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Reiterberger: «WM-Sachen theoretisch 1000 Mal besser»

Von Ivo Schützbach
Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Mittel: Weil Markus Reiterberger (Althea BMW) seit Monaten kein Gefühl für seine S1000RR mehr hat, stieg er nun für vier Tage auf seine 2015er-IDM-Maschine.

Letzten Juni brach sich Markus Reiterberger in Misano mehrere Rückenwirbel und fiel danach bis Mitte September aus. Seit seinem Comeback auf dem Lausitzring kam er in acht Rennen nur viermal in die Punkte und nie über Rang 9 hinaus.

Die Ursache des Formtiefs: Mangelndes Gefühl für sein Motorrad. Um dieses wiederzufinden, ging Reiti für vier Tage mit seinem früheren Team Van Zon Remeha BMW nach Almeria zum Training, dort schwang sich der 22-Jährige auf sein 2015-Meisterbike aus der IDM.

SPEEDWEEK.com sprach mit Reiterberger darüber, ob sein Plan aufging.

Markus, warum wolltest du dich wieder auf dein IDM-Bike setzen?

Der Test gab mir die Möglichkeit, mich auf das Motorrad zu setzen, das ich in- und auswendig kenne und mit dem ich die letzten Jahre sehr erfolgreich war.

Leider war das Wetter die ersten zwei Tage nicht ganz so gut, auch den dritten Tag hat es halb verregnet. Aber die Strecke hat guten Grip, ich war auch im Regen schnell. Das war ein gutes Training, damit ich im Regen schneller werde.

Für mich war auch wichtig, dass ich Zeit auf dem Bike hatte, um mich frei zu fahren.

Als du auf das IDM-Bike gestiegen bist, hattest du da gleich wieder das Gefühl wie vor einem Jahr?

Es hat ein bisschen gebraucht, besonders im Regen, bis ich mich wieder reingefahren hatte. Ich hab mich dann aber gleich wohlgefühlt und war auch schnell.

Du sagst immer, dass du mit der IDM-Maschine am Kurveneingang und auf der Bremse mehr Vertrauen hast und besser attackieren kannst. Bekommt ihr diese Vorteile jetzt auf das WM-Bike umgemünzt?

Das hoffe ich, wir haben viel getestet, sind Vergleiche gefahren. Von Althea war mein ehemaliger Crew-Chief dabei, er hat sich alles angeschaut und aufgeschrieben. Ich hoffe, dass wir dadurch etwas lernen und verbessern können. Der Test war auf alle Fälle gut, um Erkenntnisse zu sammeln.

Er war erstaunt, wie schnell wir mit einem mehr oder weniger Standard-Motorrad waren.

Verwendest du in der WM den gleichen Rahmen wie in der IDM?

Man muss ja einen Serienrahmen fahren.

Steifer machen ist in der WM erlaubt.

Mit dem Rahmen hatte ich bei der BMW noch nie Probleme. Der Unterschied zum IDM-Bike sind die Schwinge und die Gabelbrücken, dadurch wird das WM-Bike flexibler.

Hast du Vorteile mit dem WM-Bike oder wäre es nicht gescheiter, wenn du mit der Schwinge und den Gabelbrücken auf das zurückgehst, was du aus der IDM kennst?

Das ist die Frage.

Aber man muss sich immer das ganze Paket anschauen. In der IDM fahren wir wie in Serie. Im WM-Paket haben wir Federelemente von Öhlins, da braucht man ganz anderes Material, um das fahren zu können. Du kannst nicht einfach die Standard-Gabelbrücken nehmen. Okay, die Standard-Schwinge könnte man fahren. Aber wir haben schon getestet, dass die Unterzug-Schwinge besser ist. Man kann diese Sachen schlecht 1 zu 1 übernehmen.

Vom Standard-Motorrad kann man kaum etwas verwenden, weil es nicht homologiert ist – Bremsen, Gabel, Federbein, das kannst du alles nicht verwenden. Außerdem sollten die WM-Sachen theoretisch 1000 Mal besser sein.

Den nächsten Test hast du Ende Januar in Jerez?

Genau, und dann in Portimão. Dann wird das Material verschickt und es geht auf Phillip Island weiter.

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