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Trauerspiel bei Red Bull Honda: WM-Punkte unmöglich

Von Ivo Schützbach
Davide Giugliano wurde vom Team aus dem Rennen genommen

Davide Giugliano wurde vom Team aus dem Rennen genommen

Auch ohne Reifenprobleme und Sturz wäre im ersten Rennen der Superbike-WM in Jerez weder Davide Giugliano noch Takumi Takahashi in die Punkte gefahren. Das Honda-Team steckt weiter in der Krise.

«Hat Honda den Tiefpunkt erreicht?» titelte SPEEDWEEK.com im Mai in Donington Park. Seit diesem Wochenende kennen wir die Antwort für damals: Nein.

Jerez ist seit dem ersten Training ein einziges Desaster für den weltgrößten Motorradhersteller. Zwar reduzierten Davide Giugliano und Takumi Takahashi ihren Rückstand am Freitag von 3,1 auf 1,9 und 2,5 sec, damit waren sie aber immer noch unter ferner liefen.

In der Superpole wurden es die Startplätze 17 und 21, im Rennen gab Giugliano auf Rang 16 liegend mit Reifenproblemen auf, Takahashi wäre auch ohne Sturz Vorletzter geworden.

In seiner besten Rennrunde büßte Giugliano 2 sec auf den Schnellsten Marco Melandri (Ducati/1:40,938 min) ein, Takahashi sogar 2,7 sec.

Waren in Portimao und Magny-Cours deutliche Fortschritte bei Honda erkennbar, ging es in Jerez wieder zwei Schritte zurück. «Unser größtes Problem mit der Elektronik ist, dass sie nicht konstant arbeitet», beurteilte Honda-Manager Marco Chini Cosworth. «Das ist einer der maßgeblichen Gründe, weshalb wir für 2018 auf Magneti-Marelli umstellen.»

Am Freitagabend präsentierte sich Giugliano gegenüber SPEEDWEEK.com ratlos. «Ich weiß nicht, weshalb wir so langsam sind», sagte der Römer. «Am Samstagmorgen wurde es besser, in Superpole 1 fuhr ich 1:41,3 min, das ist eine gute Rundenzeit. Sicher ist aber auch: Die anderen Hersteller haben dieses Jahr besser und mehr entwickelt. Nach der Superpole war ich einigermaßen zufrieden, ich konnte ein bisschen pushen. Vielleicht hätte ich im Rennen so um Rang 9 bis 12 fahren können. Dann hatte ich für den Vorderreifen aber null Gefühl. Beim Bremsen in Schräglage – kein Gefühl.»

Drei Runden vor Schluss sah es so aus, als habe Giugliano aufgegeben. «Ich gab nicht auf», unterstrich der Honda-Pilot. «Das Team hat mich reingeholt. Es gab Probleme, damit konnte ich kaum fahren. Frag das Team, was los war. Meine Rundenzeiten wurden immer langsamer, ich konnte nicht mehr Druck machen.»

Wie sich herausstellte, baute der Hinterreifen an Giuglianos Bike massiv ab, er war vermutlich fehlerhaft.

Red-Bull-Teamkollege Takahashi wurde erst von Dominic Schmitter mit seiner IDM-Suzuki ausgebremst und überholt, wenig später übertrieb es der Japaner und stürzte selbstverschuldet. Der Japaner klaubte seine Fireblade zwar auf und fuhr weiter, im Ziel fehlten ihm auf Rang 16 aber 76 sec zu Sieger Jonathan Rea (Kawasaki).

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