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Wird Jake Gagne das Jahr für Red Bull Honda beenden?

Von Ivo Schützbach
Jake Gagnes Ziel ist die Weltmeisterschaft

Jake Gagnes Ziel ist die Weltmeisterschaft

Der Amerikaner Jake Gagne verlor bei seinem Renndebüt in der Superbike-WM in Laguna Seca nur knapp zwei Sekunden auf Red Bull Honda-Teamkollege Stefan Bradl. Das hinterlässt Eindruck.

In den drei Trainings büßte Jake Gagne auf Stefan Bradl 0,873, 0,023 und 0,336 Sekunden ein – in der Superpole 0,065. Im ersten Rennen starteten die beiden Honda-Piloten von den Plätzen 17 und 18.

«Jake schlägt sich gut», meinte Marco Chini, Superbike-Manager von Honda Motor Europe, nach dessen 15. Platz im Rennen am Samstagnachmittag. Gagne verlor lediglich knapp zwei Sekunden auf Bradl, der Elfter wurde. «Er sitzt zum ersten Mal auf dem Motorrad, hat keine Erfahrung mit einem WM-Superbike oder ausgefeilter Elektronik.»

Seit dem Tod von Nicky Hayden im Mai ist Red Bull Honda auf der Suche nach einem Nachfolger. Idealerweise ist das ein Spitzenfahrer, der auch 2018 für das Team fahren kann. Doch Toppiloten sind im Juli für gewöhnlich nicht ohne Job, Honda zieht also auch andere Überlegungen in Betracht.

«Es ist möglich, dass Jake auch die restlichen Rennen für uns fährt», sagte Chini im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com. «Wir müssen aber auch darauf hören, was Honda Japan sagt. Wir haben viele Probleme mit der Performance unseres Motorrades. Für die Entwicklung brauchen wir idealerweise einen sehr erfahrenen Piloten. Es geht für uns nicht nur darum einen schnellen Fahrer zu finden, sondern auch einen, der die richtigen Indikationen für die Zukunft gibt. Nach dem Rennen am Sonntag werden wir zusammensitzen und überlegen. Kommende Woche gibt es dann Meetings, in denen wir eine Entscheidung treffen.»

Neben Gagne würde sich Honda-Testfahrer Takumi Takahashi anbieten, der auch das Suzuka Eight Hours für den weltgrößten Motorrad-Hersteller bestreitet. «Takahashi erledigt mit dem neuen Motorrad einen ordentlichen Job, auch in der Japanischen Meisterschaft», lobt Chini. «Er ist schnell und die einzige japanische Möglichkeit, die ich sehe. Er hat sehr viel Erfahrung auf unserem Motorrad.»

Wenn Honda fragt, steht Jake Gagne parat

Jake Gagne steht in der US-Meisterschaft beim Team Genuine Broaster Chicken Honda unter Vertrag. Er sagt zu einer möglichen Fortsetzung mit Red Bull Honda: «Es wäre möglich. Noch haben wir uns nicht darüber unterhalten. Wenn sie mich fragen, ob ich für sie fahren will, stehe ich parat – ganz klar. Es gibt nur eine Überschneidung mit MotoAmerica, ich könnte also fast alle Rennen in meiner normalen Rennserie fahren.»

Der 23-Jährige weiter: «Das Ziel meines MotoAmerica-Teams ist es, mich in die Weltmeisterschaft zu bringen – nicht ein Amerikaner fährt dort. Ich gewann den Rookies-Cup und dachte mir danach, dass ich vielleicht in der Moto3-WM unterkommen könnte. Aber wie sich herausstellte, ist es für einen Amerikaner schwierig. MotoGP ist eine italienisch-spanische Show. Dann bekam ich ein gutes Angebot aus den USA, ich fahre nach wie vor Rennen und habe Spaß dabei. Trotzdem will ich es natürlich in die Weltmeisterschaft schaffen. Ich will dieses Wochenende zeigen, dass ich schnell bin. Wenn sich daraus etwas ergibt, bin ich bereit.»

Stefan Bradl meinte zur Leistung des Amerikaners: «Chapeau für Jake. Er ist nicht weit hinter mir und war das ganze Rennen ordentlich dabei. Die Frage ist halt, ober er sich über längere Zeit steigern könnte, das Motorrad gibt die Grenzen vor. Für die Zeit, die er auf dem Motorrad sitzt, macht er einen sauberen Job.»

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