Formel 1: So heißen die neuen Autos

Das Urteil von Harvick, Montoya und Busch

Von Lewis Franck
Gruppen, Tandems, Einzelkämpfer

Gruppen, Tandems, Einzelkämpfer

Hat der neue NASCAR-Tourer «Gen 6» die Aufgabe erfüllt? Fans und Fachleute sind sich noch nicht ganz einig.

Dave Rogers ist der Teamchef des 20fachen Sprint-Cup-Laufsiegers Kyle Busch. Nach dem zweiten Lauf der «Budweiser Duels» (der beiden Quali-Rennen zum Daytona 500) schwärmte er: «Hörst du, wie die Fans reagiert haben? Muss man da überhaupt noch fragen, ob die neuen Gen 6-Autos eingeschlagen haben? Die Fans wollten mehr Stossstange-an-Stossstangen-Action, sie wollten mehr Tandems, sie wollten, dass auch einzelne Fahrzeuge attackieren können. Und all das können die Fahrer mit der neuen Generation von Fahrzeug.»

Bilder aus Daytona wie unseres hier oben beweisen: Rogers hat Recht.
Kritiker jedoch sagen: die Rennen seien eher langweilig gewesen.

Nochmals Dave Rogers: «Dabei darf keiner vergessen – wir stehen am Anfang der Saison, Ersatzteile sind noch rar. Zudem gibt es fürs Duel keine Punkte. Da riskieren nicht alle Fahrer das Letzte. Und das Feld ist kleiner, das macht das Windschattenfahren schwieriger.»

Kyle Busch findet: «Das habe ich seit langer Zeit nicht mehr erlebt – dass sich ein einzelnes Auto vom Feld lösen konnte. Und die Autos liegen auch wieder dichter beisammen, das wird am Sonntag beim 500 noch deutlicher.»

Fahrer wie Greg Biffle (Cup-Gesamtzweiter 2005) oder Juan Pablo Montoya (früherer Formel-1-Star) jedoch sagen im Chor: «Sobald man einem Gegner zu dicht auffährt, ist der aerodynamische Verlust so gross, dass es nicht mehr weitergeht.»

Eine erstaunliche Aussage, wenn wir daran denken, dass sie ihren Duel-Lauf auf den Rängen 2 und 3 abschlossen …

Kyle Busch: «Unrecht haben sie nicht. Das neue Auto wirkt aerodynamisch eben so, dass die Strömung wegen der anders geformten Windschutzscheibe auch in ungewohnter Weise aufs nächste Auto trifft. Daran muss man sich halt erst gewöhnen.»

Kevin Harwick, Sieger des «Sprint Unlimited» (ein Showrennen aller Pole-Position-Eroberer der Saison 2012) und seines Duel-Laufs, meint: «Das ist NASCAR-Sport wie wir ihn vor zehn Jahren hatten – hervorragend! Die Autos fühlen sich genau so an, als gäbe es die Dach-Luftleiter und all den Krimskrams nicht. Und es ist wieder wichtiger geworden, ein gut liegendes Auto zu haben. Handling wird am Sonntag beim Daytona 500 ein grosses Thema sein. Das finde ich prima.»

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