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Lucy Michel: WM-Zusage ist da, eine Finanzlücke auch

Von Esther Babel
Lucy Michel (20)

Lucy Michel (20)

Im Team TSL rund um die Deutsche Lucy Michel war schon vor dem 24. Dezember Bescherung. Denn gemeinsam mit ihrem Teamchef Stefan Laux durfte sich die Rennfahrerin über die Zusage für die Frauen-WM 2025 freuen.

Hätte Lucy Michel in der Premierensaison der Frauen-Weltmeisterschaft WorldWCR statt 30 Punkten 31 eingefahren, hätten sie und ihr Teamchef Stefan Laux ein klein wenig beruhigter in die Winterpause gehen können. Denn so ist sie auf Gesamtrang 16 gelandet und musste das Auswahlverfahren für das kommende Jahr durchlaufen. 31 Punkte hätten Rang 15 bedeutet und damit den direkten Sprung auf die Teilnehmerliste 2025.

Doch Michel hat 2024 gut abgeliefert und ihr Interesse an einer zweiten WM-Saison bekundet. Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen flatterte die Zusage des WM-Ausrichters ins Haus. Nach dem Ausstieg der Österreicherin Lena Kemmer ist Michel die einzige Deutschsprachige im WCR-Aufgebot 2025.

«Ich finde es gut, dass wir so frühzeitig Bescheid bekommen haben, sodass wir uns besser vorbereiten können», erklärte Laux nach der Post mit der WM-Zusage. «Letztes Jahr wussten wir es erst Ende Februar und es war für Lucy alles neu. Leider fahren wir 2025 nicht überall die gleichen Strecken, was natürlich suboptimal ist, das hätte uns sehr geholfen. Wir müssen schlussendlich die Sache auch finanzieren und benötigen dringend Sponsoren.»

«Das ist aber immer und überall das gleiche Lied», zeigte sich Laux im Gespräch mit SPEEDWEEK.com realistisch. «Die allgemeine wirtschaftliche Lage spielt nicht in die Karten, wir merken das ja auch bei uns im Geschäft. Lucy hat es auf alle Fälle verdient, die Chance zu bekommen, ein zweites Jahr fahren zu können, da das Lehrjahr ohne Streckenkenntnisse schwer war. Ich denke, wir sind nächstes Jahr deutlich besser aufgestellt und testen in wenigen Tagen in Spanien das erste Mal für die neue Saison. Da haben wir auch das große Teammeeting, wo wir besprechen, wie wir die Sache angehen und was wir verbessern können.»

Lucy Michel hatte bis zuletzt um ihren erneuten Startplatz gebangt und hatte zwischendurch sogar Bedenken, ob sie eine weitere Saison dabei sein darf. Um so größer war die Erleichterung, als die Zusage kam: «Ein paar Zweifel waren schon da, aber die Überraschung war super. Mit dem Balatonring und Magny-Cours kommen zwei neue Strecken dazu. Aber das wird nicht so schwer wie dieses Jahr, wo fast alle neu für mich waren. Von dem Punkt her wird es etwas leichter.»

Der 20-Jährigen ist bewusst, dass die zweite Saison kein Spaziergang wird, der Druck steigt. «Die Konkurrenz wird 2025 stärker», glaubt sie. «Einige schnelle Gastfahrerinnen aus diesem Jahr sind jetzt fest dabei. Bei der Auswahl der Fahrerinnen wurde meiner Meinung schon drauf geschaut, dass die Abstände im Feld enger werden.»

Nach den Weihnachtsfeiertagen geht es für eine Woche über den Jahreswechsel nach Cartagena, die Silvestersause wird entsprechend knapp ausfallen. Anschließend geht es neben der körperlichen und technischen Saisonvorbereitungen mit Vollgas ans Geld sammeln. «Oh ja», betont sie, «wir mussten ja erst mal auf die Zusagen warten. Das macht jetzt schon einen besseren Eindruck. Einige Sponsoren aus dem Vorjahr wolle weitermachen, andere zögern noch. Auch da ist die aktuelle Lage in der Welt nicht spurlos, das merkt man. Aber mit der Zusage haben wir schon mal was in der Hand.»


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