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David Philippaerts gründet eigenes Yamaha-Team!

Von Adam Wheeler
David Philippaerts: Nach dem Podestplatz beim Motocross der Nationen die Teamgründung

David Philippaerts: Nach dem Podestplatz beim Motocross der Nationen die Teamgründung

Der MX1-Weltmeister von 2008 gründete DP Racing und wird mit Unterstützung seines ehemaligen Arbeitgebers Michele Rinaldi im GP-Sport bleiben. Ein Sponsor fehlt noch.

Ex-Weltmeister David Philippaerts wird die Saison 2014 mit seinem neuen, eigenen Team in Angriff nehmen. Das Team DP Racing wurde gegründet, nachdem sich der Italiener die Unterstützung von Yamaha Motor Europe und von seinem ehemaligen Team von Michele Rinaldi sichern konnte.

Der bald 30-Jährige hatte seit Monaten versucht, für 2014 einen bezahlten Platz im Grand-Prix-Sport zu finden, nachdem er sich nach seinen jeweils an beiden Händen erlittenen Handgelenksbrüchen 2011 und 2012 in der abgelaufenen Saison mit Gesamtrang 11 wieder einen Namen machen konnte in der MX1-Klasse. Die Türen bei den Werksteam waren aber längst geschlossen, auch die gut unterstützten Privatteams waren rar, Philippaerts schien nur der wenig attraktive Ausweg zu JK Yamaha zu bleiben. Deshalb nahm er seine Geschicke in die eigenen Hände und wird nächstes Jahr die neue YZ450F fahren, damit tritt der Italiener wieder auf derselben Marke an wie zwischen 2008 und 2012. Philippaerts, 2013 auf Honda unterwegs, ist mit seinem Titel 2008 der bisher letzte MX1-Champion von Yamaha.

«Ich bin sehr glücklich, denn das ist eine neue Herausforderung für mich. Ich habe eine Weltmeisterschaft gewonnen. Jetzt mein eigenes Team zu haben, ist der nächste Schritt und meine Zukunft im Motocross-Sport», sagte Philipparts exklusiv zu SPEEDWEEK.com. «Ich bin nun sehr beschäftigt, ich muss viele E-Mails versenden und Telefongespräche führen. Das gehört zum Job dazu. Um solche Dinge musste ich mich in der Vergangenheit nicht gross kümmern, aber jetzt ist das ein Teil dieses aufregenden neuen Projekts.»

Unterstützung von Youthstream

Philippaerts: «Ich hatte einige Offerten von Teams für 2014. Aber entweder war nur eine sehr kleine Gage zu verdienen oder ich hätte selber die Finanzen mitbringen müssen. Das ist nicht wirklich die Richtung, die ich einschlagen will. Ich führte verschiedene Gespräche im Fahrerlager und habe in Teutschenthal auch mit Giuseppe Luongo (Anm.: Präsident von GP-Promoter Youthstream) geredet, er hat mich sehr unterstützt. Er will ebenfalls neue Teams in der Meisterschaft sehen und glaubt daran, dass ich der MXGP noch immer etwas bringen kann.»

DP Racing sucht nun nach einem Titelsponsor für das Team, Philippaerts ist auf der Suche nach technischen Partnern. Er hat bereits einen Mechaniker und einen kleinen Truck, der Support vor Ort wird vom Rinaldi-Team sichergestellt. «Ich konnte ein grossartiges Abkommen mit Yamaha abschliessen für 2014. Es erlaubt mir, ein Motorrad und technische Unterstützung von Michele Rinaldi zu geniessen. Der Deal beinhaltet auch ein Bonussystem, das war ziemlich wichtig, als ich das Projekt gestartet habe. Ich bin die YZ450F letzte Woche gefahren, ich war sehr beeindruckt und dachte mir, dass diese Maschine bereits besser ist als diejenige, die ich noch 2012 gefahren bin. Ich war sehr zufrieden und bin sicher, dass wir dieses Bike im GP-Sport auf ein sehr gutes Niveau bringen können.»

Kommt noch ein EM-Pilot ins Team?

Philippaerts sagte, dass DP Racing gegründet wurde, um dem GP-Sieger die Fortsetzung seiner WM-Karriere zu ermöglichen, aber auch für andere Fahrer als Teamstruktur zur Verfügung stehe. Der Italiener könnte sogar schon für 2014 einen Piloten für die 125- oder 250-ccm-Europameisterschaft bei sich aufnehmen. «Ich hätte gerne einen jungen Fahrer als Teil des Teams. Ich habe mit einem Italiener und auch mit einem Franzosen gesprochen, der an der EM-Teilnahme interessiert ist», sagte der Neo-Teambesitzer. «Im Moment steht aber noch nichts fest. Denn ich muss zuerst die Struktur fertig aufbauen, um einem anderen Fahrer gute Voraussetzungen bieten zu können. Ich will ihm nicht nur einen Platz unter dem Zelt bieten können, sondern will auch mit ihm trainieren und mich ernsthaft mit seinen Anliegen beschäftigen können.»

Die grösste Herausforderung für den ersten italienischen MX1-Weltmeister der GP-Geschichte ist es, ein Budget aufzutreiben, das ihm alle 18 Grands Prix inklusive der fünf Übersee-Events ermöglicht. «Das ist natürlich nicht einfach, denn es sind 18 Runden. Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich die Unterstützung eines Mechanikers geniesse, der bereit ist hart zu arbeiten und der ein guter Mensch ist. Ich weiss, dass ich nun meine eigenen, guten Leute für die Arbeit mit mir auswählen kann, das ist ein Vorteil bei einem eigenen Team. Die andere Seite des Jobs ist es, Zeit damit zu verbringen, alle technischen Partner für die Bike-Komponenten zusammenzukriegen. Aber wir haben bereits einige gute Partner an Bord und ich bin dabei, in den nächsten Wochen noch mehr dazu zu bekommen. Ich habe einige Freunde angerufen, die mir ein paar Rücklagen geborgt haben, wir haben genug Geld, um mit dem Team zu starten. Aber die Hauptaufgabe ist nun, einen Sponsor zu finden. Das wird vielleicht in einem Monat oder in einem Jahr passieren, es wird jemand sein, der einen Teil des Teams sein will und das mag, was wir tun. Im Moment kann ich auf eigene Faust Rennen fahren, deshalb bin ich glücklich. Aber es gibt noch viel Arbeit zu erledigen», erklärte Philippaerts.

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