Tom Koch (Beta): Strafversetzung wegen Lautstärke
Tom Koch hatte einen etwas durchwachsenen WM-Start. Nach der anfänglichen Euphorie über sein Engagement als Beta-Werksfahrer und der damit verbundenen Möglichkeit, die gesamte WM-Saison inklusive aller Überseerennen bestreiten zu können, ist inzwischen etwas Ernüchterung eingekehrt. Nach 3 absolvierten Grands Prix rangiert er mit einer Ausbeute von 14 Punkten auf dem 21. Tabellenplatz. Tom muss in dem extrem kompetitiven MXGP-Feld weiterhin um jeden WM-Punkt hart kämpfen. Sein britischer Teamkollege Ben Watson sammelte auf Tabellenplatz 15 in den ersten 3 Events bereits 41 Punkte.
An Kampfgeist mangelt es dem Thüringer nicht. Im ersten Lauf von Saint-Jean-d'Angély hatte er keinen guten Start und ist dann auch noch gestürzt. Erst in den letzten 4 Runden erreichte der Deutsche die Punkteränge der Top-20 und rettete damit immerhin noch einen WM-Zähler. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer, denn an seiner Werks-Beta wurde nach dem Zieleinlauf eine Lautstärkemessung durchgeführt, die das Motorrad nicht bestanden hat. Das bedeutete, dass Koch von der Jury um 5 Plätze nach hinten strafversetzt wurde. Nach all den Anstrengungen, wenigstens diesen einen Punkt über die Ziellinie zu retten, war dies eine bittere Pille.
In diesem Jahr wurden die Lärmgrenzwerte im FIM-Reglement weiter verschärft. Statt der bisherigen 114 dB dürfen die Motorräder ab diesem Jahr nur noch maximal 111 dB erreichen. Die Messung erfolgt im Abstand von 2 Metern, wobei ein Zielwert von 109 dB angestrebt wird und eine Toleranz von 2 dB zulässig ist. Das bedeutet, dass die Motorräder auf bis zu 6 dB gedrosselt werden müssen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Immerhin verbesserte sich der Thüringer im zweiten Lauf trotz eines weiteren Crashs und kam hinter Sarholz-KTM-Pilot Noah Ludwig auf Platz 17 ins Ziel, was ihm immerhin noch 4 WM-Punkte einbrachte. Ben Watson holte in Frankreich 16 Punkte. Das ist die Zielmarke, an der sich Tom jetzt orientieren muss.