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Max Neukirchner ist Stefan Bradls Superbike-Maßstab

Von Michael Eingang
Max Neukirchner und Andreas Meklau sind die zwei erfolgreichsten deutschsprachigen Fahrer in der Geschichte der Superbike-WM. SPEEDWEEK.com blickt auf ihre Karrieren zurück.

2017 startet der ehemalige Moto2-Weltmeister Stefan Bradl für Red Bull Honda in der Superbike-Weltmeisterschaft. Starke deutschsprachige Rennfahrer in dieser Serie sind rar, sehr rar. Nur zwei haben sich bislang nachhaltig in der Statistik der seriennahen Motorrad-Weltmeisterschaft verewigt.

Andreas Meklau (1991–2004)

Der Österreicher Andreas Meklau hat insgesamt 143 Rennen in der Superbike-WM bestritten und dabei immerhin einen Sieg errungen – beim Lauf auf dem damaligen Österreichring in Spielberg auf einer Ducati 888. Auch seine Podiumsplatzierungen fuhr er allesamt in dieser Zeit (Saison 1993 und 1994) ein. Sein bestes Gesamtergebnis schaffte Meklau 1994 als Gesamtsechster. Ansonsten reichte es nicht für Top-10-Endergebnisse. Das lag vor allem daran, dass die Superbike-WM in dieser Zeit immer professioneller wurde und eine hart umkämpfte Klasse war. Werke wie Honda, Yamaha, Kawasaki und Ducati leisteten sich teure Werksteams. Damals wie heute hat man als Privatier beim technischen Wettrüsten keinen leichten Stand gegen finanziell überlegene Gegner.

1991 ging Meklau erstmals beim Rennen auf dem Österreichring an den Start eines Superbike-WM-Laufs. Mit seiner Honda RC30 fuhr er zweimal Rang 24 ein, schien aber nicht zu 100 Prozent glücklich mit der Maschine zu sein. Ab 1992 vertraute er auf Ducati und saß bis 1994 im Sattel einer 888, bis 1998 bewegte «Meki» eine 916 und bis zum vorläufigen Karriereende 2000 eine 996. Den überwiegenden Teil seiner Weltmeisterschaftszeit verbrachte der Österreicher auf Motorrädern aus Bologna. Von 1994 bis 2000 reichte es immer wieder für Top-10-Ergebnisse und WM-Punkte.

2004 wollte es Meklau noch einmal wissen und ging mit einer Suzuki GSX-R1000 in Oschersleben an den Start. Mit 36 Jahren lieferte er mit den Plätzen 10 und 13 eine solide Leistung ab.

In der ewigen Bestenliste belegt Meklau mit einem Sieg und 592,5 Punkten Platz 46.

Max Neukirchner (2005–2014)

Etwas besser als Meklau kommt Max Neukirchner in der Statistik der Superbike-WM weg. Der Sachse kommt auf 148 Superbike-WM-Läufe und bereits 2005, in seiner Rookie-Saison, glückte ihm seine erste Podiumsplatzierung – im Team Klaffi Honda auf einer CBR1000RR.

2006 ging Neukirchner mit einer Ducati 999 vom Team Pedercini ins Rennen. Doch das Motorrad war nicht standfest und ging ständig kaputt, die gesamte Performance der Kunden-Ducati war bemitleidenswert. Dennoch schaffte der Sachse vereinzelte Highlights wie Platz 6 in Assen (Lauf 1). Mit nur 28 WM-Zählern war die Saison insgesamt ein Desaster.

Danach folgten bis 2009 seine Jahre auf der Suzuki GSX-R1000. 2008 erzielte Neukirchner seine beste Gesamtplatzierung als ausgezeichneter Fünfter. Mit insgesamt sieben Podiumsplätzen (zwei Siege, zwei zweite Plätze, dreimal Dritter und zwei Pole-Positions) ist dies die erfolgreichste Saison von Max Neukirchner in der Superbike-WM. 2009 schaffte Neukirchner noch zweimal den Sprung aufs Podest, bevor ein schwerer Startunfall in Monza (Abschuss durch Brendan Roberts) sowie ein heftiger Testunfall in Imola (Wirbelbruch) beinahe seine Rennsportkarriere zerstörten.

Trotzdem fand Neukirchner 2010 beim niederländischen Ten Kate Team Unterschlupf, doch die Honda CBR1000RR war nur ein weiteres düsteres Kapitel. Nach einem erfolglosen Abstecher mit Kiefer Racing in die Moto2-WM, kehrte der Stollberger erst 2013 in die Superbike-WM zurück. Auf der nicht konkurrenzfähigen Panigale zeigte er noch einmal, was in ihm steckt. Um Spitzenpositionen konnten aber weder Neukirchner noch die beiden damaligen Ducati-Werksfahrer Carlos Checa und Ayrton Badovini kämpfen.

2014 trat Neukirchner mit 3C Ducati beim vorletzten Saison-Event in Magny-Cours an. Mit Rang 6 und insgesamt 17 Zählern aus zwei Rennen zog sich der Deutsche anständig aus der Affäre.

In der ewigen Bestenliste liegt Neukirchner mit 848 Punkten auf Rang 38.

Markus Reiterberger, 2017 die zweite Saison im Team Althea BMW in der Superbike-WM unterwegs, eroberte bislang 95 Punkte und ist damit 132.

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