BMW: Nach 101 Jahren der erste Solo-WM-Titel

Lucy Michel: Steigerung um satte sechs Sekunden

Von Esther Babel
Keine schlechte Laune im Team um Lucy Michel

Keine schlechte Laune im Team um Lucy Michel

Für die WCR-Pilotin war es der erste Ausflug auf die Berg- und Tal-Strecke von Portimao. Auch wenn es am Ende bei nur einem Punkt blieb, zeigte Lucy Michel, warum sie in der Weltmeisterschaft dabei ist.

«Also ich bin ohne Erwartungen an das Wochenende gegangen», verriet Lucy Michels Teamchef Stefan Laux, «da ich wusste, dass es eine der schwersten Rennstrecken in Europa ist. Lucy selbst war etwas hoffungsvoller, aber die Hoffnungen schwanden dahin beim Track-Walk.» Die Vorgabe des Chefs, nicht Letzte zu werden, hatte sich Michel dann aber zu Herzen genommen.

«Das haben wir erreicht», so Laux schmunzelnd, der sich durch nichts die Laune so wirklich vermiesen lässt und auch in Portimao wieder durch starke Nerven glänzte. «Vorletzte. Aber dennoch, trotz der Hitze und der Strecke, machte Lucy einen hervorragenden Top-Job, das hätte ich gar nicht so erwartet. Man kann es sich nicht vorstellen, wie warm es hier war.»

«Am Anfang hatten wir noch eine paar Probleme mit dem Fahrwerk über die Kuppen, das habe ich aber gut hinbekommen», beschreibt er den Verlauf des Portugal-Wochenendes, «uns so konnte sich Lucy wieder zwei Sekunden steigern. Im ersten Rennen hatte sie etwas Pech, da ihr der Gang beim Runterschalten nicht reinging und somit war sie Letzte mit fünf Sekunden Rückstand.» Doch Lucy Michel erwies sich mal wieder als zäh, gab nicht auf. Sie steigerte nochmals ihr Tempo und schappte sich noch zwei Mitstreiterinnen. Herausgekommen war am Ende Platz 16.

«Sonntag lief es schon besser, Lucy fing an, die Strecke zu mögen», so Laux, «und im Warm-up sah man deutlich, dass sie auf Krawall gebürstet war. Wie immer gelang der Start mittelmäßig, aber vor dem Abbruch war sie schon auf Platz 20 angekommen.» Doch damit hatte Michel noch längst nicht genug. Nach dem Re-Start, das Rennen war wegen eines Sturzes mit der roten Flagge abgebrochen worden, schraubte sie ihre Rundenzeiten um weitere 1,5 Sekunden nach unten. Damit arbeitete sich an die Verfolgergruppe ran, die bis zum achten Platz reichte.

«Dort ging es sehr turbulent zu», beschreibt Laux seine Beobachtungen. «Zum Schluss gingen ihr die Runden bei dem auf sieben Runden verkürzten Rennen aus, denn sie war die Schnellste in der Gruppe und wollte noch an Lena und Adele vorbei.» Das Rennen endete dann für die WM-Pilotin auf Platz 15 und sie durfte nach der schweißtreibenden Fahrt einen Punkte mitnehmen.

«Portimao ist ja schon an sich eine schwierige Strecke», teilt auch Lucy Michel die Ansichten ihres Chefs. «Es war für mich einfach schwer, reinzukommen. Viele waren dort ja schon trainieren. Aber nach vielen Runden konnte ich mich verbessern. Im letzten Rennen bin ich dann auch eine 1.56 min gefahren. Was eigentlich eine recht gute Zeit ist. Ich konnte sogar an der Gruppe vor mir dranbleiben. Immerhin konnte ich noch einen Punkt rausholen. Ist jetzt nicht das beste Ergebnis, aber na ja.»

«Wir alle im Team sind richtig Stolz auf Lucy», stellt ihre Mannschaft klar, «welche fahrerische Qualität sie dazu gewonnen hat und sich in dem Zickenalarm immer besser zurechtfindet. Sie ist geistig und mental deutlich stärker geworden und hat ihre Sache gut gemacht. Für Lucy war es einer der härtesten erkämpften Punkte übers Wochenende gesehen. von 2.02 min auf 1.56 min ist eine super Leistung. Die Spitze ist zwar noch zwei Sekunden weg, aber wir können noch zwei Sekunden schneller werden, die Spitze nicht.»

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