die 2015 und 2014 damit gefahren sind, bei Gresini, LCR, Aspar und AB Motoracing. Aber kein Honda-Techniker hat sich darum gekümmert? Man hat sich nur auf den Titelgewinn konzentriert?

Ja, sie haben sich auf ihre Aufgabe konzentriert, die vor ihnen lag... Honda hatte mit Marc Márquez genug zu tun...
Wir wissen, die Honda war in den letzten zwei Jahren nicht das beste MotoGP-Motorrad. Marc hat es aber durch seine Einsatzbereitschaft und sein Können sehr gut aussehen lassen.
Deshalb musste Honda alles unternehmen, um die Honda RC213V wieder richtig konkurrenzfähig zu machen.
Deshalb hatten sie nicht viel Kapazität für die Unterstützung der Open-Class-Teams, denke ich.

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