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Johnny Rea: Kawasaki in jedem Detail besser als Honda

Von Ivo Schützbach
Superbike-Weltmeister Jonathan Rea

Superbike-Weltmeister Jonathan Rea

Sechs Jahre lang fuhr Jonathan Rea in der Superbike-WM für Honda und kam nie über WM-Rang 3 hinaus. Seit er zu Kawasaki ging, eroberte er drei Titel in Folge – die Gründe dafür.

15 Siege und 42 Podestplätze in sechs Jahren können sich sehen lassen, Jonathan Rea beendete die Superbike-Weltmeisterschaft in seiner Honda-Zeit von 2009 bis 2014 aber nur einmal auf dem Podium, 2014 als Gesamtdritter. Für 2015 wechselte der Nordire zu Kawasaki und dominiert seither die Meisterschaft. In drei Jahren eroberte er 66 Podestplätze und 35 Siege!

SPEEDWEEK.com setzte sich mit dem dreifachen Weltmeister zum Interview zusammen.

Jonathan, hast du es nie bereut, nicht früher von Honda zu Kawasaki oder einem anderen starken Hersteller gewechselt zu haben?

Nein. Alles was ich immer wollte, ist Weltmeister werden. Ich habe nie an die Statistik gedacht oder wollte der Beste sein oder viele Meisterschaften gewinnen. Ich wollte nur einmal Champion werden, jetzt bin ich es dreimal.

Ich bereue meine Zeit bei Honda nicht, dort durfte ich mit einigen herausragenden Leuten arbeiten, wie Chris Pike, Pieter Breddels oder William Huisjes. Ich habe viel bei ihnen gelernt, musste das Motorrad aber jedes Wochenende über dem Limit bewegen. Dann bekam ich eine siegfähige Werksmaschine. Ohne diesen Lernprozess wäre ich womöglich nicht bereit gewesen dafür oder nicht stark genug.

Für mich gehört meine Zeit bei Honda zur gesamten Geschichte, sie hat mich auf alles Nachfolgende vorbereitet.

Ist der Unterschied zwischen dem Team von Kawasaki und Honda so groß, wie Insider behaupten?

Ja – in jedem kleinsten Aspekt, den du dir vorstellen kannst. Von der Aufmerksamkeit bis in jedes Detail.

Kawasaki hat das größere Budget, es steht ein Hersteller dahinter, die Organisation im Team ist unglaublich gut. Es gibt so viel Personal, das sich um alles kümmert.

Was die Technik betrifft, hatte ich auch bei Honda sehr gute Leute. Aber sie kümmerten sich um das Motorrad, nicht um mich als Person, als Sportler. Seit ich bei Kawasaki bin, bekomme ich viel mehr medizinische Unterstützung, sie schauen um meine Gesundheit und um mich. Sie haben verstanden, dass man viel in das Motorrad investieren muss, um Meisterschaften zu gewinnen. Gleiches gilt aber auch für den Sportler – das ist wohl der größte Unterschied zu Honda.

Das Problem von Red Bull Honda ist also nicht nur die mangelnde Unterstützung vom Werk, sondern auch die Einstellung des Teams?

Nein, nicht die Einstellung – sie wollen es gut machen.

Honda war nicht schlecht, ich kann mich in keiner Weise beschweren. Ich wurde nicht schlecht behandelt, sondern sehr geschätzt. Ich wurde großartig bezahlt und sie haben nach mir geschaut. Es gab keine schlechten Zeiten.

Der Unterschied bei Kawasaki ist, dass sie viel in mich abseits der Rennstrecke investieren. Das macht viel aus.

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