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Manuel Meier: «DMSB legt uns Backsteine in den Weg»

Von Manuel Wüst
Melanie und Manuel Meier

Melanie und Manuel Meier

Im Rahmen des Speedwayrennens in Diedenbergen bot sich der Seitenwagen-Klasse eine seltene Startmöglichkeit. Sieger Manuel Meier findet deutliche Worte zur abgesagten DMSB-Meisterschaft in Vechta.

Fünf Starts, vier Siege – so lautet die Bilanz von Manuel Meier mit Beifahrerin Melanie Meier beim DMV Seitenwagen Supercup in Diedenbergen. Das Geschwisterpaar siegte mit einem Punkt unter Maximum vor dem Gespann Raphael San Milan/Benedikt Zapf und Patrick Zwetsch, der mit Beifahrer Victor Caric als einziges Gespannteam den Siegern einen Punkt abluchsen konnte. Zwetsch/Caric hatten in den ersten beiden Läufen Ausfälle zu verzeichnen und mussten sich nach einem Laufsieg und zwei zweiten Plätzen mit dem dritten Rang zufriedengeben.

«Wir sind mit null Erwartungen gekommen, aber es hat super funktioniert und die Arbeit mit Marcel Gerhard über die letzten Winter hat sich bezahlt gemacht. Wir sind glücklich, dass es so läuft, wie es gelaufen ist», bilanzierte Manuel Meier im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Gar nicht gut gelaufen ist das Thema rund um die DMSB-Meisterschaft der Gespanne, der Deutschen Meisterschaft der Seitenwagen ohne selbigen Status. Wie SPEEDWEEK.com berichtete, verlangte der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) von den Fahrern das Lösen einer Jahreslizenz als Voraussetzung für die Teilnahme an der Meisterschaft, was letzten Endes zur Absage des Prädikats führte.

«Vor einem Prädikat sollte die Möglichkeit gegeben sein, mindestens zwei oder drei Rennen zu bestreiten», so Meier. «Ich finde es auch ziemlich schlecht, wenn schon am Anfang vom Jahr ein Europameisterschaftsfinale stattfindet, so was sollte man auf das Ende der Saison legen. Ich finde es auch schade, dass von Seiten des DMSB trotz Corona und der Umstände, wo wir froh sind, dass sich überhaupt irgendwelche Räder drehen, gar nicht auf uns zugegangen worden ist. Man wollte von uns die gesamte Summe für eine Jahreslizenz. Sämtliche Vorschläge, die von uns Fahrern und anderen Offiziellen gemacht wurden, wurden abgeschmettert. Da finde ich es gut, dass wir Fahrer zusammenhalten und unter diesen Umständen nicht fahren.»

Andere Erfahrungen hat Meier in der Vergangenheit mit dem Schweizer Verband FMS gemacht, bei dem er vor der Saison 2020 eine Lizenz gelöst und der sogar einen Großteil der Kosten in Form eines Gutscheins zurückerstattet hat. «Vom DMSB zur FMS ist ein ganz klarer Unterschied», bekräftigte der Badener. «Meine Schwester hat sich zum Beispiel scheiden lassen und wieder ihren Mädchennamen angenommen. Wir mussten sämtliche offiziellen Unterlagen zuschicken, damit sie überhaupt irgendwas in Sachen Namensänderung machen, online geht da gar nichts. In der Schweiz läuft das unproblematischer. Ich rufe da an, sage was ich will und dann kümmern die sich selbständig um Dinge wie die Freigabe vom DMSB. Ich kann da theoretisch innerhalb weniger Minuten meine Lizenz abholen. Man hat dort richtigen Rückhalt, wenn man Europameisterschaft fährt – die fragen sogar zwischendurch mal nach, wie es einem geht. Beim Deutschen Motor Sport Bund ist das ziemlich schade, da bekommen die Fahrer nichts wie die Taschen leer gemacht und null Unterstützung.»

Doch nicht nur für die Fahrer ist es ärgerlich, dass sich mit der Meisterschaft in Vechta eine der seltenen Startmöglichkeiten erübrigt hat. Auch mit dem Club fühlt Meier mit, der den Fans mit der Solo- und der Seitenwagen-DM ein reizvolles Programm bieten wollte. «Wir sind durch Corona relativ eingeschränkt, aber wir versuchen, wenn die Vereine was anbieten und was ins Leben rufen, auch zu starten», so Meier. «Ich finde es schade für den AC Vechta, die wollten, dass wir die Meisterschaft fahren. Aber im Endeffekt wurde denen jetzt durch den Verband, der uns Fahrern Backsteine in den Weg legt, das Rennen versaut. Das finde ich als Fahrer schade, aber man muss auch uns verstehen. Das eine Rennen hätte mich mit Lizenz und Material rund 1400 Euro gekostet – und dann wird vom Verband auch noch das Preisgeld gekürzt.»

Einwintern will das Gespannteam Meier nach einigen Trainings und einem Rennen in Diedenbergen sein Material noch nicht, es sollen weitere Einsätze folgen. «Wir nehmen mit was geht und fahren mit Tageslizenzen», verriet Manuel Meier. «Das nächste Rennen für uns ist Haunstetten, dann werden wir noch in Neuenhasslau dabei sein.»

Ergebnisse DMV Seitenwagen Supercup Diedenbergen:

1. Manuel Meier/Melanie Meier, 14 Punkte
2. Raphael San Milan/Benedikt Zapf, 8
3. Patrick Zwetsch/Victor Caric, 7
4. Jan Kempa/Kim Kempa, 4
5. Fabian Müller/Peter Mauer, 3

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