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MXoN 2014: Das «Luxusproblem» der Franzosen

Von Thoralf Abgarjan
Jordi Tixier, hier beim MXoN 2013, kann 2014 noch MX2 Weltmeister werden und ist nicht für das französische Team nominiert

Jordi Tixier, hier beim MXoN 2013, kann 2014 noch MX2 Weltmeister werden und ist nicht für das französische Team nominiert

Beim Motocross der Nationen zählt die Mannschaftsleistung. Ein einzelner, überragender Top-Athlet reicht nicht, die begehrte Chamberlain-Trophy zu gewinnen. Die Franzosen setzen auf Teambildung und haben viel Auswahl.

Kurz vor der offiziellen Präsentation der deutschen Nationalmannschaft werfen wir einen Blick auf die anderen Mannschaften beim bevorstehenden Motocross der Nationen im lettischen Kegums.

Im Gegensatz zu den meisten europäischen Nationen wie Belgien, Italien, Deutschland und Holland, hat Frankreich ein echtes Luxusproblem: Sie könnten aus dem Stand mindestens zwei bis drei schlagkräftige Nationenteams aufstellen. 

Umso überraschender ist die eigentliche Nominierung, die auf den ersten Blick abseits von real messbaren sportlichen Ergebnissen getroffen zu sein scheint:  Gautier Paulin (MXGP), Steven Frossard (open) und Dylan Ferrandis (MX2) sind nominiert.

Beginnen wir mit den WM-Piloten: Paulin ist zweifellos die erste Wahl für die MXGP-Klasse. Frossard rangiert in der WM auf Platz 6 und ist daher eine nachvollziehbare Nominierung für die Open-Klasse, die naturgemäß mit einem 450er-Piloten besetzt wird.

Etwas kontroverser wird es für die Franzosen in der MX2-Klasse, denn hier haben sie besonders viel Auswahl: Dylan Ferrandis kämpfte die ganze Saison über mit seiner Konstanz. Bei Rang vier in der MX2-WM verwundert dessen Nominierung schon, denn in der WM liegen seine beiden Landsleute Jordi Tixier auf Rang zwei mit Titelchance und Romain Febvre auf Rang drei weit vor dem Nominierten. Auch Christophe Charlier wäre an guten Tagen eine sichere Bank für Frankreich.

Vorteilhaft und ausschlaggebend für die Franzosen könnte aber ein anderer wichtiger Aspekt sein: Alle drei Fahrer starten auf Kawasaki und können so im wahrsten Sinne des Wortes unter einem «gemeinsamen Dach» stehen: Teambildungs-Psychologie ist ein wichtiger Faktor beim Nationencross.

Die US-Legionäre Marvin Musquin und Christophe Pourcel befinden sich zur Zeit in Top-Form. Die US-Strecke in Milleville (USA) ähnelt der Strecke in Kegums, wo Marvin Musquin auf dem Podium stand. Doppelsieg von Musquin in Washougal, ein Podium in Unadilla und erneuter Sieg in Indiana bedeuten mehr als nur eine «Ansage». Musquin ist in Topform, aber muss beim MXoN 2014 zuschauen!

Christophe Pourcel siegte in Unadilla und war die gesamte US-Saison hinweg der mit Abstand schnellste Qualifyer! Für die Nominierung für Frankreich reicht das nicht. Die bekannten «Schwächen» von Pourcel sind Kondition, Biss und Durchsetzungsfähigkeit. Seine Stärken: Speed und fahrtechnische Brillanz.

Alle Mannschaften sehen sich einem Top-Team der USA gegenüber: Ryan Dungey, Eli Tomac und Jeremy Martin werden in diesem Jahr alles daran setzen, ihrer Favoritenposition gerecht zu werden.

Für eine gute Show ist von Frankreichs Seite gesorgt.

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