Sportwagen: Unfallschock in Misano

Porsche erlaubt ersten Blick auf neuen 911 GT3 Cup

Von Jonas Plümer
Klaus Bachler bei der Testarbeit auf dem Lausitzring

Klaus Bachler bei der Testarbeit auf dem Lausitzring

Porsche hat den ersten Blick auf den neuen 911 GT3 Cup erlaubt. Das erfolgreiche Markenpokalfahrzeug startet ab 2026 im Porsche Mobil 1 Supercup und ausgewählten Carrera Cups. Vom Vorgänger 1.130 Exemplare gebaut.

Der neue Porsche 911 Cup blickt seiner Weltpremiere im Sommer entgegen. Der umfassend optimierte Markenpokal-Rennwagen auf Basis der aktuellen Neunelfer-Generation 992.2 hat seine Entwicklungsphase bereits weitgehend abgeschlossen. Der 911 Cup kommt ab Saisonbeginn 2026 im Porsche Mobil 1 Supercup sowie in ausgewählten Carrera Cup-Serien zum Einsatz.

Seit 1990 liefert der Porsche 911 die Grundlage für die Markenpokal-Rennserien des Sportwagenherstellers. Was seinerzeit mit dem deutschen Porsche Carrera Cup begann und sich drei Jahre später auf den Porsche Supercup im Rahmen ausgewählter Formel-1-Grand Prix ausweitete, hat sich längst zu einer weltweiten Erfolgsgeschichte entwickelt. In der laufenden Saison finden Carrera Cup-Wettbewerbe in mehr als zwölf Ländern auf der ganzen Welt statt: von Japan und Asien über Australien und den Mittleren Osten bis nach Nord- und Südamerika sowie in Europa. Hinzu kommen 23 von Porsche sanktionierte Sprint beziehungsweise Endurance Challenges und Trophies, die ihre Rennen ebenfalls mit dem 911 GT3 Cup austragen. Dies spiegelt sich auch in den Produktionszahlen wider: Mit nunmehr 5.381 Einheiten zählen die Markenpokal-Fahrzeuge auf 911-Basis zu den meistgebauten Rennwagen weltweit.

Interessant dabei: Die Cup-Fahrzeuge laufen im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen Seite an Seite mit 911-Serienmodellen vom Band. Allein vom aktuellen Modell, das zur Saison 2021 debütierte, waren es 1.130 Exemplare. Die Produktion eines Porsche 911 GT3 Cup der Generation 992.1 dauerte knapp acht Stunden.

Die Arbeiten am neuen Wettbewerbsgerät haben bei Porsche Motorsport in Weissach im Januar 2024 begonnen. Wie seine Vorgängergenerationen kombiniert auch der 911 Cup wieder Serientechnik mit hochkarätigen Motorsportattributen, die ihn mehr denn je in einen reinrassigen Rennwagen verwandeln. Der Schwerpunkt der Entwicklung lag unter anderem auf einer verbesserten Aerodynamik der Frontpartie, die sich positiv auf die Fahrbarkeit auswirkt. Hinzu kommen zahlreiche Verbesserungen zum Beispiel in den Bereichen Sicherheit und Elektronik, bei den Bremsen, der Kraftübertragung und dem Sechszylinder-Boxermotor sowie beim Fahrzeughandling. Als Reifenpartner diente erneut Michelin.

«Wir bewegen uns mit dem aktuellen 911 GT3 Cup schon auf einem sehr hohen Performance-Niveau», sagt Jan Feldmann, Projektleiter für GT-Rennfahrzeuge bei Porsche Motorsport. «Daher konnten wir uns hier verstärkt auf das Feedback aus den weltweiten Markenpokalen konzentrieren und ein gegenüber dem jetzigen Cup-Elfer an vielen Stellen verfeinertes Rennfahrzeug entwickeln.»

Für die Entwicklung des neuen 911 Cup inklusive aller Prüfstandläufe hat Porsche Motorsport ausschließlich jenen eFuel-Blend verwendet, der auch im Porsche Mobil 1 Supercup (PMSC) zum Einsatz kommt. Reale Testfahrten fanden auf dem italienischen Grand-Prix-Kurs in Monza, auf dem Lausitzring in Brandenburg und auf der hauseigenen Strecke des Entwicklungszentrums Weissach statt. Am Steuer wechselten sich vornehmlich zwei ehemalige Porsche-Junioren ab: Bastian Buus aus Dänemark als Porsche Mobil 1 Supercup-Champion von 2023 und Klaus Bachler. Der Österreicher hat 2024 unter anderem die FIA Endurance-Trophy für LMGT3-Fahrer gewonnen. Zusätzlich griffen Laurin Heinrich, IMSA-Champion 2024 in der GTD-Pro-Klasse und Routinier Marco Seefried ins Lenkrad der Prototypen.

Der 2025 im Porsche Mobil 1 Supercup (PMSC) eingesetzte eFuel-Blend erfüllt technisch die Anforderungen des neuen «Fédération Internationale de l'Automobile (FIA) Appendix J» für erneuerbaren («Advanced Sustainable») Kraftstoff und entspricht mit allen kombinierten CO₂-Minderungs-Maßnahmen einer gesamtheitlichen CO₂-Äqivalente-Reduktion von 66 Prozent gegenüber einem fossilen Kraftstoff-Äquivalent. Die Anteile an erneuerbaren Komponenten liegen bei diesem auf Performance spezialisierten Rennkraftstoff-Blend bei 79,7 Volumenprozent. Der größte Anteil der Komponenten entfällt auf erneuerbares, synthetisches Rohbenzin, das sogenannte MtG (Methanol-to-Gasoline). Andere Blending-Komponenten sind zum Beispiel erneuerbares, abfall- beziehungsweise reststoffbasiertes Ethanol, um unter anderem den Sauerstoffanteil im Kraftstoff und die Oktanzahl zu erhöhen. Diese beträgt 100,5 ROZ. Der Rennkraftstoff-Blend wurde speziell für die eingesetzten Rennsport-Boxermotoren entwickelt und kombiniert eine hohe Performance mit einem möglichst hohen Anteil an erneuerbaren Blending-Komponenten.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Dr. Helmut Marko: «Wir schreiben den Titel nicht ab»

Von Dr. Helmut Marko
​Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner Kolumne für SPEEDWEEK.com auf die Rennen von Österreich und England zurück und blickt optimistisch auf den kommenden Belgien-GP.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 21.07., 10:15, WDR Fernsehen
    In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte
  • Mo. 21.07., 12:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 21.07., 12:40, Motorvision TV
    Gearing Up
  • Mo. 21.07., 13:05, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Mo. 21.07., 13:35, Motorvision TV
    FastZone 2024
  • Mo. 21.07., 14:05, Motorvision TV
    Icelandic Formula Off-Road
  • Mo. 21.07., 15:00, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Mo. 21.07., 15:50, Motorvision TV
    Rallye: Belgische Meisterschaft
  • Mo. 21.07., 16:15, Motorvision TV
    Rallycross: Belgische Meisterschaft
  • Mo. 21.07., 17:40, Motorvision TV
    UK Rally Show
» zum TV-Programm
6.95 02071959 C2107054510 | 11